Sankt Jürgen. Jens Löhden vom RV Zeven war beim Höhepunkt des Reit- und Springturniers des RV Sankt Jürgen nicht zu schlagen. Der Routinier aus dem kleinen Dorf Steddorf bei Heeslingen landete im M*-Springen mit Stechen am Sonntag auf Mandrake und Da Vinci einen Doppelerfolg. Parcourschef Fritz Waldmann hatte offenbar genau für den richtigen Schwierigkeitsgrad des Wettbewerbs gesorgt. Schließlich wurden fünf Paarungen aus Pferd und Reiter platziert. Genauso viele Kombinationen hatten mit einem fehlerlosen Auftritt auch den Sprung ins Stechen geschafft.
Dies ist stets das Wunschziel eines Parcoursbauers in einer Prüfung mit Stechen. Zu den Startern im Stechen zählte auch Nicole Scholz vom RFV Pennigbüttel auf ihrer elfjährigen Hannoveraner Stute Greta – und blieb ohne Abwurf. In einer Zeit von 36,81 Sekunden schrammte sie als Vierte um weniger als eine Sekunde am Sprung auf das Siegertreppchen vorbei. Zoe Lübsen von der RG Bahrenwinkel leistete sich auf ATC`s Shanghai G vier Strafpunkte in der Zusatzrunde und kam deshalb nicht mehr für den Sieg infrage.
„Weil ich dies schon vorher wusste, bin ich nicht das letzte Risiko im Stechen gegangen“, berichtete Scholz. Ansonsten hätte sie sich wohl auch dazu entschieden, vor dem Oxer vorne und nicht hinten herum zu reiten. „Jens Löhden und Kai Gerloff waren vor mir aber schon sehr schnell. Aber vielleicht hätte ich die beiden so noch kriegen können“, sagte die 33-Jährige. Sie gewann auf Greta aber noch ein L-Springen und genoss das Turnier in vollen Zügen: „Es war einfach traumhaft, mal wieder vor Zuschauern reiten zu dürfen.“ Die Bedingungen seien absolute Spitzenklasse gewesen. „So macht das Reiten Spaß“, freute sich die zweifache Mutter.
Die Lokalmatadorinnen Stefanie Jenß auf Quickstead und Franziska Breden auf Vendetta verpassten hingegen ebenso wie Hans-Christoph Kühl vom RV Lilienthal auf King Julien und Fynn Müller-Rulfs vom RC Tempo Ritterhude auf Valantus mit jeweils einem Fehler die Qualifikation für das Stechen im M-Springen. Der Frankenburger Kühl hatte mit nur wenigen 100 Metern die kürzeste Anfahrt aller Teilnehmer. Stefanie Jenß tröstete sich mit einem Heimsieg auf Quickstead im ersten M-Springen. Hier heimsten auch Zoe Lübsen auf ATC`s Shanghai G und Hans-Christoph Kühl auf King Julien auf den Positionen fünf und sechs noch Schleifen ein. Auch Franziska Breden bejubelte noch einen Heimerfolg. Auf Vendetta setzte sie sich in einem L-Springen durch. Sankt Jürgens Emily und Pauline Zirwes räumten im A-Springbereich einige Podestplätze ab.
„Unsere Anlage war brechend voll. Deshalb war am Ende auch das Essen alle“, stellte Turnier-Organisatorin Christiane Regehr fest. Etwa 90 Prozent der genannten Starter hätten tatsächlich an der Veranstaltung teilgenommen. „Das war aber gut für uns zu schaffen“, versicherte Regehr. Es habe zwar auch ein paar Stürze gegeben, die jedoch allesamt glimpflich verlaufen seien. Christiane Regehr bedankte sich für die tolle Unterstützung durch die benachbarte Freilichtbühne, deren Gebäude, Bänke und Toiletten die Sankt Jürgener benutzen durften und die für den Strom auf der Anlage sorgte.
In der M-Dressur kletterte Philine Alpers vom RC Tempo Ritterhude auf Dröpje als Dritte auf das Siegertreppchen. Hier war Jana Kahrs von der RFG Fischerhude auf Noblesse mit der Wertnote von 7,5 Punkten das Maß der Dinge.