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Ritterhuder Sportplatz Startschuss für Stadionsanierung

Als die Gemeinde Ritterhude ihren Antrag auf Fördermittel zur Sanierung des Stadions Moormannskamp in 2018 stellte, war von rund 1,4 Millionen Euro die Rede. Inzwischen sind die Kosten explodiert.
14.12.2021, 22:00 Uhr
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Startschuss für Stadionsanierung
Von Brigitte Lange

Ritterhude. 942.000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt, wird die Sanierung des Stadions Moormannskamp inklusive Bau des Kunstrasenplatzes die Gemeinde Ritterhude kosten. So der Sachstand heute. Während der Haushaltsberatungen haben die Ratsmitglieder zugestimmt, dieses Geld bereits jetzt - als überplanmäßige Ausgabe - locker zu machen.

Diese Abkopplung vom Genehmigungsverfahren des Haushaltsplans 2022 hängt mit dem Bauverfahren zusammen, erläuterte die Verwaltung. Die Kunststoffbeschichtung des Platzes müsse im Spätsommer beziehungsweise im Herbst 2022 realisiert werden, da dieser Bauschritt stark wetterabhängig sei. Um das darstellen zu können, müsse die Leistung direkt im Januar ausgeschrieben werden. Müsste die Gemeinde damit warten, bis der Haushaltsplan 2022 vom Landkreis genehmigt worden ist, könnte die Ausschreibung erst im Februar oder März erfolgen. Zu spät: Die Herstellung der Kunststoffbeschichtung würde im Bauzeitenplan in den Winter rutschen. "Die Bauzeit würde unnötig verzögert und erschwert werden", erklärte die Verwaltung. Weiter stellte sie klar, dass "die Deckung der außerplanmäßigen Ausgaben durch die Haushaltsansätze der nächsten Jahre" erfolgen werde.

Keine neue Entwicklung

Neu war diese Entwicklung für die Ratsmitglieder nicht. Stefan Berndt, zuständiger Mitarbeiter der Verwaltung, hatte den Politikern vorab im Detail erläutert, warum der Eigenanteil der Gemeinde an den Stadion-Kosten - von ursprünglich 460.000 Euro um 942.000 Euro angestiegen ist, warum also die einst auf rund 1,4 Millionen Euro geschätzten Baukosten nun bei fast 2,8 Millionen Euro liegen. 

Ein großer Teil der Kosten erkläre sich durch die deutlichen Steigerungen der Materialkosten, erklärte Berndt. Zudem werde eine größere Fläche als anfangs vorgesehen überplant. Der Grund dafür sind unter anderem Anforderungen, die die Gemeinde erfüllen muss, um in den Genuss der bewilligten 1,4 Millionen Euro Fördermittel zu gelangen. Zu diesen Zusatzanforderungen gehört zum Beispiel, dass das Gelände barrierefrei gestaltet werden muss. Heißt, es muss eine neue flache ansteigende Rampe her. Weiter muss in den zum Platz gehörenden Sanitäranlagen eine Behinderten-Toilette installiert werden. Und der Schiedsrichter-Raum muss in Zukunft auch als solcher und nicht als Lagerraum genutzt werden. Das wiederum führt dazu, dass neue Lagerräume für Vereine und Schulen geschaffen werden müssen.

Höhere Planungskosten

All diese zusätzlichen Forderungen veranschlagt Berndt mit 217.000 Euro. Die erwähnte Erweiterung der Fläche, die auch durch die Neuanlage einer Abwurffläche für Sperr- und Diskuswerfer entsteht (auf einem Kunstrasen verbieten sich diese Sportarten), sorgt voraussichtlich für Mehrkosten in Höhe von 420.500 Euro. Weitere 107.100 Euro werden benötigt, um die aus all diesen Änderungen entstehenden neuen Planungskosten sowie Baugrunduntersuchungen zu finanzieren. Und zu guter Letzt hat die Verwaltung noch einen Finanzpuffer von 194.000 Euro eingeplant, um ohne langwierige Genehmigungsverfahren auf plötzliche Entwicklungen reagieren zu können. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass das vom Fördermittelgeber vorgegeben Zeitfenster überschritten und die Auszahlung dieser Mittel gefährdet wird.

Mit seiner Zustimmung zu der außerplanmäßigen Ausgabe hat der Rat nun quasi das Startzeichen zur Umsetzung des Vorhabens gegeben.

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