Landkreis Osterholz. Die Wiedervernässung von Moorflächen hat nach den Erkenntnissen der Osterholzer Kreisverwaltung nicht das jüngste Fischsterben in der Hamme ausgelöst. Das hat Umweltdezernent Dominik Vinbruck am Donnerstagnachmittag im Wirtschaftsausschuss mitgeteilt. Landwirt Dieter Helmke hatte sich in der Fragestunde zu Sitzungsbeginn erkundigt und die Befürchtung geäußert, bei einem weiteren Anstau von Gewässern könnte derlei in Zukunft womöglich häufiger vorkommen. Schließlich gehe der Schaden auf die Zersetzung organischer Substanzen zurück, so Helmke.
Vinbruck widersprach. Beim Moorschutz solle weniger und nicht etwa mehr Wasser in der Hamme landen, sagte der Kreisbeamte und sprach von einer "Schwammlandschaft". Der jüngste Sauerstoffmangel im Fluss sei durch Stoffe beschleunigt worden, die aus Siedlungsgebieten sowie von Straßen und landwirtschaftlichen Flächen stammen. "Diese Menge hat unsere Hamme nicht verkraftet." In Kombination mit Starkregen und Hitze sei der Effekt auch andernorts zu beobachten. Wie der Landkreis Cuxhaven am Mittag mitteilte, habe die Nährstoffanreicherung in Lune, Rohr, Geeste und Zuflüssen ebenfalls zu einem Fischsterben infolge Sauerstoffmangels geführt. Nitrat-, Nitrit-, Ammonium- und Sulfatwerte seien unauffällig.