Weyhe. Das neue Kita-Jahr steht vor der Tür und damit auch einige Veränderungen in den Einrichtungen in der Gemeinde Weyhe. Einerseits hat die Kommune die Schließzeit traditionell dafür genutzt, einige Instandsetzungsarbeiten vorzunehmen, andererseits soll die Papierflut für Eltern ein Ende nehmen.
"Wir haben neue Wege gehen wollen", erklärt Inga Bleeker, Teamkoordinatorin im Kinder- und Familienservicebüro. Deswegen führt die Gemeinde zum Kita-Jahr 2022/2023 die App Kikom ein und möchte damit einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung gehen. Fortschritte verspricht sich die Gemeinde in Bezug auf Kommunikation und Transparenz der täglichen pädagogischen Arbeit. Doch geht es nicht nur darum, Aushänge und Elternzettel zu ersetzen: Die App kann auch für Krankmeldungen und Planungen von Veranstaltungen genutzt werden.
Die App wurde bereits in einigen Einrichtungen eingeführt. Die Testphase begann Anfang des Jahres mit drei Apps in drei Kitas, Kikom wurde in der Einrichtung Südlich Reinsweg getestet, die Annika Lankenau leitet. Dort hätten alle Eltern und angestellten einen Zugang bekommen, benutzt wird die Anwendung auch für Speisepläne und Mitteilungen. Lankenaus erstes Zwischenfazit fällt positiv aus. Bei der Organisation eines Festes habe sie "noch nie eine Büfett-Liste gesehen, die so schnell gefüllt war". Insgesamt habe die Kikom-App am besten abgeschnitten, auch im Hinblick auf Funktionalität und Verständlichkeit. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wird ebenfalls eingehalten, die Speicherung und Verarbeitung der Daten erfolgt vollständig in Deutschland.
Bei der Einführung wurde unter anderem der Gemeindeelternrat beteiligt. Damit möglichst viele Eltern die App nutzen können, ist für die Benutzung nicht zwingend ein Smartphone erforderlich. Sie kann auch auf dem Computer über die Kikom-Website genutzt werden. Für die Barrierefreiheit gibt es zudem eine Vorlesefunktion sowie verschiedene Systemsprachen zur Auswahl. Verpflichtet werden die Eltern zur Verwendung der App allerdings nicht. Alternativ gibt es wichtige Informationen weiterhin auf Papier oder per E-Mail. Erfahrungen anderer Träger zeigen aber, dass eine Kita-App besonders von den Eltern sehr gut angenommen wird, erklärt Bleeker. Für die Eltern ist die App kostenlos.
Maler- und Bodenarbeiten
Während der Kita-Ferien hat die Gemeinde zudem an den Gebäuden die Arbeiten vorgenommen, die im laufenden Betrieb nicht möglich waren. Vorrangig waren dies in diesem Sommer Maler- und Bodenbelagsarbeiten, erklärt Christina Böttcher-Krützfeld. Zudem wurden einige Fenster ausgetauscht und Fassadensanierungen weitergeführt. Wie schon in den Grundschulen mussten auch einige Vorkehrungen zur Verbesserung der Akustik getätigt werden. Zudem wurden diverse Holzeinbauten entfernt. In insgesamt elf von 13 Einrichtungen waren Handwerker für die mehr oder weniger aufwendigen Arbeiten zugange. Den Großteil habe die Gemeinde bereits erledigt, "im Laufe des Jahres und der nächsten Monate haben wir noch weitere kleine Arbeiten", kündigt Böttcher-Krützfeld an.
Die aufwendigsten Malerarbeiten fanden in den Kitas Weyhe-Mitte, Melchiorshausen, Dreye, Drohmweg und im Haus der Krippenkinder statt. Dort erstrahlen die Gruppenbereiche und Bewegungsräume in frischen Farben. Die aufwendigsten Bodenbelagsarbeiten fanden in den Kitas Weyhe-Mitte und Drohmweg statt. In der Kita Weyhe-Mitte wurde Linoleum im Flur sowie in den angrenzenden Garderoben verlegt. Rund 28 Jahre lag der alte Linoleumboden dort, der neue soll ähnlich lange halten, hofft Böttcher-Krützfeld. Ebenso erhielt die Halle in der Kita Drohmweg einen neuen Belag. Insgesamt wurden 225 Quadratmeter Linoleum verlegt. Für Linoleum habe sich die Gemeinde entschieden, weil sich das Material gut aufbereiten und pflegen lasse.
In den Kitas Melchiorshausen und Auf dem Geestfeld arbeiteten die Handwerker an den Fassaden. Dort wurde das Holz-Tragwerk um einen hochwärmegedämmten Aufsatz aus Aluminium erweitert. Die Fassadenflächen, auf denen sich eine mittlerweile verrottete Holzstülpschalung befindet, wurden mit Fassadenplatten neu verkleidet. Zudem sollen Anfang September insgesamt 14 Sonnensegel in mehreren Einrichtungen angebracht werden. Alle Arbeiten kosten insgesamt rund 380.000 Euro.