Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Sternsinger in Stenum "Umwelt schützen, Kinder stärken"

Das Amazonasgebiet steht im Fokus der Sternsingeraktion 2024. Auch die Kinder der Stenumer Gemeinde St. Michael sammeln am 7. Januar für Hilfsprojekte. Doch es ist gar nicht so einfach, Mitstreiter zu finden.
19.12.2023, 17:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Jochen Brünner

Seit vielen Jahren bringen die Sternsinger der katholischen Gemeinde St. Michael den Menschen in den Ortsteilen Schierbrok, Stenum, Rethorn und Elmeloh Anfang eines jeden Jahres den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“. So wird es auch am Sonntag, 7. Januar, wieder sein, wenn die Gruppen nach dem Aussendungsgottesdienst, der um 9 Uhr beginnt, ausschwärmen. Allerdings fällt es den beiden Organisatorinnen Annette Dick und Elisabeth Kühling noch immer schwer, die durch die Corona-Pandemie entstandene Lücke adäquat zu füllen.

"Obwohl wir Werbung in den Schulen gemacht haben, haben sich bislang nur vergleichsweise wenige Kinder für die Sternsingeraktion angemeldet", berichtet Kühling. Habe man in den Vor-Corona-Jahren immer etwa acht bis zehn Gruppen auf die Beine gestellt, so rechnet sie am 7. Januar nach dem aktuellen Stand der Dinge mit sechs Gruppen. Kinder, die noch mitlaufen wollten, könnten sich deshalb gerne und jederzeit melden. „Jede Sternsingergruppe wird möglichst mit vier Kindern besetzt, mindestens aber mit drei“, kündigt Kühling an.

Und natürlich ist damit zu rechnen, dass sich die royale Personalknappheit auch auf die zu besuchenden Familien auswirken werde. "Wer unbedingt besucht werden will, sollte sich zeitnah bei uns melden", erklärt die Organisatorin. Anderenfalls werde man den Segen auch wieder mit der "Sternsingerpost" verschicken, die sich bereits zu Corona-Zeiten bewährt habe.

Fokus auf Amazonasgebiet

Sternsinger sind Kinder, die als Heilige Drei Könige verkleidet zu den Menschen gehen, ihnen besagten Segen bringen und eine Spende erbitten. Mit diesen Spenden werden Projekte in aller Welt finanziert, jedes Jahr gibt es ein Beispielland oder eine Region. 2024 steht der Regenwald am Amazonas im Fokus, weshalb das Motto auch lautet: "Umwelt schützen, Kinder stärken".

"Die diesjährige Aktion will aufzeigen, vor welchen Herausforderungen Kinder und Jugendliche im Amazonas-Gebiet stehen", erläutert Kühling. Das Ökosystem und der Umweltschutz seien dort auf vielfache Weise bedroht: Für landwirtschaftliche Großprojekte, Infrastruktur oder den Abbau von Rohstoffen würden täglich unzählige Bäume gefällt oder abgebrannt. Aber auch Überfischung, Wasserverschmutzung und Staudammprojekte würden die Natur bedrohen. Goldgräber hätten in den vergangenen Jahren viele Tonnen Quecksilber in den Amazonas geleitet. "Rund 100 Tierarten sterben pro Tag im Amazonas-Regenwald aus, da ihnen so der Lebensraum genommen wird", sagt Kühling. Der fortschreitende Waldverlust habe nicht zuletzt gravierende Auswirkungen auf indigene Völker wie die Tikuna.

Kinder besonders betroffen

Vor allem Kinder und Jugendliche treffen die Folgen der Regenwald-Zerstörung hart. „Keine Gruppe ist durch Umweltschäden stärker gefährdet als Kinder. Darüber hinaus drohen der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt langfristige Auswirkungen zu haben, die das Leben der Kinder auf Jahre hinaus beeinträchtigen werden. Die Staaten müssen mehr tun, um die Rechte von Kindern in Bezug auf Umweltschäden zu achten, zu schützen und zu erfüllen“, heißt es in einem Bericht des Kinderrechtsausschusses der Vereinten Nationen. Im Sommer 2023 hat der Ausschuss das Recht auf eine gesunde Umwelt erstmals ausdrücklich zu einem Kinderrecht erklärt.

"Die gespendeten Gelder fließen unter anderem an die Partnerorganisation FUCAI", erläutert Kühling. Die kolumbianische Nichtregierungsorganisation, deren Name übersetzt etwa „Wege der Identität“ bedeutet, kümmere sich seit rund 20 Jahren mit lebendigen Klassenzimmern und Waldgärten um die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen vor Ort.

Info

Kinder, die interessiert sind, bei den Sternsingern mitzulaufen, können sich bei Annette Dick (Telefon 0 42 23 / 14 62) oder bei Elisabeth Kühling (Telefon 0 42 21 / 8 18 86) melden. Gleiches gilt für Familien, die am Sonntag, 7. Januar, in der Zeit von 9 bis 13 Uhr gern besucht werden und den Segen empfangen möchten. Weitere Informationen auch unter www.sternsinger.de.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)