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Fußball-Bezirksliga Sieben Stenumer Siege zum Start: Die Gründe für den perfekten Auftakt

Der VfL Stenum hat einen Traumstart hingelegt und mit dem Kantersieg bei GVO Oldenburg ein Ausrufezeichen gesetzt. Wie Fußball-Obmann Klaus Panzram den Auftakt bewertet und was das neue Trainerteam auszeichnet.
02.09.2025, 14:30 Uhr
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Sieben Stenumer Siege zum Start: Die Gründe für den perfekten Auftakt
Von Christoph Bähr

Alle hatten sich auf ein hart umkämpftes Spiel eingestellt. Bei GVO Oldenburg war es zuvor schließlich immer knapp zugegangen, und in dieser Saison gehört das Team aus dem Stadtteil Osternburg sogar zu den Favoriten auf die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Weser-Ems II. Was dann kam, war jedoch eine echte Machtdemonstration: Der VfL Stenum gewann das Spitzenspiel völlig ungefährdet mit 5:0 und zog nach dem siebten Sieg im siebten Plichtspiel der Saison weiter zum Oldenburger Stadtfest, um den perfekten Start gebührend zu feiern. "Mit solch einem hohen Ergebnis war nicht zu rechnen, wir haben uns sonst immer schwer getan gegen GVO", sagt Fußball-Obmann Klaus Panzram.

Trainer Elias Schröder sprach nach dem Abpfiff von einem "dicken Ausrufezeichen". Vor der Saison rückte der 25-Jährige vom Co-Trainer zum Chefcoach auf und einen besseren Start in die Saison hätte er sich kaum wünschen können. Mit 15 Punkten aus fünf Spielen liegen die Stenumer an der Tabellenspitze. Mit 19 Toren stellen sie den besten Angriff der Bezirksliga und mit drei Gegentreffern die zweitbeste Abwehr. In den ersten Partien ging es zwar nicht unbedingt gegen Topteams, doch bei GVO bestand der VfL den ersten echten Härtetest nun mit Bravour. "Bei Oldenburg hat Torjäger Eike Schmidt gefehlt, aber das sollte den Sieg nicht schmälern. Bei uns war auch Torben Würdemann nicht dabei", sagt Panzram.

Zugänge schlagen ein

Würdemann traf immerhin schon viermal in dieser Saison. Das Toreschießen ist bei den Stenumern auf mehrere Schultern verteilt. Stürmer Tom Geerken erzielte ebenfalls vier Treffer, Abwehrspieler Fynn Dohrmann sogar schon fünf. Salim Drammeh kommt auf drei Tore. Er ist im Sommer aus der dritten in die erste Mannschaft aufgerückt. Dazu wechselte Mirco Ruge vom Ligarivalen FC Hude nach Stenum. "Er ist voll eingeschlagen", sagt Panzram. Die neu dazu gekommenen Youngster Asher Attoh, Serge Armand Bionghona und Julian Soerensen seien ebenfalls gute Verstärkungen. "Der Sprung in den Herrenbereich ist groß, da müssen die Jungs auch mal zurückstecken, aber sie machen es insgesamt sehr gut", betont der Fußball-Obmann.

Da es kaum Abgänge gab, dürfte die Stenumer Mannschaft unter dem Strich noch einen Tick stärker besetzt sein als in der Vorsaison, die auf Platz vier endete. Lars Möhlenbrock hatte rechtzeitig seinen Abschied als Coach für den Sommer angekündigt, sodass sich der vorherige Co-Trainer Elias Schröder auf seine Beförderung zum Chef vorbereiten konnte. Schröder, der vorher auch schon einmal die Chefrolle beim SV Atlas Delmenhorst II innehatte, schaffte es, neue Impulse zu setzen, obwohl er gar nicht ganz neu ist. "Als Co-Trainer hat er sich natürlich etwas zurückgehalten, jetzt macht er mehr. Die Ansprachen sind etwas anders, das Training ist etwas anders", schildert Fußball-Obmann Panzram und fügt hinzu: "Lars Möhlenbrock war auch ein sehr guter Trainer. Mir ist immer sehr wichtig, dass es menschlich passt. Das war bei Lars der Fall und ist beim jetzigen Trainerteam genauso."

Viel Lob für das Trainerteam

Klaus Panzram ist seit 1993 Fußball-Abteilungsleiter beim VfL Stenum und hat dementsprechend sehr viele Trainer am Kirchweg erlebt. Vom aktuellen Trainerteam spricht er nur in den höchsten Tönen: "Elias Schröder und Co-Trainer Malte Tönjes machen das sehr gut. Sie kümmern sich um alles und sind sehr dicht an der Mannschaft, weil sie noch nicht so alt sind. Trotzdem erarbeiten sie sich den Respekt der Spieler. Taktisch wissen sie genau, was sie wollen."

Dass es einen klaren Plan gibt, ist der Stenumer Mannschaft in den bisherigen Spielen anzumerken. Während der Saisonvorbereitung stand Elias Schröder auch mal mit der Taktiktafel am Seitenrand und erklärte seinen Spieler, was er auf dem Platz erwartet. Vor allem dominant soll das Stenumer Spiel sein, mit dem Ball und ohne den Ball. "Es gibt Prinzipien für Spielsituationen, um wenig dem Zufall zu überlassen. Jeder weiß, was er wann zu tun hat. Wenn der Gegner den Ball hat, wollen wir aggressiv gegen den Ball arbeiten", erklärte Schröder zu Saisonbeginn.

Seine Mannschaft setzt das bisher sehr gut um. Sie dürfe sich nun aber nicht darauf ausruhen, betont Panzram. "Das ist eine Momentaufnahme. Wenn man Erfolg hat, ist sowieso alles einfacher. Das kann sich auch schnell ändern. Wenn mal Niederlagen kommen, muss man trotzdem weitermachen." Platz eins bis drei hatte Schröder vor der Saison als Ziel ausgegeben. "Wir wissen, dass wir eine gute Truppe haben", sagt Panzram. Um über einen möglichen Landesliga-Aufstieg zu sprechen, sei es aber noch viel zu früh. "Es kann noch so viel passieren", hält der Fußball-Obmann fest.

Bezirksliga und Landesliga im Vergleich

In der Saison 2023/24 spielte der VfL Stenum erstmals in der Landesliga, stieg als 17. aber sofort wieder ab. "Die Landesliga ist ein anderes Brett. Wir konnten zwar mithalten, aber ein bisschen was fehlte", blickt Panzram zurück. Momentan mache es in der Bezirksliga mehr Spaß als eine Etage höher. "Man hat die ganzen Derbys gegen Hude, Jahn, Wildeshausen und Abdin. Da kommen mehr Zuschauer als in der Landesliga. Und die Wege sind jetzt kürzer", sagt Panzram. Sollte es noch einmal die Chance geben, in die Landesliga aufzusteigen, würden die Stenumer trotzdem nicht Nein sagen. "Die sportliche Herausforderung ist reizvoll", hält Panzram fest.

Erst einmal steht am Kirchweg nun aber die dritte Runde im Bezirkspokal im Fokus. Nach Siegen gegen den TV Jahn Delmenhorst (2:1) und den FC Hude (6:1) geht es an diesem Mittwoch gegen den Bezirksliga-Rivalen 1. FC Nordenham. Gespielt wird ab 19.30 Uhr auf dem Stenumer Kunstrasenplatz. "Wir werden sicherlich etwas rotieren, aber wollen unbedingt weiterkommen", sagt Panzram. "Der Pokal ist eine gute Sache, um allen Spielern ausreichend Spielpraxis geben zu können."

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