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Baugebiet Alte Gärtnerei Eine Frage des Geschmacks

Die Pläne zum geplanten Wohngebiet Am Bahndamm/Alte Gärtnerei fanden Gefallen im Bauausschuss der Gemeinde Weyhe. Mit der Gestaltung der Häuser allerdings waren nicht alle Fraktionen zufrieden.
05.12.2018, 18:00 Uhr
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Eine Frage des Geschmacks
Von Alexandra Penth

Weyhe. Das geplante Wohngebiet auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Meyer Am Bahndamm nimmt konkretere Formen an. Das beauftragte Büro Ulbrich Ingenieurplanungen aus Bremen hat die Anmerkungen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung einbezogen und die Pläne dem Weyher Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt am Dienstag vorgestellt. Die Mitglieder segneten diese geschlossen ab. Die Diskussion konzentrierte sich eher auf Geschmacksfragen bei der Gestaltung des Baugebietes.

Die Erschließung des Areals soll über die Straße Am Bahndamm erfolgen. Die Grundstücke sollen Anlieger über einen verkehrsberuhigten Wohnweg mit Wendeanlage erreichen. 19 differenzierte Wohneinheiten sollen entstehen. Östlich und westlich des Wohnweges sind zehn Doppelhäuser und ein Einfamilienhaus vorgesehen. Südlich der Wendeanlage weist die Planung eine Reihenhauszeile mit vier Einheiten aus, östlich davon ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten. Die Gebäude sollen eingeschossig zuzüglich ausgebautem Dachgeschoss errichtet werden. Auch günstiger Wohnraum soll Am Bahndamm angeboten werden.

Geplant ist ein einheitliches Aussehen der Häuser, die Fassaden tragen im Erdgeschoss dunkelgrauen Klinker, im Dachgeschoss weißen Putz. Bei den Einfamilien- und Doppelhäusern sollen 250 Quadratmeter pro Wohneinheit zur Verfügung stehen. Beim Reihenhaus sind es 200 Quadratmeter.

Zur Bahnbrücke hin sollen die Gebäude an Höhe zunehmen. Flach- und Pultdächer sind angedacht. Im Vorfeld gab es Schalltechnische Untersuchungen hinsichtlich des Bahnlärms, grundsätzlich gehören ein Baugrundgutachten, eine chemische Analyse auf Altlasten im Boden und ein Oberflächenentwässerungskonzept zu den nötigen Schritten, wie Katharina Günther vom zuständigen Planungsbüro im Fachausschuss erklärte. Bei den der Bahn zugewandten Schlaf- und Aufenthaltszimmern liege die Lärmbelastung über dem Normalwert. Dementsprechend müssten bauliche Vorkehrungen getroffen werden, um diese möglichst gering zu halten.

Mit dem Gesamtkonzept konnten sich die Ausschussmitglieder sehr wohl anfreunden. Nicht alle konnten das jedoch auch in Bezug auf Erscheinungsbild der Gebäude und die geplante Farbkombination Weiß und Grau. Antje Sengstake (FDP) äußerte zum Beispiel diesbezüglich Bedenken. Weyhes Bürgermeister Andreas Bovenschulte verwies dagegen auf die ebenfalls einheitlich gestaltete Siedlung Papenkamp. Zuletzt habe er sich dort bei der Buchvorstellung des Gemeindearchivars Wilfried Meyer zu seinem Werk über den Weyher Bauverein (wir berichteten) umgesehen. „Das ist wirklich städtebauliche Qualität, die da erreicht wurde“, lautete das Fazit des Rathauschefs. Das, obwohl der Fokus damals eher auf der Zweckmäßigkeit lag. Ein gewisser optischer Zusammenhalt schade einer Bebauungsfläche nicht, so Bovenschulte. „Eine gewisse Kohärenz sollte sichergestellt werden.“

Ingrid Söfty (CDU) betonte, dass die Gestaltung letztlich Geschmackssache sei. Sie persönlich sei „keine Anhängerin von Flachdächern“, merkte aber auch an, dass die Eisenbahnersiedlung Papenkamp und die Rote Siedlung in Lahausen „heute wunderschön“ seien. „Man muss die Kirche im Dorf lassen. Da entstehen 19 Wohneinheiten“, sagte Annika Bruck (Grüne) in Bezug auf die Geschmacksfrage. Sie wies auf die Vorteile der Baufläche hin, die immerhin bereits voll versiegelt sei. Bruck: „Wir machen sie sogar noch besser.“

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