Es ist ein echter Hingucker, das neue Gebäude im Herzen von Wildeshausen: An der Burgstraße 5, zwischen Stadthaus und dem Weg zum Gildeplatz, kehrt nun Leben im Wohn- und Geschäftshaus vom Wildeshauser Bäckermeister Jochen Meyer ein. Viel diskutiert wurden seine Pläne in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt, weil ein altes Haus dafür weichen musste. „Zu 95 Prozent sagen die Leute, mit denen ich spreche, dass das Gebäude da hervorragend hinpasst“, freut sich der Bauherr und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Auch die Leute, die mir nicht unbedingt schmeicheln wollen.“
Vor etwa vier Jahren habe die Planung begonnen, das alte Haus wurde vor rund zweieinhalb Jahren abgerissen. „Mit den Bauarbeiten ging es vor zwei Jahren los“, erinnert sich Meyer. Nun wolle er bald „sogar vier Kreuze im Kalender machen“, wenn alles fertig ist. Im November will er zusammen mit Ehefrau Petra in die Privatwohnung im Obergeschoss einziehen.
"An der stärksten Stelle der Stadt"
In den beiden unteren Etagen ist bereits Betrieb. In das Erdgeschoss ist Friseurmeister Bernd Niester mit seinem Geschäft gezogen. Rund 100 Quadratmeter stehen ihm dort seit dem 23. September zur Verfügung. „Die Kunden finden es schön, freuen sich über die tolle Atmosphäre“, sagt er und ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir jetzt an der stärksten Stelle der Stadt sein können.“
Im ersten Obergeschoss sind die Arbeiten in den letzten Zügen – am vergangenen Sonnabend eröffnete Jana-Marie Meyer auf rund 90 Quadratmetern ihr Kosmetikstudio. „Als meine Eltern mich vor einem Jahr gefragt haben, ob ich mir das vorstellen könne, habe ich die Chance genutzt“, erzählt die 29-Jährige. Mit dem Geschäft an der Burgstraße wagt die gelernte Kosmetikerin den Sprung in die Selbstständigkeit. Nach ihrer Ausbildung hat sie zunächst zwei Jahre lang auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet, anschließend ging es für ein halbes Jahr nach Sylt. Zuletzt arbeitete sie in Bremen, wo die gebürtige Wildeshauserin auch weiterhin wohnen wird. Gemeinsam mit Bernd Niester steckt sie bereits in den Planungen für einen Tag der offenen Tür am 22. Oktober.
Wer zur Behandlung zu Jana-Marie Meyer kommt, kann sich auf einen ganz besonderen Ausblick freuen. Aus dem Erkerzimmer blickt man direkt auf den Marktplatz, das historische Rathaus und auch das Stadthaus. „Das ist schon etwas ganz Besonderes“, freut sie sich. „Das ist das Highlight am Gebäude“, sagt auch ihr Vater Jochen Meyer. Und noch eine Besonderheit hat das neue Haus: Beim Gildefest ist der Offizier der Wildeshauser Schützengilde nun sprichwörtlich mittendrin statt nur dabei. „Wir könnten mit der Rutsche ins Zelt rutschen“, sagt er und lacht.