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Historische Fahrzeuge Grasberger Treckerfrünn müssen umziehen

Mehr als zehn Jahre trafen sich die "Treckerfrünn Grasbarg un...umtoo" in der alten Schmiede an der Birkenstraße. Nun sollen dort Wohnungen entstehen. Ein neues Domizil haben die Mitglieder schon gefunden.
21.11.2023, 11:00 Uhr
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Grasberger Treckerfrünn müssen umziehen
Von Sandra Bischoff

Grasberg. Immer mittwochabends wird die Idylle getrübt. Dann kreischt die Säge und der Akkuschrauber sirrt in der kleinen Scheune auf der Wiese. Die "Treckerfrünn Grasbarg un...umtoo" sind am Werk und bauen den Schuppen zu ihrem Domizil um. "Wir brauchen einen neuen Treffpunkt", erzählt der Vorsitzende Frank Schlüter. Seit 2012 kamen die Mitglieder der 2004 gegründeten Treckerfrünn in der alten Schmiede an der Birkenstraße 2 zusammen. Nun ende jedoch das Mietverhältnis, da die alte Schmiede und das angrenzende Wohnhaus im Frühjahr abgerissen werden. Dort sollen neue Wohnungen entstehen. 

Die Scheune an der Findorffstraße, die das neue Domizil der rund 135 Mitglieder aus Grasberg, Lilienthal, Osterholz-Scharmbeck, Ottersberg, Oyten, Achim und Bremen werden soll, steht auf dem Grundstück von Frank Schlüters Elternhaus. "Im April haben wir bei einer Ausfahrt nach Gnarrenburg das erste Mal darüber gesprochen, wie es weitergehen könnte", sagt der Vorsitzende. Als Option habe sich auch das Backhaus auf dem Findorffhof angeboten. "Aber das wäre für die Anzahl unserer Mitglieder zu eng geworden. Außerdem hätte der Platz auch nicht gereicht, um unser Inventar dort unterzustellen." Daraufhin habe sich der Vorstand die Scheune auf dem Grundstück von Schlüters Eltern angeschaut und sie schließlich den Mitgliedern in einer außerordentlichen Sitzung als neuen Standort vorgeschlagen. Die Scheune und die Fläche drumherum eigneten sich ebenfalls für kleine Treckertreffen mit befreundeten Oldtimerclubs aus der Umgebung. Außerdem treffen sich die Mitglieder immer am zweiten Sonntag eines Monats zu einem Stammtisch mit Fachgesprächen. Und Platz für den Anhänger und das weitere Inventar ist in der etwa 80 Quadratmeter großen Scheune ebenfalls vorhanden.  

Schuppen neu verkleidet 

Zusammen mit 14 Helfern sind Frank Schlüter und der zweite Vorsitzende Frank Böttner nun seit einem knappen halben Jahr dabei, die Scheune herzurichten. Im Außenbereich haben die Männer angefangen - mittlerweile ist der Schuppen mit Blech verkleidet und verfügt über ein neues Stahl-Trapezdach. Auf der langen Seite haben die Männer eine große Schiebetür eingebaut, um mit Hängern oder auch mal mit einem Trecker hineinzukommen. Auch eine Außenbeleuchtung und eine Eingangstür gibt es bereits. Jetzt, während der nassen und kalten Jahreszeit, wollen sich die Vereinsmitglieder mit dem Innenausbau befassen. Zurzeit verkleiden die Ehrenamtlichen die Decken und Wände mit OSB-Platten und verlegen die Elektrik. "Hier war ja bisher nichts drin, und wir müssen ja die Möglichkeit haben, hier im Winter auch ein bisschen zu heizen, wenn wir zusammensitzen", sagt Schlüter. Bauliche Veränderungen hat es an der Scheune nicht gegeben, betont der Vorsitzende. "Von der Größe und den Abmessungen ist alles so geblieben wie bisher. Wir nehmen praktisch nur Verschönerungen vor." Im Frühjahr, so der Plan, sollen die Bauarbeiten beendet sein. "Dann wollen wir hier einziehen", sagt der zweite Vorsitzende Frank Böttner. 

Runder Geburtstag steht an 

Im kommenden Jahr feiern die "Treckerfrünn Grasberg un…umtoo" auch einen runden Geburtstag: 20 Jahre besteht der Verein dann. Frank Schlüter hat ihn am 19. November 2004 gegründet, einfach, weil er sich für Trecker interessierte. Die Gründungsversammlung fand in Beckers Gasthaus in Frankenburg mit 47 Gründungsmitgliedern statt. Über die Jahre wuchs die Zahl der Mitglieder immer weiter. Auch wenn der Verein "Treckerfrünn" heißt, sind auch andere Fahrzeuge willkommen. "Einen Trecker braucht man nicht unbedingt, alte Motorräder, Autos oder Lastwagen gehen auch", sagt Schlüter. Bei den Traktoren sind alle Marken vertreten. Schlüters elf PS starker und wassergekühlter Deutz aus dem Jahr 1938 ist einer der ältesten. Die "neueren" wurden Anfang der 1970er-Jahre gebaut.

Einmal im Monat treffen sich die Treckerfrünn zum Austausch, klönen und fachsimpeln. Im Vordergrund stehen aber gemeinsame Ausfahrten und Besuche bei Oldtimerausstellungen, wo sie zum Teil selbst ihre Fahrzeuge präsentieren. "Treckerfahren entschleunigt", sagt Geschäftsführer Axel Schönteich. "Spätestens hinter dem Ortsschild bin ich entspannt", sagt er. Schließlich nehme man die Natur viel eindrücklicher wahr, als wenn man im Auto sitzt. Alleine das Herrichten und Restaurieren der alten Fahrzeuge lohne sich, sagt sein Mitstreiter Frank Schlüter. "Und wenn man dann die erste Fahrt damit unternimmt, das ist schon toll." An Silvester steht traditionell am Vormittag eine Ausfahrt an. "Das machen wir bei Wind und Wetter", sagen die Treckerfrünn. Warm wird es dann im Anschluss beim gemütlichen Zusammensein am Lagerfeuer zum Jahresausklang. 

Ihr 20-jähriges Bestehen feiern die Treckerfrünn vom 31. August bis 1. September 2024 auf dem Wohnmobilstellplatz neben dem Landhaus Wörpedorf. Geplant ist ein Oldtimertreffen mit Programm.

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