Herr Bauer, ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass Ihre direkten Tabellennachbarn Wörpedorf und Platjenwerbe ein um Längen schlechteres Torverhältnis als die TuSG besitzen. Stehen Sie nur durch Pech zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz?
Rolf Bauer: Ganz ehrlich gesagt, ja. Wir hatten im Laufe der Hinserie unglaublich viele personelle Probleme aufgrund von Verletzungen und Krankheitsfällen. Hinzu kamen noch reihenweise urlaubsbedingte Ausfälle, sodass viele meiner Spieler, die größtenteils schon über 30 Jahre alt sind, nie einen Rhythmus gefunden haben.
Mit gerade einmal 17 erzielten Treffern können Sie bis dato nicht zufrieden sein. Haben Sie eine Erklärung für die Torflaute?
Das Zusammenspiel zwischen Angriff und Mittelfeld hat oft nicht gepasst, weil wir immer wieder mit einer neuen Mannschaft spielen mussten. Leistungsträger Steffen Schrage fehlte wegen einer Verletzung praktisch die gesamte Hinrunde. Darüber hinaus haben aber Spieler wie Michael Borner ihr Potenzial nicht auf den Platz gebracht, oftmals jedoch auch kaum Bälle bekommen. Auch Kristof Grahl ist normalerweise immer für zehn bis 15 Saisontore gut, bislang hat er gerade mal einen Treffer auf dem Konto.
Wer hat Sie in ihrem Kader in dieser bislang schwierigen Saison trotzdem positiv überrascht?
Selbst nach längerem Überlegen kann ich eigentlich niemanden nennen. In Erinnerung bleibt mir eher, dass wir in Aschwarden sogar ein Spiel absagen mussten. So etwas war mir vorher in meiner gesamten Laufbahn, einschließlich der Zeit in der Jugend, noch nie passiert.
Woran wollen Sie in der Vorbereitung auf die Rückrunde gezielt arbeiten?
Vor allem in Sachen Fitnessstand haben viele Akteure einiges aufzuholen. Alle Spieler haben einen Trainingsplan erhalten, in der Kaserne in Garlstedt wird es dann hauptsächlich um Krafttraining und Ausdauer gehen. Natürlich bleibt der Ball auch nicht außen vor, weshalb wir hin und wieder in eine Soccerhalle gehen werden.
Was macht Sie optimistisch, dass Ihr Team den Klassenerhalt letztlich schafft?
Bis auf Marvin Tietje, der an einem Muskelbündelriss laboriert, sind alle wieder fit. Wenn wir es über mehrere Partien hintereinander schaffen, eine eingespielte Elf auf den Platz zu bringen, kommen wir da unten auch wieder raus. Gerade unsere Abwehr und das Mittelfeld finde ich eigentlich so stark. Wenn dann das Aufbauspiel funktioniert, machen wir vorne auch zwangsläufig die Tore.
Das Gespräch führte Frank Mühlmann