Es ist eine beeindruckende Geschichte, die die Handballer der HSG Grüppenbühren/Bookholzberg in den vergangenen zwei Jahren geschrieben haben: Am Sonnabend stand die Sporthalle am Ammerweg nach dem Abpfiff Kopf, als die Bookholzberger nach ihrem 29:21 (12:11)-Erfolg über den Elsflether TB die Meisterschaft in der Verbandsliga Nordsee bejubelten. Der Klassiker „Oh, wie ist das schön“ klang minutenlang durch die Halle. Nach der grandiosen Meisterschaftstour in der vergangenen Saison in der Landesliga, in der die Schützlinge von Coach Stefan Buß jedes einzelne Spiel gewonnen hatten, folgte nun der nächste Höhepunkt. Und so ganz zu Ende ist die Geschichte noch nicht. Den Aufstieg in die Oberliga Nordsee hat die HSG zwar in der Tasche, doch es kann noch höher hinauf gehen. Am 25. Mai steht für die Spielgemeinschaft die Relegation zur neu geschaffenen Regionalliga an. Über die Regularien – wie und wo diese ausgetragen wird – gibt es noch keine zuverlässigen Informationen.
Gegen Elsfleth mussten die Buß-Mannen viel Arbeit verrichten, denn der Gast braucht noch dringend Punkte für den Klassenerhalt. So standen auf beiden Seiten zunächst die Deckungsreihen im Blickpunkt des Geschehens. Die Trefferquote blieb gering, sodass nach 15 Minuten erst ein 4:3 durch Kian Krause für die Hausherren auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Gegen die teilweise recht offensive Elsflether Abwehr kamen die Gastgeber auch im weiteren Spielverlauf der ersten Halbzeit nicht so richtig in die Spur. Zwar stand nach 21 Minuten durch einen verwandelten Siebenmeter von Bennet Krix beim 8:5 erstmals ein Drei-Tore-Vorsprung zu Buche, doch dieser war kurz danach beim 8:8 schon wieder dahin. Auch das 12:9 durch Carsten Jüchter in der 28. Minute brachte noch nicht die nötige Sicherheit ins Spiel der Gastgeber. Elsfleth gelang es kurz vor der Pause, auf 11:12 zu verkürzen. „Wir waren in den ersten 30 Minuten doch recht nervös und fanden nicht zu unserem Spiel. Elsfleth hat es mit der teilweise sehr offensiven Deckung recht gut gemacht und mit Marcus Krey hatten sie auch einen sehr starken Torwart“, bilanzierte Buß.
Starker Deckungsverbund
In der Pause nahm der HSG-Coach kleine Korrekturen in der Abwehr vor und forderte mehr Tempo im Vorwärtsgang. Dies setzte seine Mannschaft in den zweiten 30 Minuten um. Bis zum 14:15 blieben die Elsflether noch auf Tuchfühlung, nach Jüchters 17:14 stieg die Stimmung in der proppenvollen Halle. Auch die Auszeit der Gäste brachte nichts mehr. Die Hausherren legten mit einem Zwischenspurt nach 51 Minuten eine 23:15-Führung vor.

Helge Voigt erzielte vier Treffer im entscheidenden Spiel gegen den Elsflether TB.
Garant dafür war aber nicht nur die Offensivabteilung der Gastgeber. Der starke Deckungsverbund und Torhüter Jan-Bernd Döhle hatte einen dicken Riegel vor ihr Gehäuse geschoben. Die Landkreis-HSG marschierte weiter und baute den Vorsprung aus. Fünf Minuten vor dem Ende war beim 27:18 die Vorentscheidung endgültig gefallen. In den letzten drei Minuten gab es von der ganzen Fangemeinde Standing Ovations, nur Stefan Buß saß in Gedanken versunken auf der Bank. „Ich bin mächtig stolz auf die Jungs. Was die erreicht haben, ist einfach geil. Am 25. Mai ist die Regionalliga-Relegation. Dann schauen wir einmal, was uns da erwartet“, ordnete der Meistertrainer ein. Das abschließende Spiel in Habenhausen hat nun nur noch statistischen Wert.