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Redaktions-Zweikampf zum Schneider-Rücktritt KONTRA! Ein fatales Signal

Vor etwas mehr als einer Woche ist Timo Schneider als Trainer des FC Hansa Schwanewede zurückgetreten. Er hätte sich keinen ungünstigeren Zeitpunkt aussuchen können, sagt Redakteur Dennis Schott.
06.04.2022, 16:02 Uhr
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KONTRA! Ein fatales Signal
Von Dennis Schott

Timo Schneider war nicht zu beneiden. Seine erste Trainerstation hätte schwieriger kaum ausfallen können. Ein Negativrekord bleibt dabei in besonderer Erinnerung: Zehn Niederlagen am Stück musste der FC Hansa Schwanewede einstecken. Das ging freilich nicht spurlos an Schneider vorbei. Aber, und das ehrte den Trainer-Neuling außerordentlich, er machte weiter. Mehr noch: Er entfachte – gestützt von vielversprechenden Winter-Transfers – während der Winterpause noch einmal eine regelrechte Aufbruchstimmung. Auch die Tatsache, dass seine Mannschaft in dieser Zeit nur zwei interne Testspiele absolvierte, vermochte die Zuversicht ob der bald beginnenden Abstiegsrunde nicht zu schmälern. Die Mannschaft hätte in den Trainingseinheiten gut gearbeitet, betonte Schneider seinerzeit. Es ist fast als eine Bestätigung seiner Überzeugung zu werten, dass er in dieser Zeit seine Zusage für die kommende Saison gegeben hatte – und zwar ligaunabhängig. Ein klares Signal, dass das Gros der Mannschaft dazu veranlasste, ebenfalls zuzusagen.

Nur drei Spiele später ist Timo Schneider zurückgetreten. Trainer sprechen in solchen Momenten gerne von einem Impuls, den sie mit ihrem Schritt bezwecken wollen. Schneider bildet da keine Ausnahme. Allein: Er hätte sich keinen ungünstigeren Zeitpunkt hierfür aussuchen können. Man könnte auch sagen, dass er der Mannschaft mit seinem Rücktritt mehr geschadet als geholfen hat.

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Mehr Impulse als mit den in der Winterpause getroffenen Maßnahmen hätte er der Mannschaft doch gar nicht verleihen können. Vor allem, weil sie direkt in einen kaum für möglich gehaltenen Auftaktsieg in der Abstiegsrunde mündeten. Beim TV Oyten, der klar favorisiert in die Partie gegangen war, behielt der FC Hansa mit 2:1 die Oberhand. Die Euphorie war auf dem Höhepunkt. Nach Wochen der Entbehrungen holte das Team drei ganz wertvolle Punkte.

Es folgte eine schwache erste Halbzeit gegen den SV Löhnhorst, allerdings eine stark verbesserte zweite Hälfte, in der die Mannschaft einen 0:2-Rückstand immerhin noch ausglich, ja sogar fast noch den Sieg geholt hätte. Eine Leistung, die zeigte, wie intakt die Mannschaft war.

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Umso enttäuschender der Auftritt bei Rot-Weiß Achim. Noch verwunderlicher aber war, dass Timo Schneider nach diesem 1:6 die Flinte ins Korn warf. Wohlgemerkt nachdem er wenige Wochen zuvor noch für die kommende Saison zugesagt hatte. Dabei hätte es ihn nicht einmal sonderlich überraschen müssen, dass sein Team vor solchen Aussetzern nicht gefeit ist. Sie gab es im Laufe der Saison zu Genüge. Zudem war er sich bewusst, dass der Klassenerhalt – bei allem sportlichen Ehrgeiz – nur sehr schwer in die Tat umzusetzen sein würde. Und mit ihm der Verein, der keinerlei Druck auf Schneider und die Mannschaft ausübte. Der unverhoffte Rücktritt mutet daher wie ein Schnellschuss an. Die erhoffte Reaktion jedenfalls blieb aus, vielmehr ergab sich die Mannschaft beim 0:4 gegen den TSV Bassen ihrem Schicksal. So stark das Signal von Schneider in der Winterpause auch war, so fatal ist es jetzt.

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