Lilienthal. Der Osterholzer Landrat Bernd Lütjen und die Gemeinde Lilienthal haben das "außergewöhnliche Ereignis" Hochwasser in Lilienthal am Mittwoch für beendet erklärt. Zwar sind viele Bürgerinnen und Bürger mit ihren Grundstücken und Häusern weiterhin von hohen Wasserständen beeinträchtigt. Angesichts mehrerer trockener Tage in Folge und sinkender Pegelstände an der Wörpe hat sich die Lage aber mittlerweile entspannt.
Im Niedersächsischen Katastrophenschutzgesetz ist das "außergewöhnliche Ereignis" als Vorstufe zum Katastrophenfall aufgeführt. Diese Lage hat der Landkreis Osterholz für Lilienthal nach Weihnachten ausgerufen, um dem Krisenstab der Gemeinde so die Möglichkeit zu geben, auf überörtlicher Ebene Personen und Material anzufordern. Auf diese Weise war es den Verantwortlichen in Lilienthal beispielsweise möglich, über den Landkreis und das beim Land Niedersachsen angesiedelte Kompetenzzentrum für Großschadenslagen mobile Deiche aus Baden-Württemberg anzufordern. Wie berichtet, waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Remseck angerückt, um die Kolleginnen und Kollegen in Lilienthal mit ihrem Material zu unterstützen.
Neben dem Krisenstab im Lilienthaler Rathaus war auch im Kreishaus in Osterholz-Scharmbeck der Katastrophenschutzstab des Landkreises zusammengetreten. Nach Angaben eines Sprechers waren dort mehr als 80 Kolleginnen und Kollegen in Schichten bis Mittwoch im Einsatz. Daneben haben Fachberatungen von DRK, Kreisfeuerwehr, THW, Umweltamt, Bundeswehr und Polizei an den Lagebesprechungen teilgenommen, die zwei Mal am Tag stattfanden.
Der Krisenstab in Lilienthal soll nach Angaben von Sprecherin Marilena Koch noch bis Ende der Woche in kleiner Besetzung weiterarbeiten. Bürgermeister Kim Fürwentsches zeigte sich in einer Mitteilung über die Lageentwicklung erleichtert: „Wir sind sehr froh über diese Entwicklung und hoffen nun für alle Helferinnen und Helfer in der Hochwasserlage, für die Betroffenen, die Mitarbeitenden der Gemeinde und des Landkreises auf eine ruhiger werdende Zeit.“ Er sei dankbar für die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und dankte allen Helferinnen und Helfern, ob professionell oder ehrenamtlich, für die Unterstützung in den vergangenen zwei Wochen.