Syke. Mit dem Beginn des neuen Jahres hofft der Bürgerbusverein Syke auf ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk. Wie der zweite Vorsitzende Carsten Müller berichtet, muss der Verein einen neuen Bus anschaffen. Kostenpunkt: rund 120.000 Euro. Eine Summe, die der Verein allein nicht aufbringen kann. Darum wurden zur Unterstützung Förderanträge gestellt, bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen und beim Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen. Werden sie bewilligt, könnten damit circa 75 Prozent der Kosten gedeckt werden. "Wir hoffen, dass es schnell geht", so Müller. Denn: Einen passenden Bus hat der Verein bereits gefunden. Doch bestellt werden kann er erst, wenn die Förderungszusage da ist.
Nein, ein E-Bus ist es nicht. Nicht mehr, genauer gesagt, denn genau danach hatte der Verein zunächst Ausschau gehalten. Doch die vereinsinterne Arbeitsgemeinschaft, die sich mit der Suche nach einem passenden Gefährt befasste, konnte kein geeignetes Modell finden. "Die Batterien waren zu klein", erläutert Müller, selbst Bürgerbusfahrer der ersten Stunde. Damit wäre die Akkuleistung des Gefährts nicht ausreichend gewesen, vor allem im Winter hätte der Bus damit die Runde nicht "in einem Rutsch" geschafft. Angesichts der Weiterentwicklung dieser Technik geht man beim Verein jedoch davon aus, dass vielleicht in einigen Jahren der erste elektrische Bürgerbus durch Syke brummen kann.
Nun also erst nochmal ein Bus mit Verbrennermotor, genauer ein Diesel. Denn das passende Modell hat der Verein bereits gefunden, ebenso wie einen Anbieter. Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug auf MAN-Basis, bei dem kein Komplettumbau mehr erforderlich ist. Ein Vorteil, wie Müller erläutert, denn bisher waren die drei Busse auf VW-Bus-Fahrgestellen aufgebaut. Diese mussten für die Fahrgastbeförderung komplett zerschnitten und neu aufgebaut werden. Das brachte immer wieder Probleme mit sich. So auch beim aktuellen Modell, das nun ausgetauscht werden muss. Der Bus wurde 2018 in Dienst gestellt und hat mittlerweile 291.000 Kilometer auf dem Tacho. Er ist ziemlich reparaturanfällig geworden, so Müller weiter, und soll darum nun ausgetauscht werden.
Bekommt der Verein die beantragte Förderung, sind circa 75 Prozent der Kosten gedeckt. Es bleiben dann noch etwa 15.000 bis 20.000 Euro übrig, die der Verein aufbringen muss.
Ein weiteres Thema ist zudem die anhaltende Suche nach neuen Mitstreitern am Lenkrad, berichtete Müller weiter. Nicht nur, weil die Fahrgastzahlen langsam wieder steigen. "Die Beförderungszahlen liegen zwar noch etwas unter dem Vor-Corona-Niveau, sind aber schon ganz zufriedenstellend", so Müller. Und die Tendenz sei steigend. Derzeit sind 19 Fahrer und drei Fahrerinnen mit dem Bürgerbus unterwegs. Darunter auch Arnold Butt, der seit zehn Jahren den kleinen Bus durch die Straßen der Stadt lenkt, und Hans-Albert Cordes, der sogar schon seit 15 Jahren dabei ist. Sie würden sich über weitere Kollegen freuen. Mitmachen ist ganz einfach, beteuert Müller. Alles, was nötig ist, sei ein Mindestalter von 21 Jahren, die Bereitschaft und ein Pkw-Führerschein. "Für alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Personenbeförderungserlaubnis entstehen, kommt der Verein auf", so Müller. Interessenten können sich jederzeit bei der Vereinsvorsitzenden Renate Brüning unter der Rufnummer 0 42 42 / 8 04 76 melden.