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Supermarkt brennt Marktbetrieb trotz Dachbrand

In der Neujahrsnacht von Montag auf Dienstag stand das Dach noch in Flammen, am Mittwoch kaufen die Kunden schon wieder ein im Aldi-Supermarkt am Ritterkamp in Schwanewede.
02.01.2019, 17:54 Uhr
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Von Gabriela Keller

In der Neujahrsnacht von Montag auf Dienstag stand das Dach noch in Flammen, am Mittwoch kaufen die Kunden schon wieder ein im Aldi-Supermarkt am Ritterkamp in Schwanewede. Dabei hatte es zunächst danach ausgesehen, als müsste der Discounter vorübergehend geschlossen bleiben. Teile des Flachdachs und der darauf installierten Fotovoltaikanlage hatten in der ersten Stunde des neuen Jahres gebrannt. Anwohner aus der Nachbarschaft, die auf einem Wendeplatz feierten, hatten die Flammen entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Im Polizeibericht war von einem großflächigen Sachschaden am Gebäude die Rede.

60 Feuerwehrleute aus Schwanewede, Eggestedt, Hinnebeck und Meyenburg waren bei den Löscharbeiten am Ritterkamp im Einsatz. Jörg Laude war als einer der ersten vor Ort. Der Ortsbrandmeister aus Schwanewede und stellvertretende Kreisbrandmeister war gerade in Buschhausen, wo in der Silvesternacht ein Mehrfamilienhaus in Flammen stand, als ihn die Alarmierung für Schwanewede ereilte. Mit einem ersten Trupp stieg er auf das Supermarkt-Dach, um die Lage zu erkunden. „Vom Boden aus konnten wir nicht sehen, was genau brennt und in welcher Ausdehnung“, erklärt der Ortsbrandmeister.

Vor Ort stellte der Trupp laut Laude fest, dass nicht nur ein Teil der Dachfläche des Marktes brannte, der seit 9. November 2015 am Ritterkamp ansässig ist. Die Feuerwehr spricht von 25 Quadratmetern, die Aldi-Regionalgesellschaft in Beverstedt von 15 bis 20 Quadratmetern. Die Einsatzkräfte entdecken auf dem Dach auch, dass die Flammen auf eine dort installierte Fotovoltaikanlage übergegriffen hatte. „Sechs bis acht Module brannten.“

Wegen der Fotovoltaikanlage habe die Feuerwehr ihre Einsatztaktik ändern müssen. „Weil wir nicht wussten, wo die Stromkabel verlaufen, hielten wir beim Löschen einen größeren Abstand zum Schadensbereich.“ Um das Feuer schnell unter Kontrolle zu bringen, sei zunächst mit Wasser gelöscht worden, wegen möglicher Stromschlaggefahr dann aber zügig umgestellt worden auf Schaum. Der von der Feuerwehr benachrichtigte Energieversorger und ein Elektriker schalteten Wechselrichter der Fotovoltaikanlage und die Stromzufuhr in das öffentliche Stromnetz ab.

Der böige Wind in der Silvester- und Neujahrsnacht machte der Feuerwehr laut Laude bei den Löscharbeiten auf dem Dach zu schaffen. Die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, damit sich das Feuer durch den Wind nicht ausbreitete. Fünf Feuerwehrleute waren laut Laude mit den Löscharbeiten auf dem Dach beschäftigt, die übrigen sorgten am Boden für die Wasserversorgung und die Ausleuchtung der Einsatzstelle. Mit einer Wärmebildkamera kontrollierten die Einsatzkräfte außerdem im Innern des Marktes, ob das Feuer in tiefere Schichten der Dachkonstruktion vorgedrungen war. Das war laut Laude nicht der Fall.

„Die Feuerwehr hat sehr umsichtig gearbeitet und schnell auf Schaum umgeschaltet. Dadurch ist es zu keinen größeren Wasserschäden gekommen“, hieß es am Mittwoch sowohl von einem Sprecher von Aldi-Nord wie auch vom Leiter für Immobilien und Expansion der Aldi-Regionalgesellschaft in Beverstedt, der namentlich nicht genannt werden wollte. Er machte sich nach dem Brand vor Ort selbst ein Bild. Ware sei nicht beschädigt worden. Der Markt habe am Dienstag wie gewohnt um acht Uhr seine Türen öffnen können. „Die Instandsetzung konzentriert sich auf die Dachkonstruktion und die Fotovoltaikanlage“, so der Aldi-Nord-Sprecher. Nach Angaben des Leiters für Immobilien in Beverstedt ist bereits am Neujahrstag ein Dachdecker beauftragt worden. „Die Reparaturarbeiten werden Donnerstag beginnen und sollen am Freitag abgeschlossen sein.“

Die Brandursache ist laut Polizei noch offen. Die Brandstelle sei den Brandermittlern erst ab Donnerstag vollständig zugänglich, so einer Sprecherin der Polizeiinspektion (PI) Osterholz/Verden am Mittwoch. "Nach jetzigem Stand sieht es aber nicht nach einem technischen Defekt aus, die Anlage schaltet sich nachts automatisch ab. Die PI-Sprecherin bestätigte Angaben von Anwohnern, wonach sich Jugendliche auch mit Feuerwerkskörpern in der Nähe des Marktes aufhielten. "Ob diese Jugendlichen etwas mit dem Brand zu tun haben, ist noch offen." Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeikommissariat Osterholz zu melden (Telefon 047 91 / 30 70). Die Schadenshöhe beziffert die Polizei auf "mehrere zehntausend Euro", Aldi-Nord selbst machte auf Nachfrage keine Angabe.

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