Leitungen werden verlegt, die Anschlüsse für die Sanitäranlagen sind auch schon zu erahnen. Die Materialien für die Dämmung liegen schon bereit, ebenso wie zahlreiche Rohre. Die Bauarbeiten für die neue Kindertagesstätte (Kita) in Angelse sind in vollem Gange, Verzögerungen durch den Fund von Sprengkörpern aus dem Zweiten Weltkrieg und die Suche nach eventuellen weiteren Kampfmitteln konnten größtenteils aufgeholt werden. Im August 2025 soll die Einrichtung fertig werden und direkt in Betrieb gehen.
Die Baustelle der neuen Kita befindet sich hinter dem Restaurant Alexis Zorbas und ist der erste Neubau im Baugebiet "Südlich Angelser Straße", in dem 20 Grundstücke mit Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen sollen. Der Kita-Neubau dürfte auch schon jetzt im Rohbauzustand dem ein oder anderen Betrachter ein Déjà-vu bescheren. Denn der Grundriss deckt sich zu 90 Prozent mit dem für die Kitas Am Neddernfeld und Südlich Reinsweg.
Erfahrungen berücksichtigt
Doch auch einige Neuerungen und Verbesserungen sind in die Pläne eingeflossen, wie Irina Lindemann vom Fachdienst Gebäudewirtschaft der Gemeinde Weyhe berichtet. Man stehe im Austausch mit den Mitarbeitern der anderen Kitas und habe deren Erfahrungen in die neuen Pläne einfließen lassen. "Zum Beispiel planen wir hier jetzt mit Lichtkuppeln in den Sanitärräumen", so Lindemann. Auch im Außenbereich werde es Anpassungen geben, in Angelse wird dieser nun gleich so gebaut, dass er für Rollstuhlfahrer nutzbar ist. Das habe man bei der Kita Neddernfeld nachrüsten müssen.

Auch von außen sieht noch alles nach Baustelle aus.
Insgesamt ist das Kita-Gebäude 1300 Quadratmeter groß. Zwei Krippengruppen für ein- bis dreijährige Kinder, drei Kindergartengruppen für Drei- bis Sechsjährige sowie eine Integrationsgruppe sollen dort Platz finden. Auf dem Dach soll auf einer Fläche von 110 Quadratmetern eine Fotovoltaikanlage mit 70 Modulen und einer Leistung von 30 Kilowatt-Peak Leistung installiert werden. Beheizt werden soll das Gebäude mit einer Luftwasserwärmepumpe kombiniert mit einer vollflächigen Fußbodenheizung. "Unser Anspruch ist, es energetisch so grün wie möglich zu machen", betont Irina Lindemann. Ferner seien für die Beleuchtung rund 300 LEDs vorgesehen. Die Beleuchtung auf dem Parkplatz soll zeitgesteuert werden.
Apropos Parkplatz: Auch in dessen Planung sind Erfahrungen aus den anderen Kitas eingeflossen. Daher habe man sich für eine etwas größere Parkfläche entschieden. Mit Melchiorshausen, Erichshof und Leeste wird die neue Kita schließlich auch ein großes Einzugsgebiet haben. E-Ladesäulen sollen ebenfalls auf dem Parkplatz zu finden sein.

Viel Material wie diese Rohre liegt zur Installation bereit.
Kein Zufall ist hingegen auch, dass man sich wie bei den bau-ähnlichen Kitas wieder für eine Holzrahmenbauweise entschieden hat. "Es geht schnell und es gibt keine Probleme mit Feuchtigkeit", sagt Bauleiter Dirk de Jong von der ausführenden Firma Keese Ingenieure und Planer. Ein Vorteil sei zudem gewesen, dass die Stuhrer Firma Tamsen die Holzwände bereits beplankt angeliefert hätte. "Wie bei einem Fertighaus", so de Jong. Das hätte Zeit gespart. Als weiterer Pluspunkt in Sachen Zeit aufholen habe sich erwiesen, dass man die Fenster nach Plan bestellt habe.
Im Moment sei der Holzbau so weit durch, nun würden die Elektro- und Sanitärarbeiten starten, danach würden die Wände verschlossen. Anfang des neuen Jahres soll dann der Estrich verlegt werden, kündigte der Bauleiter die weiteren Schritte an.
In den neuen Kita-Bau investiert die Gemeinde Weyhe rund 3,8 Millionen Euro. Irina Lindemann ist zuversichtlich, dass dieser Kostenrahmen auch eingehalten werden kann. In dieser Summe sind die Kosten für die Einrichtung allerdings noch nicht enthalten, Lindemann rechnet mit etwa 200.000 Euro dafür. Was genau angeschafft wird, richtet sich aber auch nach dem pädagogischen Konzept für die neue Kita. Dieses werde ebenfalls in den kommenden Monaten entstehen.