Wirtschaftsförderin Christa Linnemann vermeldet einen erneuten Rekord bei den touristischen Übernachtungsgästen: So weit die amtliche Statistik für das vergangene Jahr exakt 47.251 Ankünfte aus. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 3,2 Prozent. "Damit setzt sich ein Trend fort, der nur durch die Corona-Jahre kurzzeitig unterbrochen war", analysiert Linnemann.
Die Tatsache, dass die Zahl der Übernachtungen gleichzeitig geringfügig gesunken ist, kann die Wirtschaftsförderin verschmerzen. Insgesamt 136.872 Übernachtungen bedeuten laut Landesamt für Statistik Niedersachsen ein Minus von 0,4 Prozent. „Dieser Rückgang ist auf eine im Durchschnitt kürzere Aufenthaltsdauer zurückzuführen“, erläutert Linnemann. Mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 2,9 Nächten habe die Gemeinde jedoch nach wie vor ein Wert oberhalb der Vor-Corona-Jahre erzielt.
Campingplatz als Zugpferd
Als Treiber der Statistik erweist sich einmal mehr der Campingplatz am Falkensteinsee, auf den mehr als 70 Prozent der Übernachtungen entfallen. Inhaberin Rieke Meiners bezifferte ihre verbuchten Gästenächte gegenüber der Wirtschaftsförderung mit rund 100.000. „Neben diesen Zahlen machen zudem die vielen Auszeichnungen und Bestnoten von Kunden diesen Beherbergungsbetrieb zu einem touristischen Aushängeschild“, bescheinigt Linnemann dem Campingplatz „Zugpferd-Qualität“.
Ein Blick in die Historie zeigt, dass sich die Zahl der Gäste damit in den vergangenen 15 Jahren ungefähr verdoppelt, die Zahl der Übernachtungen sogar mehr als verdreifacht hat. Die niedrigsten Werte in diesem Zeitraum gab es im Jahr 2013 mit weniger als 21.000 Ankünften und 41.358 Übernachtungen. Auch durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist demnach von weniger als zwei Nächten auf knapp unter drei Nächte gestiegen. In den vergangenen drei Jahren (also auch im Corona-Jahr 2021) hatte die Gemeinde die Drei-Nächte-Marke sogar geknackt.
Anteil ausländischer Besucher gestiegen
Bislang finde die Verständigung überwiegend auf Deutsch statt, englischsprachige Anfragen erhalte die örtliche Tourist-Information nur sehr selten. Ob sich daran etwas ändert, bleibt abzuwarten – denn immerhin sei der Anteil der ausländischen Übernachtungsgäste im Jahr 2024 auf 8,1 Prozent (gegenüber sieben Prozent im Vorjahr) angestiegen und habe damit den zweithöchsten Wert der vergangenen 15 Jahre erreicht. Den mit Abstand größten Anteil daran haben Besucher aus den Niederlanden (1.681 Gäste) gefolgt von Dänemark (300) und Polen (246).
Alle Daten beziehen sich ausschließlich auf die in der amtlichen Statistik erfassten Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten. "Die tatsächlichen Zahlen der Touristen und ihrer Übernachtungen fallen somit nochmals höher aus", weiß die Wirtschaftsförderin. So gebe es in der Gemeinde neben den amtlich erfassten elf Betrieben noch 20 weitere. Zu diesen zählen insbesondere Ferienhäuser und -wohnungen sowie Pensionen, die alle jeweils weniger als zehn Betten haben. Das komplette Verzeichnis aller Unterkünfte ist unter https://www.gemeindeganderkesee.de/uebernachten.html auf der Homepage der Gemeinde abrufbar.
Von der touristischen Entwicklung profitiere zugleich der Einzelhandel im Ortskern. „Viele Gäste bummeln gerne durch die Zentren und sind insbesondere von der familiären Atmosphäre und der individuellen Beratung in den Geschäften angetan“, weiß die Wirtschaftsförderin aus Gesprächen mit Touristen zu berichten.