Erst brannte eine Hecke, dann eine angrenzende Gartenhütte und schließlich der Dachstuhl eines Mehrparteienwohnhauses – der Gebäudebrand am Sonnabend in der Straße Auf der Flur in Schwanewede rief ein Großaufgebot an Feuerwehr- und weiteren Einsatzkräften auf den Plan. Inzwischen haben die Brandermittler der Polizei ihre Spurensuche abgeschlossen. Das Ergebnis: "Die genaue Brandursache ist unklar und wird wahrscheinlich auch nicht mehr vollständig geklärt werden können. Eine vorsätzliche Brandstiftung ist aber auszuschließen", teilt Fenja Land von der Polizeiinspektion Verden/Osterholz mit.
Die Inspektionssprecherin sagt, dass das Gartenhaus komplett abgebrannt sei und von der Hecke nur noch verkohlte Äste stünden. Und dass sich deshalb nicht mit letzter Gewissheit sagen lasse, was das Feuer ausgelöst habe.
Die Brandermittler untersuchten ihren Worten zufolge am Montagmorgen eine Stunde die Brandstelle. "Danach wurde der Brandort wieder freigegeben." Die Bewohner des Mehrparteienhauses, die nach dem Brand erst mal anderweitig unterkommen mussten, können aber noch nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Für das Haus mit vier Wohneinheiten sind nach Polizeiangaben zehn Personen gemeldet. Zum Zeitpunkt des Brandes sei ein Teil der Bewohner vor Ort gewesen. Sie hätten sich nach dem Brand selbst um Notquartiere gemüht, so die Inspektionssprecherin.
Droht Obdachlosigkeit, ist auch die Gemeinde verpflichtet zu handeln. Das hat sie in der Vergangenheit bei ähnlichen Fällen schon getan. Im konkreten Fall war es laut der Schwaneweder Bürgermeisterin aber nicht nötig. "Die Gemeindeverwaltung brauchte keine Notunterkünfte zur Verfügung stellen, da alle betroffenen Bewohner nach Aussage der Feuerwehr am Tag des Brandes sich noch selbstständig um Ausweichquartiere gekümmert haben", sagt Christina Jantz-Herrmann.
Bei dem Feuer waren die Flammen von der Hecke auf die Gartenhütte und dann auf den Dachstuhl des Hauses übergesprungen. Der Brand beschränkte sich nach Angaben von Feuerwehr und Polizei dabei auf den hinteren, angebauten Teil des Mehrparteienhauses, in dem sich zwei der vier Wohnungen befinden. "Die Rauchgase zogen aber auch in den vorderen Teil des Hauses. Aus Sicherheitsgründen haben wir am Sonnabend in Absprache mit der Polizei deshalb entschieden, das Gebäude erst mal komplett zu sperren," erklärt der Schwaneweder Ortsbrandmeister Jörn Haumüller. Wegen der Löscharbeiten habe zudem die Elektrik für das gesamte Haus abgeschaltet werden müssen.
200.000 Euro Sachschaden
"Die hinteren Wohnungen sind weiterhin nicht bewohnbar. Bei den vorderen Wohnungen müssen noch Messungen zur Rauchgas-Kontamination durchgeführt werden", teilt Polizeisprecherin Fenja Land am Mittwoch den aktuellen Stand mit. Inzwischen gibt es neue Angaben zur Schadenshöhe: Sprach die Polizei am Sonnabend noch von etwa 100.000 Euro, spricht sie nun von rund 200.000 Euro. Laut der PI-Sprecherin könne sich auch das noch steigern. Insbesondere die Schäden am Dach müssten noch näher begutachtet werden.
Die Feuerwehr hatte das Dach teilweise abdecken müssen, um den Brand zu löschen. "Als wir am Brandort eintrafen, waren am Dach selbst keine Flammen zu sehen, sondern nur Rauch. Das Feuer breitete sich unter den Dachpfannen und der Dachhaut aus", beschreibt der stellvertretende Schwaneweder Ortsbrandmeister Kornelius Drewes, was die Brandschützer vorfanden. "Um sehen zu können, wo das Feuer entlang läuft und es gezielt löschen zu können, musste das Dach an verschiedenen Stellen partiell geöffnet werden", erklärt der Schwaneweder Ortsbrandmeister Jörn Haumüller. Oberstes Ziel sei gewesen, ein Durchbrennen des Feuers in die Zimmer und ein Übergreifen der Flammen auf den vorderen Teil des Hauses zu verhindern. Das sei auch gelungen.
Bei der Wohnung im Erdgeschoss seien durch die Hitze des Feuers die Fensterscheiben des Wohnzimmers zerborsten. Die Brandschützer hätten das Feuer aber an der Hauswand löschen können. "Bis auf Rauch und Ruß sind in der Wohnung keine Schäden entstanden", so Haumüller.
Die Rußablagerungen seien aber wegen der darin enthaltenen Gefahrenstoffe problematisch. "Da müssen jetzt Messungen durch eine entsprechende Fachfirma erfolgen," zeigt er eine der nächsten anstehenden Maßnahmen auf. Auch durch das Löschwasser sind Schäden entstanden, die beseitigt werden müssen.