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Mobilitätsausschuss Poller an Sykes Hauptstraße sollen bleiben

Die Debatte um die Poller auf Sykes Hauptstraße nimmt eine Wende, als die FDP ihren Antrag zurückzieht. Wie es zu dieser Entscheidung kam.
18.04.2024, 16:51 Uhr
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Poller an Sykes Hauptstraße sollen bleiben
Von Sarah Essing

Mit dem gesperrten Abschnitt der Hauptstraße hatte sich am Mittwochabend erneut der Ausschuss für Feuerwehr, Zivilschutz und Mobilität der Stadt Syke zu befassen. Die FDP-Gruppe im Stadtrat hatte einen Antrag gestellt, die "Sperrung der Hauptstraße erneut zu überprüfen und zu einer Abstimmung bringen". Ein Thema, das bewegt. Zur Sitzung war dafür sogar eigens der Bewohnerbeirat eines an der Hauptstraße gelegenen Seniorenheimes erschienen.

Allerdings entpuppte sich der Tagesordnungspunkt, auf den alle, einschließlich der Zuschauer, gewartet hatten, dann als Sturm im Wasserglas. Oliver Kunstmann von der FDP-Gruppe zog den Antrag zurück, nachdem deutlich wurde, dass sich dafür – zumindest in dieser Form – schon in diesem Ausschuss keine Mehrheit finden würde. Den Inhalt des Antrags hatte eingangs der Sitzung Andreas Schmidt (FWG) schon kritisiert. Angesichts der "schwammigen" Formulierung wisse er gar nicht, worüber er genau abstimmen soll.

Kunstmann konnte zumindest bei dieser Frage Abhilfe schaffen. Er erläuterte zunächst, dass die FDP mit diesem Antrag auf "zahlreiche negative" Rückmeldungen zur aktuellen Regelung reagieren wolle. Und da auch die Abstimmung im Rat dafür sehr knapp ausgefallen sei, wünsche sich die Gruppe nun eine Rückkehr zur vorhergehenden Regelung: Die Poller sollen weg, aus Richtung Bahnhof kommend soll der aktuell gesperrte Bereich der Hauptstraße in Höhe des Landvolks und Wessels Hotel befahrbar sein, aus der Gegenrichtung hingegen nicht. Wie bereits zuvor sollten Schilder dies deutlich machen.

Gewöhnung ist eingetreten

Dazu ergriff zunächst die Stadtverwaltung das Wort. Fachbereichsleiterin Freya Söchtig teilte mit, dass im Bereich Verkehr keine Beschwerden zur aktuellen Regelung eingegangen sind. Und ja, zu Beginn habe es Irritationen gegeben. Das sei bei einer Änderung der Verkehrsführung jedoch normal. Jeder müsse sich erstmal daran gewöhnen. Das sei nach ihrer Einschätzung inzwischen passiert. Zudem seien gängige Navigationsgeräte aktualisiert worden und Hinweisen dazu, wo es "hakte", sei nachgegangen worden.

Vor diesem Hintergrund wollte auch Erster Stadtrat Thomas Kuchem "nochmal eine Lanze brechen" für die aktuelle Regelung – auch wenn er und Bürgermeisterin Suse Laue sehr wohl Beschwerden zu diesem Thema zu hören bekommen hätten. Doch das Ziel der Sperrung, den Durchgangsverkehr zu unterbinden, sei erreicht worden. Er erinnerte zudem daran, dass erst durch die Aufstellung der Poller durchgesetzt werden konnte, was der Stadtrat beschlossen hatte. Denn die Schilder, die den Verkehrsfluss regeln sollten, seien vielfach ignoriert worden – und zwar von Sykern, nicht von Auswärtigen. Ob wegen der Unübersichtlichkeit der Beschilderung oder aus Trotz ließ er offen.

Mitglieder sehen keinen Handlungsbedarf

Eine Einschätzung, der sich Christian Eilers (CDU) anschloss. Er erinnerte daran, dass der Rat das Aufstellen der Poller beschlossen hatte, eben weil die vorhergehende Einbahnstraßenregelung vielfach ignoriert worden sei. "Jetzt haben wir Beschwerden, aber die hätten wir auch, wenn es anders wäre." Über die Frage, ob über das Thema generell nochmal gesprochen werden sollte, könne man diskutieren. Auch seine Fraktion sei sich darin nicht einig. Doch damit habe man immer noch keine konkrete Lösung oder auch nur einen Vorschlag. Dabei habe es zu diesem Thema bereits "unzählige" Diskussionen, inklusive Bürgerbeteiligung, gegeben. Für ihn sei es daher fraglich, dass man überhaupt eine Lösung finden könne, die wirklich jeden zufriedenstellt. Er sehe daher momentan keinen Handlungsbedarf.

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Florian Kastner (FWG) als Geschäftsinhaber an der Hauptstraße und Vorsitzender der Werbegemeinschaft zweifach betroffen, konnte dem Antrag auch nicht recht folgen. Denn die Mehrheit der Mitglieder der Werbegemeinschaft habe sich mit der aktuellen Situation angefreundet. Auch bei den Kunden sei Gewöhnung eingetreten, der Verkehr habe sich normalisiert und der Wunsch, dass nun Ruhe einkehrt, sei stärker, als diese Debatte wieder zu eröffnen. Und "wenn wir alle Abstimmungen, die knapp ausfallen, nochmal anpacken, kommen wir auf keinen grünen Zweig." Dem schlossen sich auch Andreas Schmidt (FWG) und Heino Haake an, die deutliche Worte der Kritik für die Vorgehensweise fanden. Haake (SPD) bekannte, er sei es leid, dass die Hauptstraße immer wieder zum Thema gemacht werde. "Es gibt keine optimale Lösung für die Hauptstraße, aber wir haben uns damals für eine Lösung entschieden." Eine Lösung, mit der zumindest die 70 Bewohner der Seniorenresidenz zufrieden sind, wie das Lachen ihres Bewohnerbeirats bei Ende der Sitzung verriet.

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