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Durch Wald und Wiesen Touren für Augen und Füße

"Wandern mit offenen Augen" lautet ein Motto der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz, die einen neuen Flyer mit Wandertouren in und um Meyenburg herausgegeben hat.
22.05.2023, 16:00 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Corona hat so manche Erkenntnis mit sich gebracht. Zum Beispiel die, "wie wichtig die Erholung vor Ort ist", sagt Susanne Wagner. Sie ist Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz und kennt sich schon deshalb vor Ort bestens aus. Der Verein gibt immer mal wieder Tipps, wo es sich lohnt in der Bremer Schweiz unterwegs zu sein. Am besten zu Fuß, lautet der Rat. Und mit offenen Augen. Getreu dem Motto "Wandern mit offenen Augen", unter dem jetzt – nach "Weite Blicke in das Tal der Schönebecker Aue" – ein zweiter Flyer erarbeitet wurde. Er lockt Blicke und Füße nach Meyenburg.

Drei Tourlängen bietet das Faltblatt an, das unter dem Titel "Meyenburg – zwischen Marsch, Moor und Geest" in Läden, Gastronomien und im Rathaus Schwanewede ausliegt. Die kürzeste Tour endet nach 6,9 Kilometern, die mittlere zählt 8,7 Kilometer, und wer die komplette Strecke laufen möchte, lässt 10,2 Kilometer hinter sich. Startpunkt ist der Mühlendamm in Meyenburgs Mitte, wo es auch Parkplätze gibt.

Wir haben hier einen schönen Wald und viel Landschaft, die nicht so bekannt ist.
Almuth von Groote, Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz

Almuth von Groote lebt in Meyenburg, ist bei der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz aktiv und hat den aktuellen Wanderflyer mit angeschoben. "Wir haben hier einen schönen Wald und viel Landschaft, die nicht so bekannt ist", sagt die frühere Tierärztin. Warum also nicht mal das bezaubernde Dorf und seine vielfältige Umgebung in den Blick rücken? Zumal das erste Faltblatt der Reihe "Wandern mit offenen Augen" auf großes Interesse gestoßen war – "auch von Personen mit Wohnsitz außerhalb der Bremer Schweiz", berichtet Susanne Wagner.

Also machte Almuth von Groote sich mit ein paar anderen Lauffreudigen des Vereins auf den Weg, um eine ebenso ansprechende wie abwechslungsreiche Tour auszutüfteln und diese zu beschreiben. Gelegentlich sehr akribisch, weil hier und da Wegweiser fehlen, erzählt Uta Beyer, die ebenfalls im Arbeitsausschuss der Aktionsgemeinschaft aktiv ist und den Weg mit ausgetüftelt hat. "Am fünften Baum rechts ab", beschreibt sie überspitzt, was sie sich beim Erarbeiten der Tour notiert haben. Tatsächlich heißt es im Faltblatt auch schon mal: "Vor dem nächsten Trinkwasserbrunnen geht es links ab" oder "Hinter der nächsten Eichengruppe biegt der Weg rechts ab".

Es gebe nicht so viele Wanderwege, die auch etwas zu erzählen haben, sagt Susanne Wagner. Auf die Meyenburger Touren trifft das aber zu. Deshalb enthält das Faltblatt neben der Wegbeschreibung und vielen Fotos auch "wissenswerte natur- und heimatkundliche Informationen zu Punkten entlang des Weges", berichtet die Vorsitzende. So liegt an der Strecke zum Beispiel eine Kriegsgräberstätte, die an russische und serbische Kriegsgefangene erinnert, die im Ersten Weltkrieg einer Typhus-Epidemie erlagen. Auch ein Hinweis auf das Meyenburger Rittergut fehlt nicht, das Ende des 13. Jahrhunderts mitten im Moor als Wasserburg auf einem Rost aus Eichenpfählen errichtet wurde und den Ursprung des Dorfes bildet. Die Burg ist im Privatbesitz und für Besucher nicht geöffnet.

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Auf ihrem Weg kommen Wanderer auch am Europäischen Schutzgebiet "Teichfledermausgewässer im Raum Bremerhaven/Bremen" vorbei. Einem Erlenbruchwald aus Schwarz-Erlen, Eschen und anderen Pflanzen, "die an permanent nassen Boden angepasst sind". Durch dieses FFH-Gebiet "können sich hier Fledermäuse ansiedeln", erklärt Almuth von Groote. Naturschutz liegt der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz am Herzen. "Wir beziehen Stellung und passen auf, dass in der Landschaft nicht so viel kaputt gemacht wird." So setze sich der Verein zum Beispiel für breitere Randstreifen an Bächen ein und konnte bei einem geplanten Baugebiet in Löhnhorst durchsetzen, dass Rücksicht auf eine Orchideenwiese genommen wurde, die es dort gibt.

Die Tour durch Meyenburg führt auch am Geestrücken entlang, wo man am Waldsaum läuft und sich neben einem die weite und fruchtbare Marschlandschaft erstreckt. Hier laden Holzbänke und Tisch zur Rast ein, bevor es weitergeht. Durch einen verwunschenen Hohlweg – rechts und links bilden Eichen eine Allee. Bevor später das idyllische Dorf Meyenburg den Augen eine Menge zum Sattsehen bietet. Am Pfingstsonntag lockt hier zudem von 11 bis 16 Uhr ein Höfeflohmarkt. Wem der Sinn nach einer Stärkung steht, findet in Meyenburg auch mehrere Einkehrmöglichkeiten.

Info

Die Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz (AGBS) hat rund 230 Mitglieder und informiert auf ihrer Internetseite www.bremer-schweiz.de über ihre Aktivitäten und weitere Wanderrouten.

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