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Aktionen über das ganze Jahr Was das Demenz-Netzwerk Stuhr-Weyhe-Syke für 2024 plant

In den zwei Jahren seit Bestehen hat das Demenz-Netzwerk Stuhr-Weyhe-Syke so manche Projekte im Landkreis angeschoben. Auch für 2024 haben die Mitglieder große Pläne.
24.01.2024, 13:03 Uhr
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Von Niklas Golitschek

Landkreis Diepholz. Viel bewegt – und noch viel vor: Zwei Jahre nach der Gründung des Demenz-Netzwerks Stuhr-Weyhe-Syke zogen die Mitglieder kürzlich bei ihrem mittlerweile achten Treffen im Weyher Rathaus eine Zwischenbilanz und gingen in die Planungen für die kommenden Monate.

Als großen Erfolg würdigten die Beteiligten die Ausflüge für Menschen mit Demenz, die das Netzwerk gemeinsam mit dem Stuhrer Busunternehmen Junker Reisen aufgesetzt hat. „Das ist sehr gut angenommen worden“, bilanzierte Barbara Harjes und lobte insbesondere das Ampel-System der Touren. Die Mitarbeiter des Reiseunternehmens stellen damit verschiedene Optionen zusammen von einer Fahrt, bei der die Teilnehmer komplett sitzen bleiben können, über kleine Fußmärsche bis hin zu ausgiebigen Tagestrips. Eine Rundfahrt durch Weyhe, ein Besuch des Tierparks Petersmoor in Bassum oder ein Ausflug nach Bremerhaven zählten bereits zum Programm. „Es wird gut für die Teilnehmer gesorgt“, lobte Harjes das Konzept.

Mit fast 300 Teilnehmern war aus Netzwerk-Sicht auch der erste Demenz-Fachtag im Vorjahr ein voller Erfolg. Vorträge, Austausch und Wissensvermittlung standen hier im Vordergrund. Für die Organisatoren stand angesichts der Resonanz schnell fest, dass das Format eine Wiederholung erhalten soll. In diesem Jahr will das Netzwerk mit einem Demenz-Infotag jedoch neue Schwerpunkte setzen und ein breiteres Publikum ansprechen: insbesondere Angehörige, ehrenamtlich Engagierte sowie Berufsschüler.

Wir müssen unbedingt an Barrierefreiheit und Betreuung denken.
Lilja Helms, Pro Dem

Wie vielfältig die Themen rund um Demenz sind und wie viele Aspekte es dabei zu beachten gibt, zeigte sich bei der ersten Ideensammlung für den Infotag. „Wir müssen unbedingt an Barrierefreiheit und Betreuung denken“, nannte Lilja Helms vom Senioren-Service-Büro Pro Dem einen grundsätzlichen Punkt. Ansonsten könnten pflegende Angehörige die Angebote kaum wahrnehmen. Auf der Suche nach einer passenden Lokalität im Nordkreis müsse das berücksichtigt werden.

In der Runde kamen dann schnell Vorschläge zusammen, mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten der Infotag bestückt werden soll. Angehörige und Betroffene sollen beispielsweise Praxistipps zum Umgang mit Demenz bekommen und über Entlastungsmöglichkeiten informiert werden. Leistungen der Pflegeversicherung stehen dann ebenso im Fokus wie verschiedene Wohnkonzepte für Menschen mit Demenz. Auch Punkte wie Trauer und Selbsthilfe wollen die Netzwerk-Mitglieder behandeln und gesondert auf pflegende Männer eingehen; erfahrungsgemäß können sich die Emotionen und der Umgang mit der neuen Rolle von Frauen unterscheiden. Um den Infotag weiter zu planen, wird sich in den kommenden Wochen eine Arbeitsgruppe bilden. Hier werden dann Aufgaben verteilt und Inhalte des Infotages vertieft besprochen.

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Auch in anderen Bereichen will das Demenz-Netzwerk an Formate aus dem Vorjahr anknüpfen. „Wir wollen so viele Berufsgruppen wie möglich zu Demenz schulen“, sagte Helms. Mit Kleingruppen haben bereits Polizei, Verwaltungen und die Volksbank Bassum an der rund zweistündigen Schulung teilgenommen. Die Priorität liegt nun auf medizinischen Fachangestellten, Therapiepraxen und Krankenhäusern, die in den kommenden Wochen kontaktiert werden sollen. „Ein Betroffener in unserem Netzwerk hat gesagt, dass er sich in Arztpraxen nicht abgeholt fühlt“, unterstrich Helms den Bedarf. Er und andere wünschten sich einen empathischeren Umgang. Die Schulungen stehen auch allen anderen interessierten Betrieben und Institutionen offen.

In der Woche der Demenz rund um den Alzheimertag am 21. September planen die Netzwerk-Mitglieder darüber hinaus ein umfangreiches Angebot mit Vorträgen, Filmvorführung und dem Dance-for-Demenz-Discoabend. „Das ganze Netzwerk ist aufgerufen, Aktionen zu organisieren“, sagte Dagmar Gourio. Weitere Informationen um das Demenz-Netzwerk sind online unter www.demenz-netzwerk-nord.de/ abrufbar. Das nächste Treffen ist für den 25. April terminiert. „Wir brauchen weitere Netzwerk-Partner, die sich einbringen und beteiligen möchten“, warb Helms für die Gruppe, die über das Bundesprogramm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ gefördert wird.

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