Fußgänger sollen in Schwanewede künftig sicherer und auf barrierefreien Wegen im Straßenverkehr unterwegs sein. Im Rahmen eines Projektes hat ein Fachbüro unter Beteiligung von Bürgern vorhandene Gefahren- und Schwachstellen im Fußverkehr analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Am Dienstag (24. Juni) sind sie im Ortsrat Schwanewede vorgestellt worden.
Im Mittelpunkt stehen die Straßen rund um den Schwaneweder Marktplatz sowie die Ostlandstraße mit umliegenden Straßen. Sie waren bei zwei Begehungen näher unter die Lupe genommen worden. Unter den Maßnahmen für den Bereich um den Marktplatz hat das Fachbüro sechs mit hoher Priorität eingestuft. Eine betrifft den Übergang in der Straße Am Markt, vom Marktplatz zu einem gegenüberliegenden Parkplatz. Durch eine Aufpflasterung auf der Straße sei die Vorrangregelung an der Stelle nicht eindeutig, es komme zu Konflikten zwischen Auto- und Fußverkehr. Die Fahrbahn könnte dort mit Pflanzkübel oder Pollern eingeengt werden, so ein Vorschlag. Alternativ sei die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs mit Tempo 20 in den Straßen Am Markt und Zum Marktplatz zu prüfen. Für die Straße Zum Marktplatz, wo parkende Auto den Seitenraum einengen, empfehlen die Gutachter zudem die Markierung von Parkplätzen.
Mittelinsel am Langenberg
Für den Einmündungsbereich Bernhard-Meyer-Weg/Am Markt schlagen sie vor, eine vorhandene Bordsteinabsenkung für den Fußverkehr zu erweitern. Im Kreuzungsbereich Langenberg/Am Markt sind Kantsteine im Kurvenbereich eine Stolperfalle; als Lösung wird eine Gehwegüberfahrt empfohlen.
Einen Verbesserungsvorschlag gibt es auch für die Kreisstraße Langenberg in Höhe der Einmündung Am Markt. Dort kommen Radfahrer, die in Richtung Ampelkreuzung an der Blumenthaler Straße unterwegs sind, auf einem schmalen Gehweg Fußgängern in die Quere. Die Gutachter empfehlen eine Mittelinsel für den Kreuzungsbereich Langenberg/Am Markt. Damit könnten Radfahrer die Kreisstraße noch vor der Ampel queren, das würde den Fußweg entlasten. Schon umgesetzt ist eine kleinere Maßnahme am Sandbergweg: Dort wurde die teilweise defekte Straßenbeleuchtung repariert.
Mehrere Maßnahmen an der Ostlandstraße
Für den Bereich Ostlandstraße und umzu sehen die Gutachter in sieben Straßenabschnitten eiligen Handlungsbedarf. Gleich mehrere Maßnahmen werden für den Kreuzungsbereich Ostlandstraße/Hospitalstraße vorgeschlagen, für den der Ortsrat seit Langem eine Lösung fordert. Die Ostlandstraße verschwenkt dort mit einer Kurve und weitet sich im Einmündungsbereich. Die große Kurvenradius schränkt laut Gutachter Sichtbeziehungen ein. Sie schlagen vor, die Seitenräume durch Markierungen und Poller zu verbreitern, um den Kurvenradius zu verkleinern. Zudem soll der Einmündungsbereich für die Sicherheit von Fußgängern rot markiert und an den Querungsstellen sollen Bordsteine abgesenkt werden. Der Gehweg soll durchgängig bis zur Ampel an der Hospitalstraße verlaufen.
In der Ostlandstraße kommen mehrere Verkehrsproblem zusammen: viel Verkehr zu Stoßzeiten, wenn Kinder zur Schule gebracht und wieder abgeholt werden, schmale Gehwege sowie am Straßenrand parkende Autos. Damit Fußgänger sicherer über die Straße kommen, werden unter anderem Gehwegnasen vorgeschlagen. Dabei wird die Straße an bestimmten Stellen durch eine Verbreiterung des Gehwegs verengt. Weitere Maßnahmen beinhalten eine Ampel an der Kreuzung Ostlandstraße/Molkereiweg, eine Verkehrsberuhigung in der gesamten Danziger Straße sowie Poller entlang einer Sperrfläche im Einmündungsbereich Danziger Straße/Ostlandstraße.
Die Umsetzung sämtlicher vorgeschlagenen Maßnahmen im Bereich von Gemeindestraßen würde die Kommune nach Angaben der Verwaltung rund 95.000 Euro kosten. Es gibt Fördermöglichkeiten. Die Verwaltung soll die Maßnahmenliste nun prüfen und bei Eignung umsetzen, empfahl der Ortsrat einstimmig. Die erforderlichen Finanzmittel sollen in die Planung für den Haushalt 2026/27 eingestellt werden.