Die Bombe platzte bereits am Donnerstagabend. Zwei Tage vor dem wichtigen Spiel gegen Eintracht Hildesheim wurde Majk Skoric als Trainer der HSG Hude/Falkenburg entlassen (wir berichteten). Ausschlaggebend seien die bisherigen Spielergebnisse gewesen, erklärte der HSG-Vorsitzende Lars Osterloh. Vor dem Hildesheim-Spiel hatten die Huder Regionalliga-Handballerinnen zwar auf dem ersten Nichtabstiegsplatz gelegen, aber mit lediglich vier Siegen aus 15 Begegnungen eine eher magere Bilanz erzielt. Beim Schlusslicht Hildesheim gelang unter dem neuen Chefcoach Andreas Szwalkiewicz am Sonnabend kein richtiger Befreiungsschlag, denn Hude/Falkenburg musste sich mit einem 25:25 (14:15) begnügen.
Zu Beginn der Rückrunde vor einigen Wochen hatte Skoric auf einige Probleme hingewiesen: „Kontinuierliches Training war aufgrund mehrerer Ausfälle, sei es durch Krankheiten und Verletzungen oder auch durch berufliche oder studienbedingte Verpflichtungen, kaum möglich.“ Das Team konnte in der Tat nur selten in voller Besetzung auflaufen. Waren fast alle an Bord, stimmten meist auch die Ergebnisse. Der bisherige Co-Trainer Szwalkiewicz hatte gleich bei seinem Debüt als Chefcoach mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie sein Vorgänger. In Hildesheim fehlten mehrere Spielerinnen krankheitsbedingt, und wieder einmal ließen die Huderinnen in der Schlussphase nach. Gegen Stade und Hannover-Badenstedt II hatten sie jeweils durch einen Fehlwurf in den letzten Minuten den möglichen Ausgleich verpasst und die Partien verloren, beim Tabellenletzten reichte es nun immerhin noch zu einem Punktgewinn.
Chance auf Vorentscheidung verpasst
Dennoch waren die Parallelitäten frappierend. 22 Sekunden vor Schluss führten die Huderinnen nämlich mit 25:24, waren in Ballbesitz und hatten somit die große Chance, zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Doch sie nutzten diese nicht. „Uns ist der Sieg aus der Hand geglitten, weil wir den Ball auf der Zielgeraden noch verloren haben“, schilderte die im rechten Rückraum agierende Melissa Steinhoff und fügte hinzu: „Angesichts des dünnen Kaders und der frühen Roten Karte gegen Amelie Bredehorst können wir trotzdem stolz darauf sein, unter diesen Umständen einen Punkt geholt zu haben."
Nach ausgeglichenem Beginn hatten die Gäste in der elften Minute den ersten Rückschlag hinnehmen müssen, als Bredehorst einen Platzverweis kassierte. Davon unbeeindruckt bauten die Huderinnen bis zur 20. Minute dank der überragend aufspielenden Lisa-Marie Hillmer, die allein zehn Tore warf, ihren Vorsprung auf 14:11 aus. Plötzlich riss jedoch der Faden. Der Tabellenletzte kam nicht nur mehr und mehr auf, sondern ging unmittelbar vor der Halbzeitpause mit 15:14 in Führung, nachdem den Gästen fast zehn Minuten lang kein Treffer mehr gelungen war.
Nach dem Seitenwechsel dauerte es bis zur 38. Minute, ehe die HSG den Ausgleich markierte. Erneut Hillmer sowie Steinhoff warfen anschließend bis zur 48. Minute einen Drei-Tore-Vorsprung heraus (22:19). Dieser reduzierte sich dann bis 22 Sekunden vor Schluss auf einen Treffer und war am Ende ganz verschwunden. Am kommenden Sonntag steht für Hude/Falkenburg nun das erste Heimspiel unter Szwalkiewicz' Leitung an. Es geht in der Halle am Huder Bach ab 16.30 Uhr gegen den Siebten TV Oyten, gegen den die HSG im Hinspiel trotz der 27:35-Niederlage lange Zeit ebenbürtig war.