Künstliche Intelligenz (KI) wirft allerhand Fragen auf – ethische und auch rechtliche. Zurecht ist ihr Einsatz nicht unumstritten. Immerhin könnte sie Arbeitsstellen wegrationalisieren oder in sensible Bereiche eingreifen. Vielfach wird auch befürchtet, sie könnte den Wert der schöpferischen Leistung eines Menschen schmälern. Dass KI aber auch Chancen im Arbeitsalltag bieten kann, zeigt die Leester Anwältin Alexandra Kaltenbrunn.
Denn gerade das Rechtswesen ist chronisch überlastet. Die Aktenstapel wollen einfach nicht schmelzen. Für die Rechtsprechung ist dieser Zustand oft hinderlich – Verfahren verzögern sich zuweilen. Kaltenbrunn nutzt spezielle Anwalts-Software, das Zertifikat Legal Prompt Engineer bescheinigt ihr zudem, dass sie „Chat-GPT in verschiedenen Rechtsgebieten“ praktisch anwenden kann. Natürlich löst KI keinen Fall – soll sie auch nicht. Weder kann sie Mandantengespräche führen noch zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden.
Dafür erleichtert KI die Recherche, indem sie verschiedene Urteile zu einem Sachverhalt vergleicht. Sie kann Vorschläge zur Formulierung machen, Briefe entwerfen oder Juristendeutsch in einfache Sprache übersetzen. Überall, wo viel Zeit verloren geht für eigentlich standardisierte Arbeitsschritte. Die Anwältin für Familien- und Arbeitsrecht sagt, man müsse keine Angst haben, dass KI den Menschen in der Berufswelt überflüssig macht. Er muss die Technik zu seinem Vorteil einsetzen, aber stets die Oberhand behalten.