„Jetzt ist Hallgalli für alle“, erklärt Stedens Schützenhauptmann Henning Otten nach der Ankunft des Festumzugs an der Schützenhalle. Mit der Zeltfete biegen die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Schützenvereins auf die Zielgerade ein. Die Schützen und ihre Gäste werden zur Musik eines Discjockeys bis in den frühen Morgen hinein feiern.
Das Tagesprogramm des Festwochenendes hat zunächst in Paddewisch mit der Aufstellung der Abordnungen an der Winterbergstraße begonnen. „Wir starten hier wie schon vor 100 Jahren, als in der Sandgrube die ersten Wettkämpfe stattfanden“, blickt Vereinschef Otten zurück. Er freue sich über die gute Beteiligung der befreundeten und auswärtigen Vereine am Festzug. 15 Abordnungen aus der Nachbarschaft, dem Schützenkreis und auch aus Bremen-Nord sind zum Umzug angetreten.

Zum Jubiläumsfestzug trifft sich Stedens Königin Selina Lange (links) mit den Schützendamen in Paddewisch.
Von den örtlichen Vereinen beteiligen sich die Treckerfreunde Holste, die mit ihrer Fahne teilnehmen und so ihre Verbundenheit mit den Schützen demonstrierten. Der vor zwei Jahren gegründete Verein hat derzeit 60 Mitglieder und steht den Schützen nahe. Da viele der Treckerfreunde zugleich auch Schützen sind, ist die Teilnahme sozusagen Ehrensache.

Das junge Blasorchester Wilstedt begleitet den Festzug musikalisch.
Musikalisch begleitet das junge Blasorchester Wilstedt den Umzug, der um 18 Uhr Tritt aufnimmt - nach dem Kommando „Fahnen auf!“ und einem Trommelsolo. Der Jubiläumsverein führt den Festzug mit Fahnenträger Sascha Stelljes und seinen Begleitern Torsten Freye und Marc Müller an. Neben den Herren ist auch die Damenabteilung stark vertreten, gefolgt von den Mitgliedern der Kinder- und Jugendabteilung.

Die Familien Jungjohann, Marquardt, Wischmann und Lingenberg grüßten die Schützen und feierten das Jubiläum auf eigene Art.
Zahlreiche Zaungäste verfolgen den Vorbeimarsch durch die geschmückten Straßen der Ortschaft. Bei Familie Jungjohann haben sich an der Umzugstrecke drei weitere Familien getroffen. Im grün-weiß geschmückten Vorgarten feiern die Freunde des Schützenwesens und grüßen die Grünröcke mit großem „Hallo“.

Wer nicht marschieren konnte, folgte dem Umzug im Kremserwagen.
Das Ende des Festzugs markiert der Festwagen, in dem die Mitglieder mit Bewegungseinschränkungen Platz genommen haben. So bekommen alle Mitglieder Gelegenheit, sich am Umzug mit den rund 250 Teilnehmern zu beteiligen.
Fahnenbänder als Erinnerung
Der Weg führt über zwei Kilometer von Paddewisch nach Steden, wo nach einer Ehrenrunde durch den Ort der Sportplatz erreicht wird. Dort nehmen die Gruppen nun Aufstellung zur Verleihung der Fahnenbänder. „100 Jahre Schützenverein Steden“ ist auf dem Band zu lesen, das von den Fahnenträgern an den Fahnenstock geheftet wird. Nach dem Dank von Schützenhauptmann Henning Otten für die Teilnahme eilten die Mitwirkenden zum Festplatz, wo Grillwurst, Fischbrötchen und Getränke aus sie warten.

Der Hellingster Fahnenträger Manfred Wiebusch löscht seinen Durst nach Ankunft am Festplatz.
„Das war schon ziemlich anstrengend“, bekennt der Hellingster Fahnenträger Manfred Wiebusch. Ein kühles Blondes weckt die Geister des 73-Jährigen wieder und lässt die Anstrengung schnell vergessen. Der Schützenverein dankt der Feuerwehr Hellingst für die Absicherung der Marschgruppe, vier Sicherheitsleute sorgen anschließend für einen geregelten Festablauf.

Der SV Steden feierte sein Jubiläum in einem gut gefüllten Festzelt.
Der Festreigen zum 100 .Vereinsjubiläum der Stedener Schützen begann schon am Vorabend mit einem Kommers. Neben Landrat Bernd Lütjen sprachen Samtgemeindebürgermeister Gerd Brauns, Holstes Bürgermeister Dieter Gloddek, Hartmut Suhling als Präsident des Bezirksschützenverbands und Annika Semken, Präsidentin des Moorkreises, Grußworte. Der Landrat zeigte sich stolz, einen solchen Verein in der Region zu wissen. Brauns hob die inneren Werte des Vereins besonders hervor: Geselligkeit, Gemeinschaft und gelebte Gastfreundlichkeit. Auch Dieter Gloddek lobte die Stedener Schützen: Der Verein mit seinen 160 Mitgliedern sei eine feste Größe in der Vereinslandschaft.
Unterdessen blickte Bezirkspräsident Suhling zurück in die Vergangenheit. Er erinnerte an die Krönung des ersten Jugendkönigs in Steden zum 50. Vereinsjubiläum, das im Jahre 1974 gefeiert wurde. Schließlich lobte Annika Semken die Stedener für ihre gelebte Verknüpfung von Tradition, Sport und Geselligkeit. Die gelöste Stimmung am Kommersabend im vollbesetzten Veranstaltungszelt erreichte beim Auftritt von Jan von Oesen und Harald von Glahn ihren Höhepunkt. In einem launigen Rückblick ließen die beiden die 100-jährige Vereinsgeschichte Revue passieren. Zahlreiche Lacher und anhaltender Beifall belohnten von Glahn und von Oesen für ihren Einsatz. Jetzt freuen sich Stedens Grünröcke auf das Schützenfest, das am 22. und 23. Juni gefeiert wird.