Lilienthal. Auch der kurze Regenschauer konnte die gute Stimmung beim Lilienthaler Herbstfest, organisiert vom Wirtschaftsinteressenring (WIR), nicht trüben. Zahlreiche Besucher hatten sich schon am Vormittag auf dem Flohmarkt in der Klosterstraße eingefunden, um nach begehrten Schnäppchen Ausschau zu halten. Als um 13 Uhr dann auch die Geschäfte ihre Türen öffneten, verwandelte sich die Hauptstraße in eine bunte Flaniermeile, auf der es viele hübsche, dekorative und praktische Dinge zu entdecken gab und diverse Aktionen warteten.
Das Auto wurde an diesem Tag gegen das Fahrrad eingetauscht, um einen entspannten Bummel im Lilienthaler Ortskern zu ermöglichen. Viele Radfahrer legten einen Zwischenstopp am Stand des ADFC Osterholz ein, an dem man sein Fahrrad codieren lassen konnte. „Eine Aktion, die gut ankommt“, resümierte Gunter Bischoff. Bereits in den Mittagsstunden hätten sich 27 Personen dafür gemeldet. Wie Bischoff hinzufügte, sei die nächste Fahrradcodierungs-Aktion für Sonnabend, 14. Oktober, von 9 bis 15 Uhr auf dem Kirchplatz in Osterholz-Scharmbeck geplant.
Spielzeug für den Nachwuchs
„Der Sonntag ist immer unser Familientag“, erzählte Kerstin Lange, die mit ihrem Mann Ray und Tochter Kiara das bunte Treiben in Lilienthal sichtlich genoss. „Wir haben uns einfach mal überraschen lassen, was hier so los ist.“ Quasi nebenbei hatte die junge Frau für sich ein hübsches Tuch entdeckt und für den Nachwuchs ein Spielzeug gekauft. „Wir sind natürlich auch mit unserer Kleinen Karussell gefahren, und gleich gibt es noch Pommes. Das Herbstfest ist einfach toll“, schwärmte Lange.
Wer wollte, konnte sein Glück beim Entenangeln versuchen und dort einen attraktiven Preis absahnen. Besucher nutzten den verkaufsoffenen Sonntag, um in Ruhe einen Bummel durch die Geschäfte zu unternehmen, wie die Lilienthaler Maik Neumann und Ramona Eggimann. So lag natürlich auch ein Stopp im Schuhgeschäft nahe, aber auch der Flohmarkt stand auf ihrem Plan.
Direkt an der rot-weißen Absperrschranke gegenüber vom Klosterhof hatte Michaela Meyer mit ihrer Cousine Sandra Schlawinsky aus Borgfeld und deren Freundin Petra Wehselau, die extra für das Lilienthaler Herbstfest aus Wesel angereist war, ihren Stand aufgebaut. „Tolles Publikum, gute Stimmung, ich komme gerne wieder“, begeisterte sich Wehselau. Dies konnten Meyer und ihre Cousine, die eigentlich immer dabei sind, durchaus bestätigen. „Heute waren wir um 8 Uhr beim Flohmarkt. Da war schon alles voll mit Verkäufern. Man trifft hier viele bekannte Gesichter aus Lilienthal wieder", freute sich Meyer, die mittlerweile in Delmenhorst lebt, aber immer wieder gerne den Weg nach Lilienthal auf sich nimmt. Auch die Flohmarktbesucher zeigten sich zufrieden mit dem Angebot. „Für mich ist das ein guter Ort, um nach Gesellschaftsspielen zu suchen“, meinte Nicole Twietmeyer. Zu Hause habe sie bereits 300 verschiedene Spiele. Hinzu kommt nun das Brettspiel „Blitz und Donner“, das sie freudestrahlend präsentierte.
Handgemachte Musik
Für die jüngsten Besucher gab es vor der Fleischerei in der Klosterstraße ein Kinderkarussell, das sich einer großen Beliebtheit erfreute. An einer Drehorgel sorgte Inge Klum aus Worpswede für musikalische Unterhaltung. „Die Leute interessieren sich dafür und möchten von mir wissen, wie die Orgel funktioniert. Es ist wirklich handgemachte Musik, die da rauskommt“, sagte Klum, Mitglied im internationalen Drehorgelverein Berlin. „Ich mache das aus Spaß an der Freude. Damit werden Kindheitserinnerungen wach.“

Inge Klum verzauberte die Spaziergänger mit flotten Rhythmen auf ihrer Drehorgel.
Bei all dem Trubel gab es für die Besucher immer wieder Gelegenheiten, sich zwischendurch mit Pommes, Bratwurst, Schmalzkuchen, Käse- und Kaffeespezialitäten sowie vielen weiteren Köstlichkeiten zu stärken. Gerne kehrte man auch in der örtlichen Gastronomie ein, die ein vielfältiges Angebot bereithielt. Somit dürfte für jeden Geschmack das Passende dabei gewesen sein. Zudem gab es die Möglichkeit, Informationen über Anbieter und Institutionen vor Ort zu erhalten. So konnte unter anderem Regine Moll am Stand der Freiwilligenagentur Lilienthal einen regen Zulauf verzeichnen. „Schon nach kurzer Zeit hatten wir eine Dame hier, die Interesse an einem Ehrenamt hat“, freute sich Moll.