Angesichts von lang anhaltend hohen Temperaturen in den Sommermonaten und der Aussicht auf wochenlange Hitzeperioden soll in der Gemeinde Lilienthal eine Art Hitzeschutzplan für die Grundschulen und Kindertagesstätten erstellt werden. Ein entsprechender Antrag der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen ist jetzt vom Ratsausschuss für Kinder, Jugend, Schule und Sport einstimmig befürwortet worden. Die Rathausverwaltung soll in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme über die bereits vorhandenen Hitzeschutzmaßnahmen machen, um dann zu ermitteln, was zur Verbesserung noch getan werden könnte. Spätestens zum Schuljahresbeginn 2026/2027 soll mit der Umsetzung begonnen werden, nicht ausgeschlossen ist, dass kleinere Maßnahmen auch schon vorher ergriffen werden.
Grünen-Ratsfrau Meike Artmann hat ihren Antrag kürzlich im Fachausschuss vorgestellt: Gerade die Kinder, so sagte sie, würden unter der Hitze leiden. Wenn das Thermometer in den Klassenräumen auf über 28 Grad klettere, lasse die Konzentrationsfähigkeit nach und ein normaler Unterricht sei kaum noch möglich. In den Kitas könnten die Kleinkinder mittags nur schlecht schlafen, wenn es in den Räumen zu heiß werde. Mögliche Gegenmaßnahmen können laut Artmann zusätzliche Beschattungsmöglichkeiten der Fassaden und Schulhöfe sein, auch die Installation von Trinkwasserspendern sei denkbar, und wo es nicht anders gehe, müsse auch über den Einsatz von Klimageräten nachgedacht werden.
Unterschiedliche Ausstattungen
Laut Fachbereichsleiter Andreas Cordes sind Grundschulen und kommunale Kitas ganz unterschiedlich ausgestattet, um die Mädchen und Jungen vor Hitze zu schützen. Eine Bestandsaufnahme soll klären, was schon vorhanden ist und wo noch Handlungsbedarf besteht. Natürlich würden die Lehrerinnen und Lehrer und auch die Erzieherinnen und Erzieher an den Kitas schon jetzt ein Auge darauf haben, dass die Kinder möglichst gut geschützt seien, wenn es draußen heiß wird. Auch die Eltern könnten ihren Beitrag leisten, indem sie zum Beispiel sicherstellen, dass die Kinder eine Mütze dabei haben, die sie vor der Sonne schützt. Auch sollten sie dafür sorgen, dass die Kinder mit Sonnenschutzmitteln eingecremt werden.
Die Leiterin der Grundschule Worphausen, Juliane Buder, berichtete, dass die Schule darauf reagiert, wenn es im Sommer in den Klassenräumen allzu heiß werde: Nach der zweiten Stunde könne es passieren, dass einzelne Klassen nach draußen ins "grüne Klassenzimmer" – den Schulgarten – gehen, regulärerer Unterricht finde an solchen Tagen dann nicht mehr statt. Buder würde es begrüßen, wenn vor den Fenstern Bäume gepflanzt werden, die die Gebäude beschatten. Auch Außenjalousien könnten helfen. Ratsfrau Heike Michels regte an, dass auch Laubengänge im Sommer gut geeignet wären, um mit der Hitze besser umzugehen. Hitzefrei gibt es an den Grundschulen nicht.