Peter Manschke hat am Donnerstagnachmittag ein Lächeln auf den Lippen. Für den Bremer Sport-Klub organisiert er die 119. Bremer Ruder-Regatta. Im Mai 2026 soll die größte deutsche Veranstaltung dieser Art im derzeit mit der Wasserpest befallenen Werdersee stattfinden. Wenn es nach Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) geht, kann er mit der Planung beginnen: "Bei so einer Pflanze verspreche ich auf keinen Fall irgendetwas, weil wir nicht genau wissen, wie sie sich entwickeln wird. Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor, aber Ziel ist, dass die großen Veranstaltungen im nächsten Jahr auch stattfinden können."
Maßnahmen kosten mindestens 100.000 Euro
Das Umweltressort hat in der Deputationssitzung am Donnerstag einen Fahrplan vorgestellt, wie der See für Ruderer und Badegäste wieder gefahrlos nutzbar gemacht werden soll. Der Plan sieht zwei Schritte vor. Los geht es mit einer Mahd im Herbst. So viele Pflanzen wie möglich sollen abgemäht werden, bevor sie Knospen bilden. Moosdorf hofft, dass damit das Wachstum neuer Pflanzen im kommenden Frühjahr verhindert wird. Die geschätzten Kosten dafür liegen zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Damit das Vorhaben umgesetzt werden kann, ist aus haushaltsrechtlichen Gründen ein Umlaufbeschluss der Deputation erforderlich. Widerspruch gab es dazu in der Sitzung nicht.
Während das Abmähen der schmalblättrigen Wasserpest eine kurzfristige Sofortmaßnahme ist, soll mit dem zweiten Schritt eine langfristige Lösung erarbeitet werden. Gemeinsam mit der Hafenmanagementgesellschaft Bremenports erstellt die senatorische Behörde ein Managementkonzept zum Umgang mit der Wasserpest. Ziel ist es, dass sich die Pflanze nicht mehr so großflächig ausbreitet und den Sport sowie das Baden im See gefährdet. Das Konzept soll für den gesamten Werdersee sowie die Kleine Weser gelten. Für den Umgang mit der Wasserpest hat sich das Umweltressort Ratschläge bei Gemeinden in Niedersachsen und dem Ruhrgebiet geholt, die bereits Erfahrungen mit der Beseitigung haben. Das Gewächs gilt in der Verbreitung als unberechenbar.
Ruderer begrüßen Herbstmahd
Bei der Erstellung sollen alle Interessensgruppen gehört werden, wie etwa die Sportvereine, die DLRG oder die Feuerwehr. "Im Frühjahr 2026 soll das Konzept stehen", sagt Staatsrat Jan Fries dem WESER-KURIER. Ende September werde das Umweltressort eine verbindliche Zusage abgeben, ob die Ruder-Regatta stattfinden kann. Falls nötig, soll im Mai erneut gemäht werden. Wegen der geringeren Biomasse, die dabei aus dem Wasser geholt wird, rechnet das Ressort mit Kosten zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Wie teuer das komplette Maßnahmenpaket sein wird, sei erst Anfang 2026 absehbar. "Ich begrüße die Mahd im Herbst außerordentlich, weil ich große Angst habe, dass die absterbenden Pflanzen unsere Lenkseile am Grund des Sees überlagern. Wenn das passiert, können wir dort keine Bojen für die Rennstrecke befestigen", sagt ein erleichterter Peter Manschke.