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Bauplätze in Steinkimmen Aus Jugendhof wird Steinring: Natursiedlung in Ganderkesee kommt voran

Stonehenge in Ganderkesee? Die Wohnsiedlung auf dem Gelände des ehemaligen Jugendhofs Steinkimmen wird künftig den Namen Zum Steinring tragen. Wie es aktuell um das Projekt steht.
04.09.2025, 17:00 Uhr
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Aus Jugendhof wird Steinring: Natursiedlung in Ganderkesee kommt voran
Von Jochen Brünner

Fünfeinhalb Jahre ist es inzwischen her, seit der Garten- und Landschaftsbauer Volker Kreye, Landwirt Onno Osterloh und der Delmenhorster Immobilienmakler Cord Lindhorst das 5,6 Hektar große Gelände des ehemaligen Jugendhofs Steinkimmen vor der Zwangsversteigerung gerettet haben. Inzwischen sind die Pläne, dort eine "Natursiedlung" mit rund 20 Baugrundstücken zwischen 700 und 3500 Quadratmeter zu errichten, ein gutes Stück vorangekommen. So haben die drei Investoren unter anderem die Infrastruktur mit Kanalisation, Glasfaser-Internet, leistungsstarken Elektroanschlüssen (für E-Mobilität) und einer etwa 400 Meter langen Ringstraße geschaffen, die Bürgermeister Ralf Wessel am Donnerstag offiziell eingeweiht hat. Die Straße heißt fortan nicht mehr Am Jugendhof, sondern trägt – wie die spätere Siedlung auch – den Namen Zum Steinring.

Stonehenge in Ganderkesee?

"Einerseits haben wir uns gefragt, was zu Steinkimmen passt, und andererseits haben wir während der Arbeiten auf dem Gelände auch viele große Steine gefunden", begründet Onno Osterloh die Namensgebung, bei der die Assoziation zum britischen Stonehenge ja nicht allzu weit ist. Nicht zuletzt werde die Ringstraße am Ende auch von großen Steinen gesäumt sein. Bürgermeister Ralf Wessel oblag es am Donnerstag, das rote Einweihungsband per Schere zu zerteilen: "Als Gemeinde sind wir sehr froh, hier lokale Player zu haben. Mit auswärtigen Investoren wäre es möglicherweise schwieriger geworden", kommentierte er. Außerdem legt der Rathauschef Wert auf die Feststellung, dass es sich bei der Steinring-Siedlung um eine Nachnutzung handele, die keineswegs völlig neu aus dem Boden gestampft worden sei. "Das war der richtige Weg", spricht er von einem "Vorzeigeprojekt".

Einige Gebäude des Altbestands haben die neuen Eigentümer abgerissen, andere bleiben erhalten, um dort etwa günstigen Wohnungen für Auszubildende zu schaffen. Bereits vor eineinhalb Jahren hat ein Autismuszentrum seinen Betrieb auf dem Gelände aufgenommen. "Alles, was jetzt noch steht, bleibt auch stehen und wird auf Vordermann gebracht", erklärte Kreye. Das ehemalige Haupthaus ist dagegen noch nicht verplant, und die Investoren sind weiter auf der Suche nach interessierten Betreibern und nach Ideen: "Wir können uns alles vorstellen", so Kreye.

Finanzkräftige Zielgruppe

Die drei Projektentwickler machen keinen Hehl aus der Tatsache, dass insbesondere die Corona-Pandemie, aber auch der Krieg in der Ukraine das Vorhaben verzögert habe. "Die Nachfrage ist zwar nach wie vor rege, aber vor Corona war das Bauen für alle einfacher. Da hätten wir die Grundstücke wahrscheinlich alle innerhalb weniger Tage verkauft", so der Tenor. Und der große Aufwand, den die Investoren für die Erschließung die Bereitstellung der Infrastruktur treiben mussten, spiegelt sich natürlich auch in den Preisen wider. "Aber die Leute, die wir ansprechen, bauen in der Regel auch nicht ihr erstes, sondern ihr zweites oder drittes Haus", hat Volker Kreye eine klare Zielgruppe ausgemacht.

Immobilienexperte Cord Lindhorst sieht den Reiz des Baugebiets außer in der idyllischen Lage auch in der Tatsache begründet, dass die künftigen Bauherren hier viele Freiheiten hätten: "Es gibt weder eine Bauträgerbindung noch sonstige nennenswerte Auflagen." So könnten die Einfamilienhäuser etwa auch um Einliegerwohnungen ergänzt werden.

Kreye: Sehr viel gelernt

"Die Leute würden zwar alle am liebsten gerne in ihrem eigenen Garten bauen", weiß Osterloh. "Aber viele Dörfer wären froh, wenn sie überhaupt diese Möglichkeit hätten." Und Volker Kreye meint: "Es war für uns viel Neuland, und wir haben alle drei sehr viel gelernt." Insbesondere zu Beginn habe man eine große Anzahl von Gutachten beibringen müssen, um überhaupt voranzukommen. "Grundsätzlich müssten wir das künftig nur noch machen, weil wir jetzt wissen, wie es geht", resümiert er.

Am Sonntag, 7. September, laden die drei Investoren potenzielle Kaufinteressenten und andere Neugierige zu einem Tag der offenen Tür ein. In der Zeit von 13 bis 16 Uhr haben Bürgerinnen und Bürger dann die Gelegenheit, das Gelände in Augenschein zu nehmen und mit den Investoren zu sprechen. Weitere Informationen zu dem Bauvorhaben gibt es auch online unter www.natursiedlung.de.

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