Schaukeln, Bolz-Platz, 50-Meter-Laufbahn und jede Menge der zuletzt vermissten Fahrradständer: Der neue Schulhof der Lilienthaler Schroeterschule am Konventshof hat in den Sommerferien Form angenommen. Auch wenn es vielleicht so aussieht: Ganz fertiggestellt ist er noch nicht. Auf der gesamten Schulhoffläche sollen noch zehn Bäume gepflanzt werden, dazu kommt noch einer im Bereich der Kita am Wald. Das hat das Rathaus jetzt mitgeteilt.
Somit wäre auch die Frage beantwortet, die sich einige Anwohner gestellt haben, nachdem sie sich den Schulhof näher angesehen haben. Sie wunderten sich darüber, dass sich auf den neu gestalteten Flächen kein Schattenplatz befindet, was angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Hitzeperioden ein Versäumnis wäre. "Aufgrund der Situation, dass noch nichts gepflanzt ist, ist auf der Freifläche zurzeit kein Schattenplatz zu finden. Dies wird sich aber entsprechend ändern – auch wenn die Bäume dann natürlich noch größer werden müssen", berichtet Rathaus-Sprecherin Marilena Koch. Sie weist auch darauf hin, dass ein Bereich frei bleiben werde: Zwischen dem neuen Schulgebäude und der Gerätespielfläche könne nichts gepflanzt werden, weil sich dort eine Rigole befinde – eine Art Puffer, der sich unter der Erde befindet und das Regenwasser vom Dach der Schule auffangen kann, ehe es versickert. Im hinteren Bereich des Schulhofes, so heißt es, gebe es dafür reichlich Schatten unter den alten Bäumen sowie zwischen der Schule und der Sporthalle, zumindest zeitweise.
Vorschlag für Hitzeschutzplan
Nicht nur die Nachbarschaft befasst sich mit dem Hitzeschutz, auch die Lilienthaler Ratspolitik hat das Thema auf dem Zettel: Im Mai hatte die Grünen-Ratsfraktion beantragt, dass für alle Lilienthaler Grundschulen und kommunalen Kitas ein Hitzeschutzplan entwickelt werden soll, der spätestens zum Schuljahresbeginn 2026/2027 zum Tragen kommen solle. Mit der Aufgabe betraut werden soll nach den Vorstellungen der Grünen die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, die sich zugleich auch nach Fördergeldern umschauen soll.
Die Fraktion nannte auch einige Beispiele für mögliche Maßnahmen: Beschattungsmöglichkeiten der Außenanlagen mit Sonnensegeln, Sonnenschirmen und Bepflanzungen wurden genannt, die Beschattung und Klimatisierung der Innenräume der Schulen und Kitas, die Installation von Trinkwasserspendern oder organisatorische Anpassungen im Schul- und Kita-Alltag als Alternativen zum “Hitzefrei”.
Ob ein solcher Hitzeschutzplan erstellt wird, darüber muss am Ende der Gemeinderat entscheiden. Bisher hat es im Mai dieses Jahres nur eine Vorberatung im zuständigen Fachausschuss für Kinder, Jugend, Schule und Sport gegeben. Man verständigte sich dort darauf, dass die Rathausverwaltung zunächst eine Bestandsaufnahme zu dem bereits vorhandenen Hitzeschutz an Schulen und Kitas erstellt, aus der sich dann in Abstimmung mit den Schulen und Kitas mögliche weitere Hitzeschutzmaßnahmen ableiten ließen.
Der neue Schulhof ist übrigens frei zugänglich und auch nach Schulschluss darf dort gespielt werden. Die Zauntore stehen auch deshalb offen, weil der Zugang zur Sporthalle gewährleistet sein muss, die nicht nur von der Schule, sondern auch vom TV Lilienthal genutzt wird.