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"Der Mönch mit der Klatsche" Michaela Schaffrath begeistert bei Gastspiel am Weyher Theater

Mit "Der Mönch mit der Klatsche" haben Michaela Schaffrath und Stefan Keim schon auf vielen Bühnen gespielt. Nun führten sie das Stück erneut am Weyher Theater auf. So kam das Gastspiel beim Publikum an.
07.09.2025, 15:56 Uhr
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Von Jola Horschig

"Der Mönch mit der Klatsche" heißt die Krimi-Komödie, die am Freitag und Sonnabend erneut am Weyher Theater gastiert hat. Das Publikum war begeistert, denn Michaela Schaffrath und Stefan Keim brillierten mit Spielfreude, Schnelligkeit und faszinierender Wandlungsfähigkeit. Und das Stück? Es verbindet auf beeindruckende Weise typische Krimi-Elemente von Edgar Wallace mit Weyher Lokalkolorit und moderner Komödie.

Edgar Wallace (1875-1932) war Schriftsteller und gilt als Erfinder des Psycho-Thrillers. In den 1950er- und 1960er-Jahren strahlte das deutsche Fernsehen einige Krimis aus, die auf den Geschichten von Wallace basierten. Zu den Darstellern gehörten unter anderem Hans-Joachim (Blacky) Fuchsberger als Scotland-Yard-Kommissar, Elisabeth Flickenschildt als mysteriöse Frau mit tiefer, rauchiger Stimme und Klaus Kinski, der als skurril und psychotisch anmutender Mensch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern unheimliche und beklemmende Gefühle auslösen konnte. Verstärkt wurde das Krimi-Spektakel durch drohend-geheimnisvolle Musik und Soundeffekte, (Film-)Blutkleckse und den einleitenden Satz "Hier spricht Edgar Wallace".

Einfaches und geniales Bühnenbild

Doch zurück zum "Mönch mit der Klatsche": Ein blasser Mond hinter grauen Wolken, Big Ben im Schauerlicht, aufsteigender blutroter Nebel und Edgar-Wallace-Krimi-Musik stimmten das Publikum auf die Geschichte ein. Sie stammt aus der Feder von Stefan Keim, der als Autor und Schauspieler arbeitet und die Krimi-Komödie zusammen mit der Schauspielerin und Synchronsprecherin Michaela Schaffrath im Weyher Theater wirklich beeindruckend umgesetzt hat. Das Bühnenbild war einfach und zugleich genial: eine Leinwand, auf die unter anderem ein typisches 1960er-Jahre-Wohnzimmer oder eine Toreinfahrt zu einem prächtigen Herrenhaus projiziert wurden. Auf der Bühne standen ein Stuhl und – jeweils rechts und links – ein Garderobenständer mit Jacken, Hüten und weiteren Requisiten. Nach der Pause kam auch das zunächst etwas unpassend wirkende Keyboard zum Einsatz mit dem Song "Mörder lügen nicht", das der skurril-psychotisch blickende Butler nach der Melodie von "Tränen lügen nicht" sang. Eine tolle Idee toll umgesetzt!

Die Handlung dreht sich um eine Theateraufführung. Doch die elf Schauspieler stecken im Stau einer gesperrten Autobahn (A1). Nur die Regie-Assistentin Karin Tor (Michaela Schaffrath) und der Beleuchter Klaus Konski (Stefan Keim) sind pünktlich da, weil sie mit dem Auto vorgefahren sind. Sie stecken in der Klemme, denn sie können die Vorstellung nicht absagen, weil der Intendant des (Weyher) Theaters (Kay Kruppa) das Geld braucht. Schon 855 Aufführungen haben sie miterlebt und können alle Texte natürlich auswendig. Aus der Not heraus entschließen sie sich dazu, die elf Rollen selbst zu spielen.

Kostümwechsel und überraschende Dialoge

Und das setzten Schaffrath und Keim beeindruckend brillant und in einer faszinierenden Geschwindigkeit um. Sie schlüpften mit einem Strohhut, einem Trenchcoat, einem Schal und langer Zigarettenspitze, einer Schirmmütze und Lederjacke, einer Weste oder einer Perücke blitzschnell in andere Rollen, die sie ausdrucksstark mit entsprechender Stimme (rauchig, mystisch), verändertem Gesichtsausdruck (psychotisch) oder gebückter Körperhaltung (ältere Frau) umsetzten. Spielten sie ihre Ursprungsrollen (Regieassistentin und Beleuchter), nahmen sie Hut, Schirmmütze oder Perücke ab, stritten sich wie die Kesselflicker oder sprachen mit den Zuschauerinnen und Zuschauern. Es hat richtig viel Spaß gemacht, den beiden Akteuren zuzuschauen, die mit ihren zahlreichen Kostümwechseln, überraschenden Dialogen und unerwartetem Bezug zu Weyhe immer wieder für herzhafte Lacher sorgten.

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Der mordende Mönch mit der Klatsche zeigte sich nur auf der Leinwand und agierte – mit bedrohlich klingender akustischer Untermalung – nur im Hintergrund. Eigentlich ist er nur der Namensgeber und spielt eine Nebenrolle, denn das Geschehen auf der Bühne ist das wahre Erlebnis dieser Krimi-Komödie. "Einfach köstlich." – "Chaotisch." – "Witzig und wahnsinnig schnell", fanden die Zuschauerinnen und Zuschauer das Stück und honorierten die Leistung der beiden Akteure mit Standing Ovations.

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