Handy, Computer und künstliche Intelligenz bestimmen das moderne Leben. Die Entwicklung der Welt schreitet immer schneller voran. Wer dieses Rad einmal einbremsen möchte, kann auf der Museumsanlage in Ströhe-Spreddig die Seele baumeln lassen. Dort scheint die Zeit tatsächlich stehen geblieben zu sein. Überall zwischen dem Heimathaus und der Moorkate gibt es Historisches zu entdecken, das den Betrachter in vergangene Zeiten versetzt. Obwohl: Moderne Technik begegnet Besuchern auch dort: Wer möchte, kann an einigen Stellen einen QR-Code mit dem Handy abscannen, um interessante Informationen zu Handwerksgeschichte und Heimatkunde zu erhalten.
Nichts kann allerdings authentischer sein, als die vielen historischen, gepflegten Gegenstände und Werkzeuge in Aktion zu sehen. Wie wurde früher gewaschen? Wie wurden die ganzen Gegenstände hergestellt und wozu? Wie wohnten die Leute früher? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es am Wochenende, 13. und 14. September, auf der Anlage in Hambergen. Die Mitglieder des Heimatvereins lassen bei den Handwerkertagen die alte Zeit aufleben und wollen anhand der Exponate zeigen, wie plietsch die Vorfahren schon waren, wenn es um Problemlösungen ging.
Seit Wochen laufen die Vorbereitungen. Brennholz für den Steinofen wird zurechtgelegt, Beete werden schick gemacht, die alten Gegenstände kontrolliert und gepflegt. Alles soll schön sein für die Handwerkertage. Eine Attraktion ist der große Webstuhl. Damit er in Bewegung gezeigt werden kann, haben die Mitglieder des Heimatvereins in Handarbeit Fäden eingespannt, durch die dann das Schiffchen geführt werden soll.
Breites Angebot
Es wird voll werden auf der Anlage. Davon gehen die Mitglieder aus. „Es kommen Besucher aus ganz Norddeutschland. Besonders für Fahrradtouren ist dieser Markt auch ein beliebtes Ziel“, sagt Wilfried Samberg vom Heimatverein. Über 40 Aussteller bauen auf der gesamten Museumsanlage ihre Schätze auf. Die Besucher erwartet ein bunt gemischtes Angebot. Die Stände reichen über Keramik, Holzarbeiten und Glaskunst über Schmuck, Lederwaren, Bilder, Karten und Imkerartikel bis hin zu Metallarbeiten aus Schrott, Herzkissen und vielem mehr.
Dazu kommen die Vorführungen alter Handwerkskunst, die einen weiteren Schwerpunkt der Handwerkertage bilden. Sie zeigen Interessierten, wie Seile gemacht werden oder Leder bearbeitet wird. Viele Handwerker lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und erzählen von ihren Berufen.
In der historischen Schmiede wird ebenfalls gearbeitet; dort soll Eisen glühen und behauen werden. Auch eine alte Dreschmaschine wird in regelmäßigen Abständen rattern. Zudem lohnt ein Blick ins historische Museum unterm Dach des Heimathauses. Dort gibt es hauptsächlich kleinere Gegenstände und Gerätschaften aus vergangenen Zeiten zu sehen.
Natürlich gibt es wieder Kaffee und Kuchen, genau wie Bratwurst und Schwenkbraten vom Buchenholzgrill. Dazu können die Besucher wählen zwischen Kartoffelsalat und Pommes. Auch der Butterkuchen und die Brote aus dem Steinbackofen sind stets sehr begehrt. Dafür wird der Steinofen bereits am frühen Morgen mit einem Holzfeuer angeheizt.
Schnitzeljagd für Kinder
Auch die Kinder werden nicht vergessen, versprechen die Organisatoren. Der Förderverein des DRK Kindergartens „Am Zauberwald“ organisiert wieder viele Stände. Eine Hüpfburg, eine Schminkstation, ein kleines Fußballfeld, eine Bastelecke und Waffeln gibt es unter anderem für die Kleinen. Auf der Museumsanlage können die Kinder an einer „Schnitzeljagd“ teilnehmen. Die Laufzettel und die Preise gibt es am Imkerstand in der Nähe der Moorkate.