Landkreis Osterholz. Steigende Ausgaben und ungewisse Einnahmen machen derzeit der Bildungsstätte Bredbeck zu schaffen. Das erfuhr der Werksausschuss des Kreistags am Montagnachmittag von der Leiterin der Heimvolkshochschule, Kirsten Dallmann. Nach anhaltenden Kostensteigerungen und der Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden infolge von Starkregen werde sich das ohnehin erwartete Defizit von fast 172.000 Euro bis zum Jahresende kaum noch nennenswert verkleinern lassen, sagte Dallmann.
Immerhin: Das neue Bettenhaus, das derzeit auf dem Jugendgästeareal entsteht, befindet sich Dallmann zufolge im Zeitplan. Ansonsten aber gibt es – neben dem überraschenden Wassereinbruch – für Bredbeck momentan einige schlechte Nachrichten und Prognosen zu verdauen. Die Strom- und Gaspreis-Bremse, die in diesem Jahr 32.000 Euro einsparen hilft, könnte demnächst wegzufallen; die Förderprogramme des Deutsch-Polnischen Jugendwerks sind so stark überzeichnet, dass auch bereits durchgeplante Angebote 2023 auf der Kippe stehen, und beim Kinder- und Jugendplan sowie im Bundesfreiwilligendienst droht der Bund mit Zuschusskürzungen.
Der Lebensmitteleinkauf hat sich unterdessen um zehn Prozent verteuert, die Tariferhöhung im öffentlichen Dienst schlägt seit Juni ebenfalls durch. Zwei Planstellen in Küche und Pädagogik werden nun mit Verspätung neu besetzt, was den Ausgabenanstieg zumindest ein wenig einbremst. Die traditionell hohe Belegung im dritten Quartal liege zwar erstmalig wieder auf Vor-Pandemie-Niveau, und noch habe man eine kleine Rücklage, so Dallmann weiter. Nötig sei aber nun ein Plan zum weiteren Abbau des Investitionsstaus, um die Einrichtung fit für die Zukunft zu machen. Der jährliche Betriebskostenzuschuss des Landkreises liegt nach vorübergehender Absenkung seit vier Jahren bei 270.000 Euro.