Mit der Kutsche durch Meyenburg: Dazu waren die neun Mitglieder der Jury des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ eingeladen. Schon im vergangenen Jahr hatte eine Jury aus Politikern der Kreistagsfraktionen, Vertretern des Landkreises und des öffentlichen Lebens vier Dörfer im Landkreis Osterholz, darunter Meyenburg, angefahren. Ziel war es, sich aufgrund von vorgetragenen Präsentationen, ein Bild davon zu machen, wie zukunftsfähig das ins Auge genommene Dorf sei. Die Landkreis-Jury befand, dass die Meyenburger einen zweiten Platz verdient hätten. Damit waren sie auch für den Landeswettbewerb auf Niedersachsenebene qualifiziert.
Los ging es unter der Leitung der Jury-Vorsitzenden und Dezernatsleiterin des Amtes für regionale Landesentwicklung Lüneburg, Annika Wangerin, am Dorphuus. Mit im Boot war auch Dezernent Dominik Vinbruck vom Landkreis Osterholz. Ortsbürgermeister Dominik Schmengler moderierte die Fahrt vom Dorphuus über die Schmiede von Klaas Thomalla bis hin zum Rittergut. Dabei lobte abschließend Jury-Vorsitzende Wangerin den präzisen Zeitablauf der in Inaugenscheinnahme der angefahrenen Stationen.
Fünf Dörfer kommen in die engere Wahl
Insgesamt seien 14 Dörfer anzufahren, sagte Wangerin. „In der letzten Woche haben wir drei besucht.“ Am Montag seien es vier, am Dienstag ebenfalls vier und am Mittwoch drei. Am Donnerstag komme man zum Abschlusskreis zusammen. „Nächste Woche werden dann die teilnehmenden Dörfer informiert.“ Fünf der 14 kämen in die engere Wahl.
Die Jury setzt sich aus Angehörigen verschiedener Einrichtungen aus Niedersachsen zusammen wie zum Beispiel Björn Bellmann vom Landvolk Niedersachsen oder Madeleine Pönitz vom Niedersächsischen Landkreistag. Im Rahmen ihrer Fahrt stellten die Jurymitglieder immer wieder Fragen zum Dorf, wie wieviele Gebäude in Meyenburg unter Denkmalschutz stehen würden. Um die 39 Gebäude war die Antwort von Ortsbürgermeister Schmengler. Oder wie es sich mit der Altersstruktur im Arbeitskreis für Dorfverschönerung und Heimatpflege verhalte, wollte Wangerin wissen. Die belaufe sich auf 50 bis um die 85 Jahre, entgegnete vom Arbeitskreis Jörg Wiesberg.

Auf dem Rittergut informierte Rita Traube-Matysik die Niedersachsen-Jury „Unser Dorf hat Zukunft“ über die Landfrauen. Unterwegs war die Delegation zuvor mit einer Kutsche.
Aufgerufen zum mittlerweile 28. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Dazu hat das Ministerium einen Leitfaden entworfen, was das Dorf mit Zukunft auszeichne. Kriterien sind laut Leitfaden unter anderem Kindergarten und Schule im näheren Umfeld, Vereinsleben, Inklusion und Integration sowie ortsnahe Versorgung mit Dienstleistungen.
Werner Röcker informierte die Jury im Dorphuus über die Entstehung, Ziel und Nutzung des Gebäudes. Wichtig war ihm, dass beim Bau des Hauses in den frühen 1990er-Jahren teilweise bis zu 30 Meyenburger mitgearbeitet hätten. Im Wesentlichen sei das Dorphuus bis auf Ausnahmen wie dem Dach im Eigenbau entstanden. „Und die Landfrauen haben uns dazu die Suppe gekocht.“ Röcker zufolge gibt es im Dorphuus an die 100 Veranstaltungen im Jahr wie Taufen, Einschulungen, Blutspenden, Abschlussbälle und Ratssitzungen. Grundsätzlich merkte er an: „Aber der Laden muss auch in Schuss gehalten werden.“
TSV Meyenburg ist ein Faktor im Dorfleben
Einen längeren Stopp legte die Gruppe in der Schmiede ein. Dazu berichtete Kunstschmied Thomalla über seine Arbeit, dass er Glockenstühle saniere, dass er sich künstlerischen und technischen Sachen widme. „Das Segment ist sehr breit.“ Außerdem lade er hin und wieder auch zu Konzerten ein.
Die Vorsitzende des TSV Meyenburg Manuela Prütz illustrierte anhand einer Schautafel das Vereinsleben des Vereines. Dabei verwies sie darauf, dass sich der gut 600 Mitglieder starke Verein auch am allgemeinen Dorfleben beteilige wie Osterfeuer und Dorfrallye.
Weitere Informationen auf der Tour durch Meyenburg gab es unter anderem zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses, zu Grundschule und Kindergarten zu den Landfrauen.