"Der Zuspruch ist ausgezeichnet", freut sich Dietmar Mietrach, Vorsitzender des Fördervereins Freilichtbühne Bookholzberg, über die Resonanz auf das im Mai eröffnete Informations- und Dokumentationszentrum Stedingsehre (IDZ). Gleichwohl ist das kleine Museum zurzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Grund: Dort werden gerade die Wege und die Außenanlagen hergerichtet, gewissermaßen die endgültige Zielgerade, wenn nicht schon die Ehrenrunde des Projekts.
Die Entwürfe für die Außenanlagen stammen übrigens aus der Feder von Carsten Wünker, ehemaliger Fachdienstleiter Natur bei der Gemeinde. "Die Pflasterung und die Treppe sind schon weit fortgeschritten, und auch die Büsche wurden bereits angeliefert", berichtet Mietrach. Da die rund 150.000 Euro teuren Arbeiten zu 90 Prozent aus dem Landesprogramm "Perspektive Innenstadt" gefördert werden, drängt die Zeit: Bis zum 31. März muss nämlich alles erledigt und abgerechnet sein. Dietmar Mietrach ist jedoch guter Dinge, dass das zu schaffen ist. "Wenn die Außenanlagen erst einmal fertig sind, wird sich das IDZ als echtes Schmuckstück präsentieren", freut sich Mietrach. Und nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge gehe er davon aus, dass das IDZ Mitte Februar wieder öffnen werde.
Auch in Sachen Innenausstattung hat der Vorsitzende des Fördervereins noch ein paar Wünsche: So würde er sich freuen, wenn es gelänge, im Erdgeschoss eine Teeküche einzurichten und ein Rollboard anzuschaffen, auf dem Prospekte gelagert werden könnten. Auch ein bis zwei zusätzliche Vitrinen für weitere Exponate stehen auf der Wunschliste: "Wir haben noch eine Menge in der Hinterhand und sind nach wie vor weiter mit der Archivierung beschäftigt", erklärt Mietrach. Welche Stücke konkret gezeigt werden sollen, dazu mochte er sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht äußern.
Jugendtheater im Sommer?
Einen gewissen Schub in der öffentlichen Wahrnehmung hat der Freilichtbühne Stedingsehre auch das Theaterstück "Visionen" beschert, das das Ensemble der Kulturetage Oldenburg dort 2021 und 2022 aufgeführt hat. Nach Informationen Mietrachs planen die Theaterleute derzeit, das Stück in diesem Jahr in einer veränderten, speziell für Jugendliche konzipierten Version anzubieten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Eigentümer des Geländes der Kulturetage abermals die Erlaubnis erteilen, das Spieldorf für ihre Zwecke zu nutzen.
Denn wie es mit dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble weitergeht, ist weiterhin die große Unbekannte. Zwar hieß es bereits im Sommer vergangenen Jahres, dass für die Nachnutzung ein Investor gefunden sei, doch offenbar sind im Hintergrund noch so viele Detailfragen zu klären, dass immer noch nichts offiziell ist. "Wenn es immer noch länger und noch länger dauert, dann bekommt man irgendwann schon ein ungutes Gefühl", meint Mietrach. Eine für Ende vergangenen Jahres terminierte Workshop-Runde habe er erst einmal wieder abgesagt, weil es nicht neues zu berichten gebe. Doch dass bei der Entwicklung von Stedingsehre-Projekten Geduld gefragt ist, hat ja nicht zuletzt auch der rund 17-jährige Planungs- und Realisierungsmarathon IDZ gezeigt.
Mietrach betätigt sich derweil weiter als Netzwerker: So will er Ende des ersten Quartals zu einem Treffen mit Vertretern anderer Gedenkstätten, wie der Gedenkstätte Esterwegen oder dem U-Boot-Bunker Valentin einladen. Und auch zu den Klosterfreunden in Hude oder dem Blockhaus Ahlhorn pflegt der Verein enge Verbindungen.