Bornreihe. Mit einem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit hat Denis Chinaka seinem SV Blau-Weiß Bornreihe einen 3:2 (1:1)-Auswärtssieg beim VfL Güldenstern Stade beschert. Damit wahrte der Tabellenführer seine vier Punkte Vorsprung vor dem TuS Harsefeld, der seinerseits im Verfolgerduell beim FC Hagen/Uthlede mit 3:0 die Oberhand behielt.
"Am Ende ist das natürlich vom Zeitpunkt her glücklich, aber insgesamt war das ein absolut verdienter Sieg", ordnete Bornreihes Trainer Nils Gresens nach der Partie ein. Seine Mannschaft hatte das Duell eigentlich über die komplette Spieldauer gut im Griff, machte sich das Leben aber selbst etwas schwer. Los ging es in der 20. Minute, als der sonst so sichere Vinzenz van Koll ohne Gegnerdruck einen komplett missratenen Rückpass spielte.
Phillip Aue sprintete dazwischen, lief in den Sechzehner und wurde dort von van Koll zu Fall gebracht. Und der Bornreiher Innenverteidiger hatte sogar noch Glück, dass Kollege Christoph Müller auf die Torlinie gelaufen war, sonst hätte van Koll sogar Rot gesehen. So blieb es jedoch bei Gelb und der 1:0-Führung für die Gastgeber, bei denen Luca Dammann den Elfmeter sicher verwandelte.
Viele Chancen ausgelassen
Danach übernahmen die "Moorteufel" aber die Initiative. Hendrik Lütjen setzte eine Flanke von Fabian Linne noch knapp übers Tor (23.), zehn Minuten später zirkelte Lütjen dann eine Freistoßflanke punktgenau auf den zweiten Pfosten, wo ausgerechnet Vinzenz van Koll hochstieg und seinen Fehler mit dem 1:1-Ausgleich wieder ausbügelte. Danach hätten die Bornreiher nach zum Teil besten Chancen von Fabian Linne, Loris Menger und Philip Bähr eigentlich in Führung gehen müssen. Doch es blieb beim 1:1 zur Pause.
Bähr vergab dann auch die erste gute Möglichkeit nach Wiederanpfiff – und dann traf plötzlich wieder der Gastgeber. Einen Steckpass konnten die Bornreiher im Mittelfeld nicht verhindern, Phillip Aue brach über rechts durch und schoss den Ball an Henner Lohmann vorbei ins Tor (60.). Doch der Stader Torjubel war gerade verstummt, da feierten die Blau-Weißen auch schon den Ausgleich. Jeremy da Rocha Nunes wurde in zentraler Position nicht angegriffen und schlenzte das Leder aus 18 Metern sehenswert in den Torwinkel (61.).
"Danach hatten wir gefühlt 90 Prozent Ballbesitz, aber nicht mehr die ganz klaren Chancen", berichtete Nils Gresens, der gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Frank Meyer aber ein glückliches Händchen bei der Einwechslung von Denis Chinaka bewies. Zunächst wurde der Flügelstürmer von Loris Menger auf die Reise geschickt, legte aber quer, statt selbst den Abschluss zu suchen. Das machte Chinaka dann in der Nachspielzeit besser. Nach einem fantastischen Steilpass von Ricardo Marafona da Costa war er frei durch, suchte diesmal den direkten Torabschluss – und traf.
Kurz darauf war Schluss und der Bornreiher Jubel über drei ganz wichtige Zähler riesengroß. "Für mich war es ein absolut verdienter Sieg", wiederholte Nils Gresens, der eine Sache nicht unerwähnt lassen wollte: "Das war heute auch eine richtig gute Schiedsrichterleistung."