Die Sanierung der Kreisstraße 116 (Melchiorshauser Straße/Leester Straße) von der Waldkater-Kreuzung an der Bundesstraße 6 bis in den Leester Ortskern hinein geht voran. "Das ist eine Baustelle wie aus dem Bilderbuch. Es läuft alles nach Plan. Der Regen hat uns ein, zwei Wochen nach hinten geschmissen, aber sonst läuft alles perfekt", sagt Jochen Schlüter aus der Kreisstraßen-Abteilung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) mit Blick auf die Großbaustelle, die seit Mitte Mai eingerichtet ist und auch erst im Mai oder Juni 2025 komplett abgeschlossen sein soll. Teilabschnitte sollen aber schon bald für Anlieger freigegeben werden.
In 22 Dienstjahren habe er noch nie so ein großes Projekt betreut, sagt auch Bernd Fredrich, Teamleiter Kreisstraßen beim Landkreis Diepholz. Insgesamt komme die Sanierung der Straße mit einem Volumen von rund 3,2 Millionen Euro daher. In den Ursprungsplanungen war eigentlich nur der Bau eines Radwegs an der Kreisstraße vorgesehen. "Der Radweg war nur abmarkiert an der Straße. Das ist heute so nicht mehr länger hinnehmbar", erklärt Fredrich die Hintergründe. So sollte der Radweg von der Waldkater-Kreuzung bis in den Leester Ortskern führen.
Förderung in Aussicht
Allerdings sei auch die Straße in einem "sehr maroden" Zustand gewesen, berichtet der Mitarbeiter der Diepholzer Kreisverwaltung weiter. Daher entschieden sich die Verantwortlichen auch dort für eine Sanierung. Später kamen erneut neue Überlegungen der Gemeinde Weyhe dazu, dass die Straße auch innerorts verbessert werden könnte, die Verkehrssicherheit erhöht und an den Netzen gearbeitet werden kann. Am Ende kam dann der Plan mit der Millionen-Lösung heraus. "So etwas haben wir wirklich nicht alle Tage", sagt Bernd Fredrich, der in diesem Jahr mit den Sanierungen der Blockener Straße in Stuhr (K 111) und der Sudweyher Straße in Sudweyhe (K 118) noch zwei andere Großbaustellen im Blick hat. Für die Sanierung der K 116 rechnet der Landkreis mit einer Förderung von 900.000 bis einer Million Euro durch das Land Niedersachsen.
Begonnen haben die Arbeiten Mitte Mai mit der Einrichtung und der Absicherung der Baustelle, berichtet Heinrich Geck, Bauleiter bei der ausführenden Firma Dallmann aus Bramsche. Danach starteten die Arbeiter mit dem Rückbau der alten Fahrbahn und des alten Radwegs in den ersten beiden Bauabschnitten ab der Waldkater-Kreuzung bis zum Heideweg (rund 540 Meter) und vom Heideweg bis Peters Werder (Ortseingang Leeste, rund 1600 Meter). In den beiden Abschnitten sei parallel gearbeitet worden, berichtet Geck weiter.
Nach dem Rückbau startete zunächst der Neubau des Radweges und anschließend der Neubau der Straße im ersten Abschnitt. Diese Arbeiten konnten nun abgeschlossen werden, es fehlen nur noch die Markierungen. "Die kommen in dieser Woche", sagt Bauleiter Geck. Im zweiten Abschnitt mussten sowohl am Radweg als auch an der Fahrbahn nur die Deckschicht erneuert werden. Diese Arbeiten liefen parallel, auch dort fehlen nur noch die Markierungen, so Geck weiter.
Teilfreigabe geplant
Wenn auch die Markierungsarbeiten in den ersten beiden Abschnitten abgeschlossen sind, soll die Straße als Sackgasse für den Anliegerverkehr freigegeben werden, berichtet Hans Lindemann, Sachgebietsleiter Kreisstraßen bei der NLSTBV. Das soll voraussichtlich am Montag, 26. August, der Fall sein. So kann die Straße dann etwa bis zum Leester Ortseingang von den Anliegern wieder befahren werden.
Anschließen wird sich dann der dritte und letzte Bauabschnitt, der sich über rund 800 Meter vom Leester Ortseingang bis zum Henry-Wetjen-Platz im Ortskern zieht. "Dort beginnt der Kanalbau. Wir müssen von unten anfangen und arbeiten uns hoch. Das geht vom Gefälle nicht anders, am tiefsten Punkt fängt man an", berichtet Harald Knake von der Straßenmeisterei in Bruchhausen-Vilsen, der die örtliche Bauaufsicht innehat.
Um an den Kanal zu kommen, wird zunächst die Straße zurückgebaut. Jeweils kurz nach den Arbeiten am Kanal können dann auch die anderen Versorger ihre Arbeiten vornehmen, erklärt Bauleiter Heinrich Geck. Je nach Abschnitt startet dann auch gleich der Straßenbau inklusive der Arbeiten an den Nebenanlagen. "Das wird alles Stück für Stück neu hergestellt", sagt Geck. "Das ist sehr umfangreich", betont Harald Knake. So werden zum Beispiel auch die Bushaltestellen neu gestaltet, zwei Verkehrsinseln zur Verkehrsberuhigung sowie Linksabbiegerspuren eingerichtet, zählt er auf.
Diese Arbeiten sollen dann im Zeitraum Mai/Juni 2025 abgeschlossen sein, berichtet Heinrich Geck aus dem Zeitplan. Er blickt auch schon auf mögliche Verzögerungen durch die Witterung im Winter. Eine reguläre Winterpause sei ab der Woche vor Weihnachten bis über den Januar geplant.