Ritterhude. „Ich bin ein wenig stolz darauf, was hier in einem Jahr geschaffen worden ist“, sagte Bürgermeister Jürgen Kuck. Zu Beginn des Wochenendes oblag es dem Ritterhuder Verwaltungschef, die Gäste bei der Einweihung des neuen Sportstadions am Moormannskamp zu begrüßen. Vor etwas mehr als einem Jahr, am 18. Mai 2022, sei der erste Spatenstich ausgeführt worden, erinnerte Kuck. Die Arbeiten hätten sich etwas länger hingezogen als ursprünglich geplant, sagte er. Das habe indirekt mit dem Ukraine-Krieg und ganz unmittelbar mit wiederholten Materialengpässen zu tun gehabt.
3500 Kubikmeter an Material seien bewegt worden, unterstrich Kuck: zunächst beim Abbau der alten Spielfläche und dann erneut, um den neuen Platz aufzubauen. Im neuen Stadion kämen die Farben nun besonders schön zur Geltung, befand Kuck. „Hier ist kaum ein Stein unberührt geblieben“, betonte er. Weil es eine ganzjährige Nutzung erlaubt, war die Entscheidung auf ein Kunstrasenspielfeld gefallen – das bisher einzige im gesamten Landkreis Osterholz.
Moderne Leichtathletikanlagen
Die Leichtathletikanlagen wurden den heutigen Ansprüchen des Schul- und Vereinssports entsprechend erneuert und ausgebaut. Neben zwei Multifunktionsspielfeldern, zwei Weitsprunganlagen, einer Stabhochsprunganlage, einer Kugelstoßanlage und einer Calisthenics-Anlage mit Trampolinen wurde im südlichen Segment des Schulgeländes auch eine Diskus- und Sperrwurf-Anlage gebaut.
Als größte kommunale Sportanlage der Gemeinde Ritterhude sei das Stadion Moormannskamp von besonderer Bedeutung, erklärte der Bürgermeister. Sie eigne sich hervorragend für den Schulsport, sei unerlässlich für die Sportvereine in Ritterhude und zugleich ein Ort, an dem Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Favoriten anfeuern könnten.
Mit Kreis- und Bundeshilfe
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 3,13 Millionen Euro. Zur Realisierung des Projekts wurden Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen eingeworben: insgesamt fast 1,42 Millionen Euro. Der Landkreis Osterholz als Schulträger des Gymnasiums Ritterhude beteiligte sich proportional zur Nutzung durch das Gymnasium mit 504.000 Euro.
23 verschiedene Unternehmen, zumeist aus dem Landkreis Osterholz und aus Bremen waren an der Ausführung der Arbeiten beteiligt; maßgeblich beteiligt waren aber auch die Polytan-Sportstättenbau GmbH aus Halle in Westfalen sowie und Strabag-Sportstättenbau aus Lünen.
Attraktiv für neue Mitglieder
„Ich weiß, was es bedeutet, wenn man den Vereinen und Schulen eine solche Sportanlage anbieten kann“, lobte Landrat Bernd Lütjen in seinem Grußwort. Er hoffe, dass alle Vereine mit diesen neuen Rahmenbedingungen noch einmal insbesondere bei Kindern und Jugendlichen für sich Werbung machen können, so Lütjen.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt erinnerte sich daran, dass er seinerzeit von seinem Ritterhuder Parteifreund, dem Ratsvorsitzenden Hans Gfroerer, angesprochen worden sei, ob der Bund nicht den Bau der Sportanlage unterstützen könne. Und da es im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags ein Programm für die Sanierung von kommunalen Sportstätten und Einrichtungen gab, habe er helfen können, dass Mittel für den Umbau und die Sanierung des Sportplatzes fließen.
Das modernisierte Moormannskamp-Stadion wurde vor der offiziellen Einweihung bereits am Morgen durch ein Sportfest mit Abnahme des Sportabzeichens für die Kinder vom Schulzentrum in Betrieb genommen. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier hatten dann alle Ritterhuder die Gelegenheit, das neue Sportstadion für sich zu entdecken: mit Spielstationen für Jung und Alt sowie Aktionen der örtlichen Sportvereine.