Sei es 35 Jahren lang der Gewerbepark Wildeshausen-Nord in Hockensberg oder zuletzt der Radweg entlang des Stedinger Wegs, der vor einigen Tagen eingeweiht worden ist: Alle Projekte aufzuzählen, die Uwe Kläner in seinem Arbeitsleben begleitet hatte, würde wohl so einige Zeit dauern. Kein Wunder, war der Neerstedter doch 38 Jahre lang bei der Gemeinde Dötlingen als Bauamtsleiter tätig. Zu seiner Abschiedsfeier wurde er mit einem geschmückten Unimog des Bauhofs überrascht, der vom Chef des Bauhofs Wilfried de Boer gelenkt wurde. „Ich habe mich über 38 Jahre am Freitagmittag immer darauf gefreut, am Montag wieder zur Arbeit kommen zu dürfen“, sagte Kläner rückblickend. „Es hat mir über all die Jahre immer enorm viel Spaß gemacht.“
Aber nicht nur der ehemalige Bauamtsleiter ergriff das Wort: Auch seine langjährige Kollegin Ulrike Hollmann hielt eine Rede auf Uwe Kläner, Sohn Tobias Kläner, Architekt Wolfgang Behrens und Freund Carsten Schütte. Sowohl privat als auch beruflich mit Kläner eng verbunden ist Ralf Spille. „Viele Strecken sind wir gemeinsam gegangen und fast 30 Jahre durfte ich dein Chef sein“, erinnerte Spille. „Zunächst über 20 Jahre beim TV Brettorf und dann noch einmal sieben Jahre als Bürgermeister.“
Bürgergespräche habe Kläner immer gern geführt, sagte Spille. „Mit einer kreativen Beschlussvorlage konnte es dir dabei gelingen, die Politik in die von dir gewünschte Richtung zu lenken. Und das muss man dir lassen: Darin hattest du ein großes Talent.“
Rückblick auf Laufbahn
Kläners schulische Laufbahn startete 1964 in der Volksschule Brettorf, danach folgte das Studium zum Bauingenieur und eine Tätigkeit bei der Bau-KG in Ganderkesee. Dann bewarb er sich bei der Gemeinde Dötlingen als Bauamtsleiter – eine „etwas schwierige Geburt“. Aus mehr als 20 Bewerben wurden fünf ausgewählt, die sich im Verwaltungsausschuss am 15. September 1987 vorstellen mussten. Die Politik konnte sich nicht entscheiden, vertagte den Beschluss, setzte zwei Tage später eine neue Sitzung an. Schließlich entschied man sich einstimmig für Kläner.
„Laut Gemeindedirektor Heiner Wendt hat sich diese Entscheidung bereits nach drei Wochen positiv ausgewirkt, und das, obwohl du ein Exot im Rathaus warst, denn dir fehlte ja die Verwaltungsausbildung.“ Kläners Stärke sei es, pragmatische Entscheidungen zu treffen – letztlich habe er „immer wieder die Kuh vom Eis bekommen“.
Sönke Spille vom TV Brettorf stellte passend zu 38 Jahren einen 38-minütigen Film über einen „ganz normalen Arbeitsalltag“ von Uwe Kläner vor. Der Neerstedter möchte seine freie Zeit nun für die Familie nutzen, für Urlaubsreisen, den TV Brettorf, womöglich auch den Dötlinger Verein „Wi helpt di“ oder die Neerstedter Bühne, waren seine Gedanken. Vielleicht werde er auch mal ein Buch schreiben, mit all seinen Geschichten über Dötlingen. Und möglicherweise wird er noch im Rathaus gebraucht – wenn sein Nachfolger Michael Moruz es wünscht, werde er ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, versprach Uwe Kläner.