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Neues Lokal am Weserstadion Fritten à la Henssler

In den Rundbau des ehemaligen "Ambiente" am Weserstadion zieht demnächst die Gastro-Kette "Ahoi" ein. Ideengeber ist der Fernsehkoch Steffen Henssler. Wie ist es im "Ahoi? Besuch in der Oldenburger Filiale.
02.04.2022, 17:03 Uhr
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Fritten à la Henssler
Von Jürgen Hinrichs

Ja, es gibt Frühstück. Das mal vorweg. So viele, die das fragten, nachdem der WESER-KURIER verraten hatte, was im ehemaligen "Ambiente" demnächst eröffnet. Die Klassiker sind es aber nicht, die das "Ahoi", eine Hamburger Gastro-Kette, vormittags anbieten wird. Kein englisches, französisches oder eher profanes Frühstück mit Brötchen, Wurst, Käse und Marmelade, wie vorher im Kult-Café am Weserstadion. Stattdessen Bagels mit Speck oder Lachs, ein Franzbrötchen mit Pflaumenmus, Schmand und Puderzucker, die Seemanns-Variante mit Kartoffelpuffer und Matjes oder die Frühstücksbowl, eine Art Müsli. So steht es auf der Speisekarte des "Ahoi" in Oldenburg, das im März an den Start gegangen ist. Ein Besuch zum Ausprobieren, es ist Mittag. Mahlzeit!

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Das Lokal ist einem historischen Gebäude unmittelbar am Rathaus untergekommen. Zentraler geht's nicht. Es ist nicht viel, aber auch nicht wenig los. Das Personal ("Hallo, was kann ich für Euch tun?) steht prompt am Tisch und nimmt die Bestellung auf. Der erste Eindruck: nett, unkompliziert. Die Einrichtung: "Ahoi" eben, maritim und im Vintage-Style. Könnte was sein, auch im ehemaligen "Ambiente", dem jetzt kräftig nachgetrauert wird. "Sehr, sehr schade", "bin schockiert", "Forelle zum Frühstück" – es waren eine Menge Kommentare nach Veröffentlichung des Artikels. Andere finden es "cool", was da jetzt an die Weser kommt, wahrscheinlich Mitte Mai. "Freue mich total", wurde im Netz gepostet, "müssen wir testen."

Testen ist das Stichwort. Vorweg kommt ein Becher mit Popcorn, dem es an keinem Milligramm Salz fehlt. Als Getränke stilles Wasser und eine der Hauslimonaden mit Brombeere, Limette und Ingwer. Was der Limonade fehlt, ein wenig mehr Bums vom Ingwer, wird beim Essen mehr als ausgeglichen. Ideengeber des Gastro-Konzepts mit bislang sieben Filialen, in Bremen eröffnet die achte, ist Steffen Henssler. Der Fernsehkoch ("Grill den Henssler") mag es offenbar gerne pikant. Allein seine Fritten! Sie kommen mit roten Zwiebeln, Peperoni und Koriander daher, dazu eine spezielle Gewürzmischung und feine Spuren von Peperonicreme. Was soll man sagen? Kross und ziemlich lecker.

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Die Pommes sind gesetzt, als Beilage, erstens, für die Currywurst, und, zweitens, für das Seelachsfilet. Es hätte auch Sushi sein können, eine Auswahl von Burgern, Steaks und mehr. Die Wurst ist fest und würzig, das Fleisch vom Kalb liefert ein Schlachter aus Hamburg. In der Soße schwimmen Peperonistückchen, scharfe Sache, aber feurig nun auch wieder nicht. Der Fisch steckt in einer dünnen, würzigen Panade, man bekommt ihn mit Remoulade, Trüffel-Butter oder Peperonicreme. Das Essen, kurzum, ist vollkommen in Ordnung, es schmeckt gut, was man aber auch erwarten darf: Currywurst, Pommes liegen mit 13,50 Euro ziemlich hoch im Preisregal.

Steffen Henssler ist in Hamburg zu Hause. Er steht mit seinem Namen für die "Ahoi"-Kette. Andere betreiben die Lokale. In Bremen sind es Theo Bührmann und Jasper Kelkenberg, zwei Unternehmer, die bereits im Borgfelder Landhaus, Hudson Eventloft in der Überseestadt, bei Höpkens Ruh in Oberneuland und im Johann-Jacobs-Haus in der Innenstadt engagiert sind. Außerdem entwickeln sie gerade das Lankenauer Höft auf der Landzunge zwischen Neustädter Hafen und Weser. Mit dem Gebäude des ehemaligen "Ambiente", das im städtischen Besitz ist, haben sie sich eine außergewöhnliche Immobilie gesichert. Der Rundbau wurde 1929 im Auftrag des Frauenbunds für alkoholfreie Kultur erbaut und bis 1983 unter dem Namen "Ottilie-Hoffmann-Haus" als Lokal für Abstinenzler geführt. Hoffmann, 1835 in Bremen geboren, war Pädagogin und Sozialpolitikern, die sich dem Kampf gegen Alkoholmissbrauch verschrieben hatte.

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