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Protest am 8. Januar Landwirte aus dem Landkreis schließen sich Sternfahrt nach Bremen an

Bundesweit haben Landwirte für den 8. Januar Proteste angekündigt. Die Landvolkverbände im Landkreis Diepholz schließen sich einer Sternfahrt nach Bremen an. Auch im Südkreis sind Aktionen geplant.
04.01.2024, 12:11 Uhr
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Landwirte aus dem Landkreis schließen sich Sternfahrt nach Bremen an
Von Alexandra Penth

Landkreis Diepholz/Bremen. Bundesweit wollen Landwirte am Montag, 8. Januar, gegen die Pläne der Bundesregierung protestieren, die Steuerfreiheit für landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie die Agrardieselrückvergütung zu streichen. Die hiesigen Landvolk-Kreisverbände Mittelweser und Grafschaft Diepholz, der Bremische Landwirtschaftsverband und weitere Landvolk-Kreisverbände aus dem Nordwesten wollen am 8. Januar mit einer Traktor-Sternfahrt die Hansestadt zum Erliegen bringen.

In der Überseestadt planen die Landwirtinnen und Landwirte vor dem Sitz der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft am Vormittag eine Kundgebung, auf der Landvolk-Präsident Holger Hennies, Hilmer Garbade, Präsident des Bremischen Landwirtschaftsverbandes, und weitere Vertreter sprechen werden. Die Landvolk-Verbände warnen in diesem Zusammenhang vor Verkehrsbehinderung im gesamten Stadtgebiet und allen Zufahrtsstraßen – auch im Umland.

"Die Berufskollegen sind sauer", erklärt Christoph Klomburg, Vorsitzender beim Landvolk Mittelweser. "Sie haben kein Verständnis dafür, dass die Landwirtschaft in dem Umfang herhalten soll, um Haushaltslöcher zu stopfen." Viele seien unzufrieden mit der Landwirtschaftspolitik der Ampel und ihrer Vorgänger. "Der Agrardiesel bringt das Fass zum Überlaufen", so Klomburg. Verbunden zeigen sich zahlreiche andere Berufsverbände und Branchen, etwa das Speditionsgewerbe und das Handwerk. Rot-weißes Absperrband an den Fahrzeugen soll in diesem Zusammenhang Solidarität mit der Branche symbolisieren.

"Eine Milliarde Euro jährliche Mehrbelastung sind mehr als nur ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", beschreibt Theo Runge, Vorsitzender des Landvolks Grafschaft Diepholz, den Frust der Landwirte. "Wenn man weiterhin hochwertige Lebensmittel aus Deutschland will, die Wertschöpfung im ländlichen Raum halten und bäuerliche Familienbetriebe bei ihrer nachhaltigen Landwirtschaft und der Entwicklung der Tierhaltung unterstützen will, ist diese weitere Belastung sicherlich nicht der richtige Weg." Daher habe das Landvolk Diepholz für den 8. Januar auch mehrere dezentrale Demonstrationen angemeldet. Die Treckerdemos finden im ganzen Südkreis, beginnend ab 7 Uhr, statt. "Sicherlich wird es dabei zu teils erheblichen Verzögerungen auf den Bundesstraßen kommen", so Runge. „Aber ohne dieses deutliche Zeichen haben wir wenig Hoffnung, dass die verantwortlichen Politiker der Ampel aufwachen und ihren falschen Kurs gegen die deutsche Landwirtschaft erkennen."

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Die Landwirte hoffen auf das Verständnis und die Solidarität in der Bevölkerung. "Wer sich uns anschließen will, kann dies gerne tun. Wer seine Solidarität zeigen möchte, kann ein rot-weißes Flatterband an seinem Fahrzeug, seiner Ladentür oder sonst gut sichtbar befestigen und so zeigen, dass er aufseiten der Landwirtschaft steht", so Runge. In der gesamten kommenden Woche sind weiterhin Aktionen in Niedersachsen geplant, bevor es am 15. Januar zur großen Abschlusskundgebung nach Berlin geht.

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