Schwanewede. Die Standorte für die künftigen Stromtankstellen, die das Lilienthaler Unternehmen Reon in der Gemeinde Schwanewede einrichten will, stehen fest. Zwölf mögliche Örtlichkeiten waren von Reon und der Gemeindeverwaltung geprüft und bewertet worden, acht Standorte sollen nun umgesetzt werden.
Das Unternehmen wird die geplanten Elektroladesäulen im Rahmen eines Förderprogramms auf eigene Kosten aufbauen, betreiben und unterhalten. Die Gemeinde braucht keinen Cent bezahlen. Für mögliche Standorte hatte die Politik Vorgaben gemacht: Ladesäulen sollten in der Nähe des Rathauses, von Einkaufsläden, Arztpraxen, Sporthallen oder Gastronomiebetrieben aufgebaut werden.
Umsetzung in zwei Schritten
Die jetzt ausgewählten acht von zwölf möglichen Standorten sollen in zwei Schritten umgesetzt werden. "Wir fangen mit den interessantesten Standorten mit Schnellladesäulen an und bauen dann weiter aus", sagte Frank Josuttis. Im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität stellte der Reon-Mitarbeiter zusammen mit seinem Kollegen Jonas Langer das geplant Ladesäulen-Netz vor.
Zu den Standorten erster Wahl für Stromtankstellen gehören drei gemeindeeigene Flächen in der Ortschaft Schwanewede: im Bereich Aldi/Edeka, am Marktplatz und an der Schwan-Apotheke. Hinzu kommt ein weiterer Standort am S-Bahnhof in Beckedorf, Eigentümerin ist die Farge-Vegesacker-Eisenbahn.
Schnellladesäulen zuerst
Bei Aldi/Edeka sind vier Schnellladesäulen geplant. Laut Reon-Bewertung sprechen "gute Sichtbarkeit" und "viel Frequenz" für diesen Standort. Die Schwan-Apotheke hatten die Planer zunächst wegen fehlender Parkplätze als ungeeignet eingestuft. Laut Gemeindeverwaltung werden dort aber zeitnah vier Stellplätze entstehen. Deshalb sollen auch dort im ersten Anlauf zwei Schnellladesäulen gebaut werden. Für den Marktplatz, von Reon als "Top-Lage" bewertet, sind zwei Schnell- und zwei Mittelladesäulen vorgesehen. Der Bahnhof Beckedorf ist für die Lilienthaler eine "solide Lage", hier sind Normalladesäulen geplant.
Im nächsten Schritt sollen laut Josuttis zunächst drei weitere Standorte folgen: im Wohngebiet Mozartstraße in Schwanewede sind vier Nomalladesäulen vorgesehen, an der Grundschule Neuenkirchen und am Park&Ride-Parkplatz in Eggestedt jeweils zwei Normalladesäulen. Als geeignet gilt außerdem ein Standort für zwei Normalladesäulen auf einer gemeindeeigenen Fläche beim Beckedorfer Tennis-Club.
Der Ausschuss befürworte einstimmig das Standort-Konzept, die Aufbau des Stromtankstellen-Netzes soll in den Maßnahmenkatalog für das Klimaschutzkonzept der Gemeinde aufgenommen werden.
Grüner Strom
Auf die Frage aus dem Ausschuss, ob auf dem Pendlerparkplatz auch vier Stromtankstellen aufgestellt werden könnten, meinte Frank Josuttis: "Das wird sich wahrscheinlich nicht rechnen." Eine weitere Frage zielte auf die Nutzung von Parkplätzen größerer Einkaufsmärkte für Ladesäulen. Das würde Sinn machen, sagte Reon-Vertreter Jonas Langer. Aber die Supermärkte sind bei diesem Thema nach seinen Worten zurückhaltend.
An den Ladesäulen werden die Schwaneweder künftig grünen Strom tanken können. "Wir arbeiten mit Stromanbietern vor Ort zusammen und sind verpflichtet, dort Ökostrom abzunehmen", so Josuttis. Um zu verhindern, dass Dauerparker eine Ladestation blockieren, schlägt Reon eine Beschilderung mit Parkscheiben-Regelung vor. Im Ausschuss wurde noch ein weiteres Problem angesprochen: Wie umgehen mit Falschparkern, die ihren Benziner oder Diesel auf einem E-Ladeplatz abstellen? Gerade im Zentrum von Schwanewede, wo Parkplätze begehrt seien, könne das nicht ausgeschlossen werden. "Wir würden Falschparker kostenpflichtig abschleppen lassen", hieß es von Reon-Seite. Ein entsprechendes Schild mit einer Kontakttelefonnummer, unter der das Unternehmen zu benachrichtigen ist, könnte aufgestellt werden.