Bornreihe. Von einem Budenzauber im wörtlichen Sinne wollte Philip Bähr hinterher nicht sprechen. Zumindest, was die eigene Leistung des SV Blau-Weiß Bornreihe beim Hallenturnier des VfL Güldenstern Stade betraf. Grundsätzlich war der Spieler des Fußball-Landesligisten, der in dieser Hallensaison zusätzlich in die Rolle des Betreuers schlüpft, mit dem Erreichen des dritten Platzes zufrieden, sogar "absolut zufrieden", wie er meinte. In gleichem Atemzug meinte "Lulu" Bähr aber auch: "Überragend war es nicht, das geht besser."
Überragend hingegen war das Turnier als solches, wie der Bornreiher hinterher festhielt. Teilnehmerfeld, Bedingungen, Organisation – alles top. "Das hat echt Spaß gemacht", meinte Bähr. Mit dem Heeslinger SC und der SV Ahlerstedt/Ottendorf waren zwei Oberligisten im achtköpfigen Teilnehmerfeld vertreten, mit den "Moorteufeln", TuS Harsefeld, TSV Gellersen und dem Gastgeber VfL Güldenstern Stade vier Landesligisten. Komplettiert wurde das Feld durch den Bezirksligisten FC Eintracht Cuxhaven und eine Allstar-Mannschaft. Gespielt wurde dabei auf Kunstrasen mit einer Rundum-Bande. "Schon sehr cool", so Bähr.
Der Start in das Turnier verlief solide. Ein Doppelschlag durch Marlow Hinck und Loris Menger sorgte für eine scheinbar sichere Führung, die durch den Anschlusstreffer noch einmal in Gefahr geriet. Gegen aufmachende Stader machte Pascal Kranz aber den 3:1-Auftaktsieg schließlich perfekt.
Im zweiten Spiel gegen die SV Ahlerstedt/Ottendorf wurden dem Landesligisten jedoch klar die Grenzen aufgezeigt. Nach sieben Minuten lagen die "Moorteufel" bereits mit 0:3 zurück, der Ehrentreffer von Marlow Hinck war lediglich Makulatur. "Man kann schon fast sagen, dass wir da auseinandergenommen wurden", resümierte Bornreihes Bähr. Und auch zum Abschluss der Gruppenphase sollte es nicht unbedingt besser laufen. Dass der Landesliga-Primus gegen Eintracht Cuxhaven nach einer 2:0-Führung am Ende nur 2:2 spielte, kommentierte Philip Bähr mit "nicht besonders gut". Immerhin reichte den "Moorteufeln" dieser Punkt zu Gruppenplatz zwei – gleichbedeutend mit dem Einzug ins Halbfinale.
Dort wartete mit dem Heeslinger SC nicht nur ein Mitfavorit auf den Turniersieg, sondern der spätere tatsächliche Turniersieger. Und auch wenn die Bornreiher mit 1:3 verloren, zeigten sie ihr bestes Spiel. "Vielleicht waren wir sogar noch einen Tick griffiger als Heeslingen", meinte Bähr. Letztlich konnten sich die Heeslinger bei ihrem Torwart bedanken, der einige Chancen vereitelte und nur Vinzenz van Koll das zwischenzeitliche 1:2 überließ.
Das Turnier war damit aber noch nicht vorbei, im Spiel um Platz standen die Bornreiher dem Meisterschaftsrivalen TuS Harsefeld gegenüber. Nach zweimaliger Führung lagen sie bis kurz vor Schluss mit 2:3 in Rückstand, ehe Loris Menger das Neunmeterschießen erzwang. Hier schlug schließlich die Stunde von Jan Wendt, dem eigentlichen Torwarttrainer, der zwei Strafstöße hielt. "Die 300 Euro Preisgeld nehmen wir für unsere Mannschaftskasse gerne mit", erzählte Bähr.
