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Andreas Groch ist neuer Schulleiter der Kooperativen Gesamtschule in Hambergen Dem Reiz der Landschaft schon erlegen

Hambergen. Jetzt ist er da: Die Kooperative Gesamtschule in Hambergen (KGS) hat wieder einen hauptamtlichen Schulleiter. Er heißt Andreas Groch und hat vor zwei Wochen seinen Dienst angetreten.
08.11.2016, 00:00 Uhr
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Von PETER VON DÖLLEN

Hambergen. Jetzt ist er da: Die Kooperative Gesamtschule in Hambergen (KGS) hat wieder einen hauptamtlichen Schulleiter. Er heißt Andreas Groch und hat vor zwei Wochen seinen Dienst angetreten. „Beworben habe ich mich schon im Mai“, erklärt Groch. Die Entscheidung der Schulbehörde hat etwas auf sich warten lassen. Bereits im Januar hatte die damalige Schulleiterin der KGS, Ellin Nickelsen, die Schule in Richtung Lüneburg verlassen und dort eine neue Aufgabe in der Landesschulbehörde übernommen. Seitdem leitete ihr Stellvertreter Fred Baltrusch die KGS. Und auch zu Beginn des laufenden Schuljahres war noch kein neuer Schulleiter da.

Gerüchte und Vermutungen gab es allerdings schon länger. Der neue Schulleiter komme von der Integrierten Gesamtschule in Oyten, kursierte im Hamberger Lehrerzimmer. Das hat sich nun bestätigt. Groch war ein halbes Jahr lang dort als Fachlehrer tätig. Eine gute Gelegenheit, sich mit einer Gesamtschule zu befassen. Diese Erfahrung fehlte dem Pädagogen bisher.

Eigentlich wollte er Leiter des Christian-Weise-Gymnasiums in Zittau werden. Es war schon alles klar. Doch dann gab es Unstimmigkeiten mit Vorgesetzten. Einzelheiten will und kann Groch nicht nennen. Nur so viel: „Ich sah mich genötigt, mich anders zu orientieren.“ Offenbar waren die Differenzen so groß, dass sich Groch in einem anderen Bundesland umsah. „Ich habe viele Angebote bekommen. Doch das interessanteste kam aus Hambergen“, berichtet Groch.

Dabei war der Philosoph nach der Wende in Sachsen sehr gefragt. Viele Lehrer der ehemaligen DDR durften nicht mehr als Lehrer arbeiten. Groch: „Es gab keine ausgebildeten Philosophen. Ich konnte mir das Gymnasium aussuchen.“ 2003 sei er Fachberater für das Fach Philosophie in Sachsen geworden. Ab 2010 übernahm er die Ausbildung für höhere Lehrer. Jetzt hat er das Kapitel Sachsen wohl abgeschlossen und ist in Hambergen angekommen. Das Konzept der Gesamtschulen mit ihrer Durchlässigkeit reize ihn als Pädagoge und Wissenschaftler.

Der gebürtige Mülheimer hat nach einem abgebrochenen Studium der katholischen Theologie an verschiedenen Universitäten unter anderem Geschichte, Deutsch, Philosophie und Soziologie studiert. Beide Staatsexamen absolvierte er in Duisburg. Zusammen mit einem Partner gründete Groch eine Firma für Unternehmensberatung. Die Kombination mit Philosophie sei damals innovativ gewesen. Heute sei das eher schon normal. Grochs Sache war das Geschäft aber nicht, wie er sagt. „Da geht es häufig um Rationalisierung. Das war nicht mein Ding“, verrät er.

Die Leitung der KGS ist für ihn eine Herausforderung. Er habe erkannt, wie sinnvoll es sei, Schüler mit unterschiedlichen Begabungen differenziert zu fördern. Gerade habe er es bei einer Schülerin erlebt, die er in Deutsch unterrichte. Eine Gesamtschule ermöglicht es, Schülern ohne vollständigen Wechsel in einzelnen Fächern in einem höheren Schulzweig zu fördern.

„Klar habe ich Ideen, was geändert werden könnte“, sagt er. Doch es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. „Die Ideen will ich erst den Kollegen vortragen.“ Er wolle erst das Gespräch mit Lehrern, Eltern und Schülern suchen. Eines sei aber klar: Er stehe für eine gute gründliche Ausbildung der Schüler. Im Augenblick wohnt der neue Schulleiter noch allein in der Samtgemeinde Hambergen. Die Familie soll später nachziehen. Die Natur im Teufelsmoor ist Groch aber schon aufgefallen. „Es ist eine tolle Landschaft hier“, findet er. Plattdeutsch kann er allerdings noch nicht.

„Das interessanteste Angebot kam aus Hambergen.“ Andreas Groch, Schulleiter
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