Ritterhude. Noch bleibt Richard Sass ruhig. Es sind erst vier Spiele absolviert, sagt der Trainer des Fußball-Bezirksligisten TuSG Ritterhude, also noch genug Zeit, um dem angestrebten Ziel "obere Tabellenhälfte" gerecht zu werden. Aktuell laufen die Hammestädter ihrer Form indes weit hinterher. Nach der 1:4 (0:2)-Derbyniederlage gegen den SV Komet Pennigbüttel steht weiterhin eine magere Ausbeute von nur einem Punkt zu Buche.
Dass dies den Ritterhuder Ansprüchen nicht genügt, daraus machte der enttäuschte TuSG-Coach erst gar kein Geheimnis. Vor allem aber gab Richard Sass der teils blutleere Auftritt zu denken. "Wir waren ängstlich, und mit Angst gewinnt man keine Spiele", sagte er nach Spielende. Letztlich konnte er auf 20 Minuten verweisen, in denen seine Mannschaft ebenbürtig agierte, ja sogar kurzzeitig den Eindruck erweckte, ins Spiel zurückzukommen. Aber letztlich war dies viel zu wenig, um gut aufgelegten "Kometen" Paroli bieten zu können.
Erste Minute, erste Chance
Irgendwie liefen die Gastgeber der Musik von Beginn an hinterher. Die Partie war kaum angepfiffen, da bot sich Nelson Mawi nach Querpass von René Thiel die große Chance zur Pennigbütteler Führung. Die Gäste wirkten insgesamt wacher, spritziger und gedankenschneller, konnten sich aber nicht davon freisprechen, beim frühen 1:0 durch Rafael Monsees von einem Aussetzer von TuSG-Keeper Kevin Meier profitiert zu haben. Ritterhudes Schlussmann kam nämlich viel zu spät aus seinem Gehäuse, nachdem der Ball aufgesprungen war und im hohen Bogen in den Strafraum flog. Nach dem gewonnenen Kopfballduell gelangte das Leder schließlich zu Rafael Monsees, der nur noch einschieben musste (11.). Kurz zuvor hatte der Pennigbütteler TuSG-Keeper Meier bereits mit einem Schuss aus spitzem Winkel geprüft.
Die Offensivbemühungen der Ritterhuder beschränkten sich derweil in der gesamten ersten Halbzeit auf einen harmlosen Freistoß von Christian Barth (14.), während die effektiven Gäste mit ihrer nächsten Chance auf 2:0 erhöhten. Nach einem Zuspiel über Nelso Mawi und Joshua Zurek brach Sönke Ahlers durch Ritterhudes Abwehrmitte und traf überlegt (26.). Ritterhuder Gegenwehr? Fehlanzeige! Vielmehr stahl sich nur eine Minute später wieder Sönke Ahlers davon und konnte von Henrik Dargel kurz vor dem eigenen Strafraum durch ein Foul gestoppt werden. Da er der letzte Mann war, spielten die Ritterhuder bereits ab der der 27. Minute in Unterzahl. 0:2 im Hintertreffen und ein Mann weniger – diese Hypothek wog schwer.
Vorentscheidung verpasst
Hätte René Thiel seine gute Möglichkeit kurz nach Wiederbeginn genutzt, um auf 3:0 zu erhöhen, wäre die Partie wohl bereits zu diesem Zeitpunkt entschieden gewesen. So aber glimmte das Ritterhuder Fünkchen Hoffnung noch weiter. Und tatsächlich: Zehn TuSG-Akteure konnten die Partie gegen elf Pennigbütteler fortan ausgeglichen gestalten. Für Komet-Coach Malte Jaskosch die "klassische Nummer", wie er sagt. "Du denkst, du bist ein Mann mehr und brauchst weniger zu laufen." Wobei er auch meinte, dass sein Team kaum etwas zugelassen hätte, nur zu wenig Entlastung nach vorne gehabt hätte. Ein wenig zitterte die Komet-Anhänger aber doch, als die Ritterhuder den Anschluss herstellten. Eine flache Hereingabe von Tim Grahl hatte Patrick Brouwer noch knapp verpasst, doch dahinter lauerte Rene Korfesmeyer, der am langen Eck vollendete (59.).
Eine wirkliche Wendung konnten die Hausherren der Partie allerdings nicht mehr verleihen. "Vielleicht, weil hinten heraus auch die Kraft fehlte", meinte TuSG-Coach Richard Sass. Als Rafael Monsees nach einem zu kurzen Abwehrball aus der Distanz das 3:1 für Pennigbüttel erzielte, war die Partie schließlich entschieden. Doch damit nicht genug: Der diesmal offensiv aufgebotene Monsees steuerte seinen dritten Treffer bei, als er nach Vorlage von René Thiel den Schlusspunkt setzte (81.). Zu allem Überfluss handelten sich die Ritterhuder in der Nachspielzeit noch eine Ampelkarte ein. Der bereits verwarnte Tim Grahl wurde wegen Meckerns des Feldes verwiesen.