Um halb fünf in der Früh schloss Aufstiegstrainer Stephan Hotzan am Sonnabend das Vereinsheim des TSV Weyhe-Lahausen ab. Kurz zuvor war eine rauschende Party zu Ende gegangen, nachdem sein Team am Freitagabend mit 2:1 (1:0) beim SC Twistringen II gewann und die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga Diepholz unter Dach und Fach brachte. Welche Mannschaft den zweiten Aufstiegsplatz bejubeln darf, entscheidet sich hingegen erst am letzten Spieltag. Die besten Chancen besitzt der TSV Bassum. Auf einen Ausrutscher des Tabellenzweiten muss der TV Stuhr hoffen.
SC Twistringen II - TSV Weyhe-Lahausen 1:2 (0:1)
Drei Minuten ließ Schiedsrichter Pius Göbberd nachspielen. Die abstiegsbedrohten Hausherren drückten auf den Ausgleich, der dem TSV Weyhe-Lahausen richtig wehgetan hätte. "In den letzten Minuten ging das Zittern los. Man hat gemerkt, dass der Kopf an ging", beschrieb Hotzan. Als Göbberd die Partie dann aber pünktlich abpfiff, gab es auf Lahauser Seite kein Halten mehr. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte war der TSV in die Fußball-Bezirksliga aufgestiegen. "Wir haben diesen verdienten Aufstieg ausgiebig gefeiert. Am Sonnabend ging es dann auch noch auf dem Marktplatz weiter", berichtete Hotzan, dessen Mannschaft durch einen Doppelpack von Tobias Delventhal den Grundstein für diesen entscheidenden Auswärtssieg gelegt hat (40./48.). Mehr als der Anschlusstreffer von Ali Hassan wollte für die Hausherren nicht fallen (54.).
Während die Saison für den TSV mit diesem großen Erfolg gelaufen ist, richtet sich der Blick der Twistringer Reserve auf eine entscheidende Woche. Denn die Elf von Michael Schultalbers ist trotz drei Zählern Vorsprung noch nicht gerettet. Es fehlt noch ein Punkt, der am Sonntag (15 Uhr) gegen den direkten Konkurrenten SV Friesen Lembruch eingefahren werden soll. "Ärgerlich, dass du dieses Spiel durch zwei Standards verlierst. Wir haben aber weiterhin eine gute Ausgangsposition und wollen den letzten Schritt gehen", so Trainer Michael Schultalbers, der für die letzte Partie dieser Saison "die volle Kapelle" an Bord haben wird. Bei einer Niederlage müsste Twistringen II auf Schützenhilfe des TSV Okel gegen den TuS Kirchdorf hoffen.
SV Friesen Lembruch - TSV Bassum 0:4 (0:1)
Ein Schritt fehlt noch – und der TSV Bassum hätte den Betriebsunfall aus dem vergangenen Jahr sofort wieder behoben. Nach dem souveränen 4:0-Erfolg in Lembruch kann das Team von Martin Werner am Sonntag ab 15 Uhr auf heimischem Rasen die Bezirksliga-Rückkehr perfekt machen. Um das zu schaffen, muss aber wahrscheinlich ein Sieg gegen den SV Jura Eydelstedt her. "Wir haben jetzt die Möglichkeit, eine gute Saison zu krönen. Wir wissen aber, dass Eydelstedt uns keinen Freifahrtschein ausstellen wird", sagte Werner und ergänzte: "Ich spüre bei der Mannschaft keinen wahnsinnigen Druck." Gegen Eydelstedt stehen Werner alle Spieler zur Verfügung. Diesen Luxus besaß der Coach in Lembruch nicht, trotzdem setzte sich der TSV locker durch. Insbesondere Tjark Weber hatte mit drei Toren großen Anteil am Auswärtssieg (23./74./80.). Für das zwischenzeitliche 2:0 sorgte Mika Bade (56.). "Ich hatte Respekt vor Lembruch, weil sie eklig zu spielen sind. Aber letztlich haben wir das Spiel nach dem Führungstor kontrolliert", lobte Werner sein Team.
TV Stuhr - TuS Kirchdorf 4:2 (0:1)
Beinahe wäre der TSV Bassum schon am Wochenende aufgestiegen. Doch dies wusste Stuhrs Max Opitz mit seinem Treffer zum 3:2 in der 89. Minute zu verhindern. Als Hanno Kern in der Nachspielzeit zum verdienten 4:2 traf, war der umkämpfte Sieg des TVS perfekt. So darf das Team von Marvin John und Stefan Blasy weiterhin vom Aufstieg träumen. "Kirchdorf ist mit einer sehr erfahrenen Truppe angereist. In Halbzeit eins war das kein gutes Spiel von uns. Zur Pause ist es dann etwas laut geworden. In der zweiten Hälfte haben wir dann das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Die Mannschaft hat Moral gezeigt", berichtete John. So hat der TVS weiterhin einen Zähler Rückstand auf Bassum. Am Sonntag (15 Uhr) ist ein Sieg beim TSV Holzhausen-Bahrenborstel absolute Pflicht – gleichzeitig muss die Elf von der Pillauer Straße auf eine Eydelstedter Überraschung hoffen.