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Fußball-Kreisliga Osterholz Nach Horrorstart: LiFa-Coach Pascal Kehlenbeck wirft das Handtuch

Erst ein Pünktchen hat der Bezirksliga-Absteiger aus den ersten vier Spielen eingesammelt und obendrein bereits zwölf Gegentore kassiert. Dabei waren die Ziele groß. Doch jetzt hört der entkräftete Coach auf.
30.08.2023, 18:00 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Lilienthal. Pascal Kehlenbeck hat die Reißleine gezogen. Nach nur vier Saisonspielen in der Fußball-Kreisliga Osterholz trat der Trainer des SV Lilienthal-Falkenberg von seinem Posten zurück. „Ich bin mit meinen Kräften und meinem Latein am Ende, zumal schon die vergangene Saison sehr anstrengend für mich war“, erklärte der Übungsleiter. Er wolle sich nun mehr der Familie widmen, weshalb Kehlenbeck auch klarstellt: „Ich trete in erster Linie aus privaten Gründen zurück.“

Zu dieser Entscheidung hat aber der Horrorstart mit nur einem Punkt aus den ersten vier Partien und der mit zwölf Gegentreffern zweitschlechtesten Abwehr der Liga gehörig beigetragen. Das Fass zum Überlaufen brachte die 1:4-Niederlage gegen den bis dato sieglosen FC Hambergen II. „Das war in der ersten Halbzeit ein komplett blutleerer Auftritt. Du darfst einfach gegen Hambergen II niemals mit 0:4 in Rückstand geraten“, betonte der 34-Jährige. Dabei wollte der Absteiger doch möglichst postwendend wieder in die Bezirksliga zurück. „Vom Wiederaufstieg sind wir aber derzeit meilenweit entfernt“, räumte „Calli“ Kehlenbeck ein.

Der Rückstand auf den Mitabsteiger SV Komet Pennigbüttel an der Tabellenspitze beträgt bereits zum jetzigen Zeitpunkt neun Punkte. „Ich bin mit großer Euphorie an die Mission Wiederaufstieg herangegangen. Doch davon ist aktuell kaum noch was übrig“, teilte der scheidende Coach mit, der den Vorstand am Montag und die Mannschaft am Dienstag über seinen sofortigen Rücktritt informierte.

Überraschter Vorstand

„Wir wissen alle, dass es momentan nicht läuft. Aber dennoch waren wir überrascht, dass Pascal nach nur vier Spielen zurücktritt“, kommentierte Kai Saathoff aus dem Vierer-Vorstand des Vereins den Kehlenbeck-Rückzug. Der Verein befinde sich noch in Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern, hoffe aber bereits für das Match beim TSV Wallhöfen am Sonnabend einen neuen Trainer präsentieren zu können. Der Fehlstart der Blau-Gelben war aber nicht zuletzt auch eine Folge der Personalsorgen.

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Bis zu einem Dutzend Stammspieler waren teilweise verletzt. Dazu gehören auch Malik Raho und Andrej Ebert sowie Stammkeeper Christian Haar, die deshalb noch keine Minute in der neuen Serie spielen konnten. Auch Roman-Alexander Klee, Christian Lübsin, Hannes Deismann sowie Tom Meierdierks schlagen oder schlugen sich mit Blessuren herum. Jenno Bülders bestritt auch erst ein Spiel, weil er sich um seinen Hausbau kümmern muss. "Und Jenno ist bekanntermaßen ein ganz wichtiger Mann für uns“, beteuerte Pascal Kehlenbeck.

Interimscoach Patrick Manig

Innenverteidiger Leon Barning, der mit einer Vorstufe zu einer Schambeinentzündung längerfristig auszufallen drohte, kehrte auch erst gerade in die Mannschaft zurück. Weil Ersatztorwart Finn Bedau nun auch noch am Finger verletzt ist, musste zuletzt Tobias Rust aus der zweiten Mannschaft zwischen den Pfosten aushelfen. Aber selbst wenn ein paar Spieler mittlerweile wieder auflaufen können, stimmten die Ergebnisse noch nicht. „Wenn man vier oder fünf Wochen nicht trainiert, kann man auch keine Topleistungen erwarten“, gab Kehlenbeck zu bedenken. Trotz dieser ganzen Probleme sei seine Erwartungshaltung aber eine andere gewesen.

„Bis auf Florian Meyer haben schließlich alle in der letzten Saison ihren Mann in der Bezirksliga gestanden", so Kehlenbeck, der hinzufügt: „Nach drei Jahren Co-Trainer und Teammanager sowie mehr als einem Jahr als Cheftrainer benötige ich jetzt einfach mal Zeit für mich." Die Mannschaft brauche jetzt auch einfach frischen Input. „Dann kommt sie auf andere Gedanken. Ich habe jedenfalls im Moment nicht mehr die Energie, um die Jungs zu Höchstleistungen zu motivieren“, versicherte der 34-Jährige, der in der nächsten Woche seinen 35. Geburtstag feiern wird. So lange noch kein neuer Coach da ist, leitet Co-Trainer Patrick Manig nun erst einmal die Mannschaft an.

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