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Radtourserie "Abgefahren" "Hain und Hügel": Unterwegs im grünen Biker-Paradies

Die Radrundfahrt "Hain und Hügel" führt nicht auf Höhen, wie sie im Titel angedeutet werden. Bei unserer Testfahrt haben wir erfahren, warum die Tour den Teilnehmern aber dennoch erhebende Momente bereitet.
24.08.2024, 10:00 Uhr
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Von Michael Schön

Der Titel dieser Tour, "Hain und Hügel", könnte auf manchen Sonntagsradler ein wenig abschreckend wirken. Doch keine Bange, die 34 Kilometer lange Rundfahrt, die von Osterholz-Scharmbeck ausgehend über Hambergen und Garlstedt in die Kreisstadt zurückführt, hält keine sonderlich großen Erhebungen aus dem nordwestdeutschen Tiefland und damit Herausforderungen an die Kondition bereit.

Die Erfahrungen aus der vorausgegangenen Runde "Gärten und Auen" durch die Bremer Schweiz hatten uns gelehrt, dass hinsichtlich des Gepäcks weniger mehr gewesen wäre. Insofern durfte es einem geradezu wie Hohn vorkommen, dass beim Erwerb der Radfahrkarte am Bremer Hauptbahnhof die 14 Euro Wechselgeld ausschließlich im Kleinmünzenformat ausgespuckt wurden. So ging es mit einem gefühlt deutlich schwereren Rucksack von Bremen aus los, zugegebenermaßen mit der Bahn, um ausgeruht am Start in Osterholz-Scharmbeck zu erscheinen.

Wir absolvierten den laut Routenplaner "Komoot" zu zwei Dritteln mit "Straßenbelag" und zu einem Drittel mit Asphalt sowie mit 4,5 Kilometer Radwegen ausgestatteten Kurs entgegen dem Uhrzeigersinn, sodass wir zunächst die Lindenstraße hinauffuhren. Das wiederum erwies sich als keine gute Idee. Die Mühle von Rönn bot sich zwar als idealer Rastplatz an, doch für eine Pause im Schatten der prächtigen Obstbäume war es in Anbetracht der Kürze der zurückgelegten Strecke einfach zu früh. Also weiter und auch am Wasserturm vorbei. Beim nächsten Mal würden wir die Runde folglich besser in der empfohlenen Richtung, also im Uhrzeigersinn, drehen.

Von Koppelstraße und Am Rodelande gelangt man über die B 74 hinweg in die reizvolle nördliche Peripherie der Stadt. Eine paradiesische Kulisse für Biker, die auf Naherholung aus sind. Das Grün der Wiesen und Bäume entlang des Hoppenkamps ist ausgesprochen wohltuend. Man sollte sich davon aber nicht zu sehr ablenken lassen und in der Folge eines der "Hain und Hügel"-Logos übersehen. Ein freundlicher älterer Herr schickt uns nach Freißenbüttel, indem er auf einen in der Ferne aufragenden Funkmast verweist. "Dorthin, und dann immer geradeaus!"

Der Kirchweg und die Straße Am Schafkamp leiten uns zu einem verwunschenen Weiher, aus dessen dicht bewachsenem Ufer gelb blühende Teichpflanzen hervorstechen. Ein lauschiges Plätzchen zum Ausruhen, wozu am Reitweg, der am Ostufer angelegt ist, auch eine Bank einlädt, von der aus man die Aussicht auf das Gewässer und auf die sich darin spiegelnden Bäume genießen kann.

Ein Anwohner verrät uns einiges zur Geschichte von "Fidis Teich", der dort liegt, wo der Steinbeckweg in die Straße An der Wassermühle mündet. Er speist sich aus dem Mühlenbach. Enten, Frösche und Schildkröten fühlen sich dort wohl. Und strenger Frost soll dort sogar Eiswetten und Schlittschuhlaufen ermöglicht haben.

Über Oldenbütteler Weg, Freißenbütteler Straße und – an Hofcafé und Bahnhof vorbei – die Oldenbütteler Straße erreichen wir zügig Hambergen, wo die Bahnhofstraße anfangs mit einigen Steigungsprozenten dem Namen der Tour zumindest ein wenig gerecht wird. Nicht ganz unerwartet folgt eine etwas längere Abfahrt, und am westlichen Ortsausgang lenkt uns der Streckenplan in den Wald.

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Aus der Einsamkeit des Schrumweges über den Giehler Bach hinweg und an einem Pferdehof und dem Littberg vorbei kommen wir in Ohlenstedt an, wo sich bei entsprechendem Wetter ein Abstecher zu den Quellseen anbietet. Wir ziehen es aber vor, nach Alt-Garlstedt weiterzufahren und von dort die ehemalige Bundesstraße 6 nach Osten zu queren, um den Kirchweg zu erreichen. Als wir die Straße Vor der Elm, die nahe Heilshorn von der B6 abzweigt, gekreuzt haben, nähern wir uns der Langen Heide, die auf dem Geestrücken westlich von Osterholz-Scharmbeck in einer Höhe von 48 Metern "gipfelt" und sich damit fast auf "Augenhöhe" mit dem Weyerberg in Worpswede befindet.

Eine besondere Attraktion der Tour stellt der Tiergarten Ludwigslust dar, der am Garlstedter Kirchweg eine Fläche von vier Hektar beansprucht. Flamingos, Papageien, Affen, Lamas und Luchse ziehen dort junge Besucher in ihren Bann. Radtouristen zieht es zunächst vielleicht in den Biergarten, der dem Tiergarten angeschlossen ist.

Von Bargten geht es weiter nach Buschhausen. Wattloge, Garteler Weg und Baustraße sind weitere Etappen, die zum Ausgangspunkt und Zielort Bahnhof Osterholz-Scharmbeck hinführen.

Info

Die Tour „Hain und Hügel“ ist eine von zehn Themenradtouren im Landkreis Osterholz, die die Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser zusammengestellt hat. Die Rundkurse mit Längen zwischen 26 und 62 Kilometern erstrecken sich über das gesamte Kreisgebiet. Sie sind unter www.kulturland-teufelsmoor.de/erlebniswelten/radfahren/thementouren einsehbar. Die Berichte unserer Fahrten haben wir unter wk24.de/abgefahren hinterlegt.
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