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Mint-Projekt startet Nabertherm begrüßt 16 technikaffine Schüler

16 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an dem Mint-Projekt, das die IHK Stade gemeinsam mit Schulen und Betrieben im Landkreis Osterholz gestartet hat. Los ging es bei der Firma Nabertherm in Lilienthal.
09.02.2023, 20:00 Uhr
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Von Sabine von der Decken

Lilienthal/Landkreis. Zum ersten Mal war Nabertherm in Lilienthal Gastgeber der Auftaktveranstaltung des von der IHK Stade 2014 initiierten Mint-Projekts, das Schüler der 8. und 9. Klassen für eine Mathematik-, Informatik-, naturwissenschaftlich- und technischbasierte Berufsausbildung begeistern will. 16 von Schulen im Landkreis Osterholz ausgewählte Schülerinnen und Schüler folgten mit ihren Eltern der Einladung nach Lilienthal, in die Welt der regionalen Wirtschaftsunternehmen hineinzuschnuppern. Mit Bergolin, Faun-Umwelttechnik, Nabertherm, Ritag Armaturenwerk und den Osterholzer Stadtwerken stellten sich die fünf aus dem Landkreis stammenden am Unternehmen vor, die an dem Projekt teilnehmen. In denen finden zwischen Februar und Juni während der Schulzeit Aktionstage statt, bei denen die Jugendlichen Einblick in den Firmenalltag erhalten. Während der Aktionstage wollen die Unternehmen Schülern die Praxisorientierung ihrer Mint-Affinität aufzeigen.

Es werde zunehmend schwieriger, Schüler für eine Ausbildung zu begeistern, stellte Saskia Christgau, Ausbilderin im kaufmännischen Bereich bei Nabertherm, nüchtern fest. Bisher gelänge dies dem Unternehmen, das aktuell 35 Azubis in sechs verschiedenen Berufen ausbildet, aber noch recht gut. Hatte der Lilienthaler Betrieb in früheren Jahren seine Azubis bereits im September für das kommende Ausbildungsjahr fix, legen sich die Jugendlichen mittlerweile deutlich später fest. Christgau vermutet, dass die Vielzahl der Möglichkeiten Jugendlichen eine Entscheidung erschwere. Das Mint-Projekt als Kooperation von Wirtschaft und Schule diene da als gute Entscheidungshilfe. Nabertherm unterstützt das Projekt nicht ganz uneigennützig. Das Lilienthaler Unternehmen erhofft auf diesem Weg später auch „Führungskräfte aus Eigengewächsen“ rekrutieren zu können.

Laster mit Kippfunktion gebaut

Um sich am Mint-Projekt beteiligen und Schüler während der Aktionstage adäquat begleiten zu können, müssten Betriebe eine gewisse Größe haben, erklärte Sonja Tiedemann von der Industrie- und Handelskammer Stade. Die teilnehmenden Unternehmen aus dem Landkreis Osterholz, die bereits 2019 mit im Boot waren, erfüllten diese Voraussetzungen. „Hier sind die Schüler mittendrin und nicht nur dabei“, so Tiedemann.

Nach der Präsentation von Lilienthaler Unternehmen und Nachwuchsförderung Mint ging es für die 14-Jährigen durch die Produktionshallen in die Ausbildungswerkstatt von Nabertherm. Hier erhielten sie von den beiden Ausbildern Christian Rahlmann und Heiko-Tobias Lisse eine „Bastelaufgabe“ zum Thema Pneumatik. Mit Schere, Papier, Spritze und Kleber bauten sie einen Laster, dessen Kippfunktion auf Luftdruck basierte. „Es geht“, sagte Lina Stermann von der KGS Hambergen über den Schwierigkeitsgrad der Bastelaufgabe. Für deren Bewältigung waren Verständnis von Funktionsabläufen, sauberes Arbeiten und handwerkliche Fertigkeiten gefragt. Das lag den Neuntklässlern, sodass sie die Aufgabe innerhalb einer dreiviertel Stunde bewältigten. Während dieser Zeit erhielten die begleitenden Eltern eine Betriebsführung.

Die meisten sind noch nicht entschieden

Jakob Anders und Jette Bruns betonten, dass sie die Einladung zur Teilnahme am IHK-Projekt als besondere Auszeichnung empfanden. Trotzdem waren sie wie viele der Teilnehmer über ihren weiteren Werdegang - ob beruflich oder universitär - noch nicht entschieden.

„Alles ist hier vor Ort, das unterscheidet uns von anderen Betrieben“, zeigte Saskia Christgau die Vorteile des Lilienthaler Unternehmens als Ausbildungsbetrieb auf. Der setze statt auf Einstellungstests und Noten, die nichts über die Persönlichkeit der Jugendlichen aussagten, lieber auf persönliche Gespräche. „Wir haben in unserem Betrieb einen familiären Charme“, erklärte die 27-jährige Betriebsleiterin, die im Anschluss an ihre Ausbildung im Lilienthaler Betrieb Karriere gemacht hat.

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