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Energiesparen Keine blauen Lippen am Beckenrand mehr

Das Team des Huder Hallenbades hat am Temperaturregler gedreht: Die Besucher erwartet nun statt 27 wieder 29 Grad warmes Wasser. Warum es zu diesem Entschluss kam.
20.02.2023, 10:17 Uhr
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Von Christin Hufer

Große Erleichterung herrscht bei dem Team des Hallenbads Hude: Vor gut zwei Wochen kam von der Gemeindeverwaltung der Entschluss, die Wassertemperatur wieder zu erhöhen, weil die hauptsächlichen Nutzer des Bades – unter anderem Schulen und Schwimmkurse – durch das kühlere Wasser beeinträchtigt wurden, heißt es seitens der Verwaltung. Von 27 Grad ist die Temperatur nun wieder – wie gewohnt – auf 29 Grad gestiegen. Vor allem in den Besucherzahlen spiegelt sich das positiv wider.

Hinter dem Hallenbad liegen herausfordernde Jahre. Neben aufwendigen Sanierungsarbeiten hat die Corona-Pandemie den Betrieb zu einer echten Herausforderung werden lassen – nicht zuletzt, weil das Bad zeitweise komplett geschlossen war. Als die strengen Corona-Maßnahmen wieder abnahmen, wartete die nächste Hürde: Aufgrund steigender Energiekosten wurde im September seitens der Gemeinde beschlossen, die Wassertemperatur auf 27 Grad zu senken. Diese zwei Grad Temperaturunterschied hätten einen großen Unterschied im Bäderbetrieb mit sich gebracht, erklärt Betriebsleiterin Bianca Stortelers. „Auch wenn sich das nicht nach viel anhört, merkt man das schon deutlich“, sagt sie.

Frierende Kinder

So hätten vor allem Kinder im Schwimmunterricht und im Vereinssport die kühleren Temperaturen gespürt. „Uns haben Familien erzählt, dass ihre Kinder mit blauen Lippen am Beckenrand saßen“, sagt sie. Das habe teilweise dazu geführt, dass Kinder ihr Training ausfallen lassen haben, erklärt sie. Nicht nur Kinder haben im Wasser gefroren. Auch Senioren sowie Reha-Sport-Teilnehmer hätten vermehrt das Hallenbad gemieden, erklärt die Betriebsleiterin. „Das sieht man deutlich an den Besucherzahlen“, sagt Kerstin Meyer, Sachbearbeiterin bei der Gemeinde Hude.

Im normalen Betrieb würden am Wochenende zwischen 80 und 100 Besucher ins Huder Hallenbad gehen. Bei einer Wassertemperatur von 27 Grad zählt das Hallenbadteam jedoch am 20. November lediglich 56 und am 27. November 61 Besucher. „Man hat eigentlich gemerkt, dass es immer weiter abgenommen hatte, je kälter es wurde“, sagt Stortelers. Einen Boom gab es allerdings noch Anfang Januar dieses Jahres, als im Hallenbad 152 Besucher gezählt wurden. „Da merkt man die guten Vorsätze. Die hielten aber nicht so lang an“, sagt Meyer und muss dabei schmunzeln. Kurz nach dem Neujahrs-Boom sind die Besucherzahlen wieder gesunken – bis zum vorigen Wochenende. „Am Sonntag hatten wir 141 Besucher. Das ist wirklich viel“, sagt Stortelers.

Lange Warteliste für Schwimmkurse

Das Team des Hallenbads kann nun wieder aufatmen. Immer wieder wurden sie von Familien angesprochen, ob sie nicht das Wasser wieder mehr beheizen können. „Wir konnten aber ja nichts machen. Wir haben ja auch nur unsere Vorgaben“, sagt die Betriebsleiterin. Umso größer ist die Freude darüber, dass nun der Betrieb wieder normal weiterlaufen kann. Denn nach der Corona-Zeit war die Warteliste für Kinder-Schwimmkurse lang geworden. „Wir hatten einiges abzuarbeiten, sind aber auf einem guten Weg“, sagt Jan Schewerda, Fachangestellter im Hallenbad. Mehr Infos unter www.hude.de.

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